Wer im Alltag auf Nachhaltigkeit setzt, wird vor allem im Bereich Konsum häufig vor große Fragen gestellt. Nicht nur beim Thema Ernährung, auch beim Kauf von Klamotten oder Haushaltsgeräten gibt es deutliche Unterschiede in Bezug auf die entsprechenden Auswirkungen für das Klima.
In den vergangenen Jahren stehen für entsprechende Kaufentscheidungen zumindest immer mehr Labels zur Verfügung, die eine Einschätzung der Klimabilanz von Produkten vereinfachen sollen. Eine neue Verordnung der Europäischen Union (EU) soll klimabewusste Verbraucher:innen nun auch beim Autokauf unterstützen.
Ab dem 1. Mai 2024 sind alle Pkw-Händler durch die deutsche Umsetzung des Gesetzes dazu verpflichtet, Angaben zu Verbrauch und Emissionen transparent zu machen. Zusätzlich sollen Käufer:innen auch über den geschätzten CO₂-Preis der kommenden zehn Jahre informiert werden.
Bereits seit 2011 erhalten Verbraucher:innen beim Autokauf einen Einblick in den jeweiligen Kraftstoffverbrauch. Mit der Neuerung sollen die Emissionen nun nicht mehr in Relation zum Gewicht der Fahrzeuge gesetzt werden, sondern stehen unabhängig von der Fahrzeugklasse.
"Durch die neue Klasseneinteilung wird verhindert, dass besonders große und schwere Pkw aufgrund ihres Gewichts in eine bessere CO₂-Klasse eingeordnet werden können als deutlich leichtere Fahrzeuge mit gleich hohen Emissionen", betont das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in einer entsprechenden Mitteilung. Das neue Label soll neben der aktuellen Kfz-Steuer für das Fahrzeug einen Überblick zu mehreren relevanten Aspekten geben.
Vom Design her erinnert das Energielabel an jene Grafiken, die auch auf Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten abgebildet werden. Die Einstufung geht dabei von Klasse A bis G, wobei A für eine Emission von 0 Gramm pro Kilometer steht.
Elektroautos und Verbrenner werden in der neuen Klassifizierung in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Bei E-Autos und Fahrzeugen mit Hybridmotoren stellt auch der durchschnittliche Stromverbrauch einen Faktor in der Berechnung dar. Ab 1. August 2024 müssen alle Angaben auch in Print-Werbungen für Autos eingefügt werden.
Mit 746 Millionen Tonnen pro Jahr sind die Emissionen in Deutschland laut Umweltbundesamt zuletzt zwar gesunken. Da noch immer knapp ein Fünftel der gesamten Emissionen auf den Verkehrssektor zurückgeht, will der Bund aber allgemein mehr Bewusstsein für die Klimakrise in diesem Bereich schaffen.