Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und dem dadurch ausgebrochenen Krieg spielen die Preise mehrerer Produkte weltweit verrückt. Unter anderem der Sprit ist in vielen Ländern davon betroffen, weil durch Sanktionen gegen Russland auch weniger Öl von dort in westliche Länder importiert wird. So stiegen die Preise nach Kriegsbeginn zunächst rapide, teilweise über 2 Euro pro Liter.
Seit geraumer Zeit befinden sie sich auf einem Auf und Ab. Obwohl die Zeiten der allerhöchsten Preise mittlerweile überwunden sind, suchen Verbraucher:innen noch immer nach Möglichkeiten, um beim Tanken zu sparen.
Für die Bewohner:innen einiger Bundesländer ist das einfacher als für andere. Das zeigt nun eine Erhebung des ADAC. Die Preisunterschiede in den verschiedenen Regionen Deutschlands sind deutlich.
Generell zeigt die Erhebung, dass Benzin derzeit wieder leicht günstiger als im Vormonat ist, Diesel wiederum etwas teurer. Was bei den beiden Rankings zu Super-E10- und Dieselpreisen der Bundesländer jedoch vor allem auffällt: Sprit ist im Osten Deutschlands viel teurer als im Westen.
Die "neuen" Bundesländer Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen befinden sich in beiden Listen in der Mitte des Rankings. Sachsen-Anhalt liegt jeweils im letzten Drittel. Auch das Schlusslicht in den Preisrankings belegen ostdeutsche Länder: Sachsen belegt den letzten (Super) und vorvorletzten Platz (Diesel), Brandenburg den vorletzten und letzten.
Und auch Berlin schneidet schlecht ab: Benzin ist dort zwar nur mittelmäßig teuer, beim Dieselpreis "schlägt" lediglich Brandenburg die Hauptstadt.
Günstig ist der Treibstoff hingegen an Tankstellen ganz im Westen. Rheinland-Pfalz und das Saarland liegen jeweils auf Platz eins und zwei. Auch Nordrhein-Westfalen und Hessen haben vergleichsweise niedrige Spritpreise.
Doch woran liegt dieser klare Unterschied bei den Tankpreisen in Ost- und Westbundesländern? Watson hat beim ADAC nachgefragt.
Ein Sprecher des Automobilclubs erklärt dazu, dass diese großen Preisunterschiede seit einigen Monaten zu beobachten sind. Dass die Linie zwischen günstigem und teurem Sprit zwischen Ost und West verläuft, ist demnach nur ein aktuelles und vorübergehendes Phänomen.
Teilweise gab es den günstigsten Sprit beispielsweise auch im Süden Deutschlands. Oder den Fall, "dass der Stadtstaat Hamburg am preiswertesten war, während das nur 100 Kilometer entfernte Bremen am teuersten war." Verschiebungen und Veränderungen gebe es immer wieder.
Der ADAC würde die Gründe für diese Entwicklungen jedoch nicht untersuchen. Stattdessen wolle man Autofahrer:innen in Deutschland auf die regionalen Unterschiede hinweisen, auch als Service: "Es gilt, diese [Preis-Bewegungen] zu nutzen."