
Deprimierend: Schnee werden wir die nächsten Tage dank Dauerregen maximal als Matsch erleben.Bild: dpa-tmn / Christin Klose
Klima & Umwelt
12.12.2023, 10:2112.12.2023, 10:21
Das Wetter in Deutschland ist derzeit eher deprimierend: Von einem Jahrhundertwinter, wie viele Menschen es noch Anfang des Monats erhofften, ist nichts zu spüren. Der Dezember bleibt erst einmal warm und nass, die kommenden Tage erwartet uns viel Wind und Regen. Schnee gibt es nur noch in den höheren Lagen, ansonsten bleibt Deutschland grün. Und auch das Tauwetter setzt sich überall weiterhin fort.
Zusammen mit dem ergiebigen Regen ist dieses Tauwetter etwas brisant: In manchen Teilen Deutschlands kann dies zu Hochwasser in den Flüssen führen.
Hochwasser-Gefahr kurz vor Weihnachten
Der Dienstag bringt noch mehr Regenwolken und im Südwesten sogar milde Temperaturen von bis zu 14 Grad. Nur im Nordosten bleibt es mit vier Grad etwas winterlicher. Im hohen Norden könnte es dann aber am Mittwoch möglicherweise sogar doch noch einige Schneeflocken geben. Für eine Rodelpartie oder Schneemännerbauen werden sie wohl nicht ausreichen.
Ansonsten bleibt es fast überall in Deutschland so trüb und grau wie die letzten Tage. Die Temperaturen erreichen Richtung Süden circa elf Grad.
"Statt weißer Landschaften wie 2010 erleben wir ein neues Hochwasser im Westen und Süden von Deutschland", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung auf seinem Youtube-Kanal von wetter.net. Die aktuelle Prognose für den Rhein beträgt einen Pegelstand von über acht Metern. Das bedeutet unter anderem, dass die Schifffahrt dort eingestellt werden muss.
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Zu Donnerstag kommt zwar kein Schnee, dafür aber Abkühlung und hoher Luftdruck nach Deutschland. Die Wetterlage wird allgemein ruhiger und die Temperaturen sind im Schnitt um drei bis acht Grad kühler. Es fällt außerdem kaum noch Regen. Am Freitag wird das Wetter ähnlich wie tags zuvor, mit Hochnebel, der nur ab und zu auflockert. Die Temperaturen liegen bei vier bis fünf, in Norddeutschland, maximal sieben Grad.

Die Prognose der Meteorologen: weiterhin Dauerregen. Bild: iStockphoto / RomoloTavani
Meteorologe mit erster Weihnachtsprognose
Am Samstag starten wir wieder mit Hochnebel und Dunst ins Wochenende, mit circa fünf bis sechs Grad bleibt es immerhin kühl genug für einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Erst gegen Nachmittag könnte immer mal wieder die Sonne durch die Wolkendecke brechen. Immerhin einen positiven Punkt kann der Meteorologe Jung am deprimierenden Wetter finden: "Die Winterdienste dürfen sich freuen, viel Arbeit gibt es in den nächsten sieben bis zehn Tagen nicht für die Winterdienste."
Auch der dritte Advent scheint dann eher "Schmuddelwetter vom Feinsten" zu bringen. Die Prognose von Jung heißt daher bereits jetzt schon klipp und klar: Es wird grüne Weihnachten, an Schnee werde da weit und breit nichts zu holen sein.
Auch das globale Wettervorhersagemodell des US-Wetterdienstes CSF korrigiert seine Vorhersage und prognostiziert einen milden Dezember für Deutschland. So wie bereits die Jahre zuvor. Die paar kühlen Tage Anfang des Monats geben da scheinbar wenig Ausschlag.
Der Kreidesee Hemmoor macht dieser Tage ungewohnte Schlagzeilen: Ein dort gesichteter Fisch verzückt Tauch- und Naturfans gleichermaßen. Denn er sieht nicht nur spektakulär aus, sondern gilt eigentlich als nahezu ausgestorben.
Im Landkreis Cuxhaven, unweit der deutschen Nordseeküste, öffnet sich im Kreidesee Hemmoor ein einmaliges Fenster in die Vergangenheit. Denn wo heute der 60 Meter tiefe Baggersee ist, wurde noch vor knapp 50 Jahren Kreide abgebaut. Nach der Stilllegung des Tagebaus füllte sich die Grube mit Grundwasser – und allerlei altes Gerät versank im See.