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Klima-Utopie statt Corona-Frust: Luisa Neubauer und Carolin Kebekus erträumen perfektes 2030

Luisa Neubauer, Fridays for Future DEU, Deutschland, Germany, Berlin, 02.06.2020 Luisa Neubauer , Aktivistin von Fridays for Future, vor der Bundespressekonferenz zum Thema oekologisch-sozial gerecht  ...
Luisa Neubauer versucht in ihrer aktullen Podcast-Folge, einen positiven Blick in die Zukunft zu werfen.Bild: www.imago-images.de / Stefan Boness/Ipon
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Optimismus statt Corona-Blues: So wünschen sich Luisa Neubauer und Carolin Kebekus das Jahr 2030

02.02.2021, 20:10
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Es ist der gefühlte tausendste Tag im Lockdown, draußen ist es kalt und grau, ein Ende ist noch nicht in Sicht und die Laune ist dementsprechend mies. Anstatt sich dem aufkommenden Gefühl der Machtlosigkeit hinzugeben, hat Luisa Neubauer für ihre neue Podcastfolge aus der Spotify-Reihe "1,5 Grad" mit einem Comedy-Star gesprochen, der das dunkle Gemüt etwas aufhellen soll: Carolin Kebekus. Die Komikerin ist nicht nur mehrfache Gewinnerin des Deutschen Comedypreises, sie setzt sich auch für politische Themen ein.

Gemeinsam erträumen die beiden sich eine perfekte, ökologische Zukunft. In einem Gedankenexperiment reisen sie ins Jahr 2030, träumen von Straßen ohne Verkehrslärm, Kühlschränken voller veganer Leberwurst und klimaneutralem Reisen. Und sie überlegen, was wir heute schon dafür tun können.

Wie bastelt man sich eine bessere Zukunft in Gedanken?

Nur: Wie katapultiert man sich vom Corona-Jahr 2021 ins hoffentlich freudigere 2030? Zur Vorbereitung für die Podcast-Folge hat Luisa sich von der Historikerin Luise Tremel erklären lassen, wie sich eine (Klima-)Utopie im eigenen Kopf erzeugen lässt.

Dafür stellt man sich Luise Tremel zufolge die folgenden Fragen: In welches Jahr will ich? Wie wird alles um mich herum aussehen? Wer ist um mich herum? Auch Details sind wichtig – je plastischer, desto besser. Außerdem soll man an ein besonderes Erlebnis denken, das man sich herbeiwünscht. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Im zweiten Schritt geht es darum, einen Blick zurückzuwerfen: Wie bin ich hierherkommen? Was hat dazu geführt, dass meine Zukunft so ist, wie ich sie mir vorstelle? Ihr vielleicht wichtigster Tipp: "Schön ist nicht unrealistisch."

Das perfekte Jahr 2030

Los geht es mit der Zukunftsvision von Luisa und Carolin. Die erste Frage, die Luisa ihrer Gesprächspartnerin stellt, lautet: "Wo wirst du dich befinden?" Oder anders gefragt: "Wo steht deine Couch im Jahr 2030?" Carolin erzählt, dass sie eine tolle, riesige Couch hat, die sie auch noch in zehn Jahren benutzen will – super nachhaltig, wie sie findet. Sie hofft, dass viele Menschen um sie herum sind und sich auf der Couch lümmeln. Die Pandemie ist also vorbei – einmal aufatmen, bitte!

Außerdem wichtig für Carolin: Draußen vor der Haustür soll es ruhig sein. Kein Straßenlärm, keine hupenden Autos mit knatterndem Auspuff. Stattdessen: Radfahrer, kleine Straßen, überall Lademöglichkeiten für Elektro-Autos.

Luisa fragt, was passiert, wenn Carolin ihre imaginäre Couch verlässt und den Kühlschrank ansteuert. Was befindet sich darin? In Carolins Zukunfts-Kühlschrank sollen sich vor allem pflanzliche Produkte befinden, aber solche "die wirklich cool sind", zum Beispiel eine leckere vegane Leberwurst. Außerdem: möglichst keine Plastikverpackungen mehr.

Der Traum vom Reisen ohne schlechtes Gewissen

Als bestes Erlebnis für 2030 stellt sich Carolin Kebekus eine Reise nach Afrika vor. Doch sie gerät schnell ins Stocken – denn wie soll das gehen, ohne dass sie ein schlechtes Gewissen wegen der entstehenden CO2-Emissionen bekommt? Luisa sagt: In der Utopie ist alles möglich – auch klimaneutrales Reisen.

Carolin will aber nicht einfach nur Urlaub in Afrika machen, sie will sehen, was sich dort alles verändert hat: Alle Menschen sind gegen Corona geimpft, die Gesellschaften sind offener geworden, es gibt keine Kriege mehr. Die eigenen Ressourcen stehen auch wirklich den Menschen in Afrika zur Verfügung und werden nicht exportiert, die Wirtschaft wird angekurbelt, die Lebensqualität verbessert. Mädchen brauchen keine Angst mehr davor zu haben, sich mit HIV zu infizieren und können Schulen besuche und Karriere machen.

Klingt alles schon fantastisch, aber Carolin legt noch eins drauf. Ihr größter Wunsch: Dass es keine Wilderei mehr gibt. Dass sich die Population von Nashörnern erholt hat, niemand ihnen mehr schaden will.

Was hat zu diesen Veränderungen geführt?

Der Traum steht, ist durchdacht, von vorne bis hinten: Das ist Carolin Kebekus' perfekte Zukunft. Luisas Frage lautet jetzt: Was hat dazu geführt, dass das Jahr 2030 so traumhaft ist?

Carolin sieht die Verantwortung ganz klar bei der Politik. Sie wünscht sich, dass der Druck der Menschen auf die Politiker so groß wird, dass diese strengere Regeln einführen und im Sinne der Klimakrise handeln. Dazu gehört zum Beispiel: Beendung der Massentierhaltung und Regulierung des CO2-Verbrauchs. Auch die Ausbeutung afrikanischer Länder muss gestoppt werden und die Vorherrschaft des Autos in der Verkehrsordnung sollte neu gedacht werden.

Klare Aussagen und Wünsche gehen von Luisa Neubauer und Carolin Kebekus also an die Gesellschaft und an die Politik. Gerade im Lockdown lauscht man den beiden gerne, denn sie laden ihre Zuhörer dazu ein, sich eine klimagerechte Welt zu erträumen und das gibt – allein schon beim Zuhören – ein bisschen Hoffnung.

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