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Der Sommer ist zurück und damit auch die überfüllten Züge, vor allem in Richtung Ostsee, Badeseen und anderer Ausflugsziele. Viele Reisende haben sich extra dafür das Deutschlandticket gekauft und nutzen vor allem die Regionalbahnen, um an ihren Ort der Entspannung zu gelangen.
Für 49 Euro monatlich und im Fall einer Ermäßigung sogar für weniger, dürfen Reisende alle Nahverkehrszüge in allen Städten Deutschlands nutzen – und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Eine Änderung zum 15. August könnte das Reisevergnügen nun aber um einiges weniger angenehm machen.
Aufgrund einer EU-Verordnung zum Eisenbahnverkehr gilt das Deutschlandticket künftig tatsächlich nur noch in Regional- und Nahverkehrszügen und kann nicht mehr auf schnellere Zugarten übertragen werden. Bisher konnte der Fahrschein im Falle einer Verspätung auch im IC oder ICE genutzt werden.
Konkret durften Reisende bei einer Verspätung ab 20 Minuten ein neues Ticket für den Fernverkehr kaufen und sich dieses von der Deutschen Bahn im Nachhinein erstatten lassen. Ab sofort entfällt diese Regelung für Fahrgastrechte.
Grund für die Änderung ist eine EU-Vorgabe, die Deutschland in der Eisenbahn-Verkehrsordnung (EVO) umgesetzt hat. Ein Paragraph darin beschäftigt sich mit "erheblich ermäßigten Beförderungsentgelten", die gegenüber dem gewöhnlichen Fahrpreis eine Ersparnis von mehr als 50 Prozent bieten. Hierzu zählt entsprechend auch das Deutschlandticket.
Für diese ermäßigten Tarife, zu denen übrigens auch Gruppentarife wie die Ländertickets zählen, gewährt die Bahn keine zusätzlichen Rabatte. Somit werden den Reisenden auch keine kostenlosen Ersatzfahrten angeboten.
"Reisende mit einem Deutschlandticket müssen für die Benutzung eines Fernverkehrszuges immer eine separate Fahrkarte kaufen", erklärt die Deutsche Bahn in einer Stellungnahme. Auch diejenigen, die wegen einer Fahrt mit dem Deutschlandticket eine gebuchte ICE-Fahrt verpassen, haben keinen Anspruch auf Erstattung oder Umbuchung mehr.
Ein Erstattungsvorteil bleibt für Deutschlandticket-Besitzer:innen allerdings bestehen: Falls Reisende wegen einer Verspätung im Regionalverkehr nach Mitternacht ihr Ziel erreichen, dürfen sie "kostenlos" auf einen Fernzug umsteigen. Auch bei einer Verspätung von mehr als 60 Minuten zwischen 1 und 5 Uhr gilt die Ausnahmeregelung.
Das Deutschlandticket ist seit Mai 2023 erhältlich und wird auch von vielen Arbeitgebenden zu vergünstigten Preisen angeboten. Laut Angaben der Deutschen Bahn ist die Anzahl der Fahrgäste im Nahverkehr seit Verkauf des Tickets um gut 25 Prozent gestiegen.
