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Bahn-Streik: Nach Einigung mit DB – so lange haben Reisende nun Ruhe vor Streiks

11.06.2022, Berlin: Menschen warten am Gleis am Bahnhof Gesundbrunnen auf einen einfahrenden Regionalexpress. Der Ansturm auf die Bahnen durch das 9-Euro-Ticket h
Bahnreisende haben jetzt (erstmal) Ruhe: Nach der Tarifeinigung streikt die GDL vorerst nicht mehr.Bild: dpa / Fabian Sommer
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Einigung im Bahn-Streik: So lange haben Reisende jetzt Ruhe

26.03.2024, 10:46
Mehr «Nachhaltigkeit»

Das ganze Land atmet auf: Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat am Montagabend die Einigung im monatelang währenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn verkündet. Anschließend bestätigte auch die Bahn den erfolgreichen Abschluss der x-ten Verhandlungsrunde. Damit ist auch klar: Die Zeit der Streiks – sechs waren es seit Herbst 2023 – ist nun vorbei.

Sofern Bahnreisende nicht schon permanent auf andere Verkehrsmittel umgestiegen sind, dürfen sie sich nun auf ruhigere Zeiten auf der Schiene freuen. Und das nicht nur für einige Wochen oder ein paar Monate. Die Bahn hat am Dienstagmorgen die Laufzeit des Tarifvertrages sowie die Dauer einer ausgehandelten Friedenspflicht mitgeteilt.

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Deutsche Bahn verkündet Vertragslaufzeit von 26 Monaten

Der Tarifvertrag zwischen Deutscher Bahn und der GDL läuft nach Informationen der Bahn für 26 Monate. Einerseits ist das für Reisende durchaus positiv, denn die GDL hatte sehr lange eine Laufzeit von nur 12 Monaten gefordert. Hätte sich diese Forderung durchgesetzt, hätten sich Bahngäste in einem Jahr schon wieder Sorgen machen müssen, dass ein monatelanger streikintensiver Tarifstreit droht.

Andererseits hatten sich einige Kund:innen bei folgender Dienstagmorgen verkündeter Meldung vielleicht doch größere Hoffnungen gemacht: Das Nachrichtenportal "Politico" hatte vermeldet, dass sich die Arbeitszeit der GDL-Mitarbeiter:innen bis 2029 stufenweise verringert. Heißt das nicht auch, dass Streiks dann erst nach 2029 drohen?

Friedenspflicht: Keine GDL-Streiks bis Ende Februar 2026

Leider nicht. Entscheidend ist hierfür weder der Zeitraum der ausgehandelten Arbeitszeitverringerung noch die Vertragslaufzeit. Stattdessen ist für Bahnreisende vor allem die Friedenspflicht entscheidend.

Der Ausdruck "Friedenspflicht" beinhaltet die Pflicht für die GDL, bis zum Ende dieses ausgehandelten Zeitraums nicht zu streiken. Nach Angaben der Bahn gilt sie bis Ende Februar 2026. Bahnreisende können sich also auf zwei GDL-streikfreie Jahre freuen.

GDL bekommt 35-Stunden-Woche erst 2029

Die Einigung von Bahn und GDL enthält nach Informationen der Deutschen Bahn eine stufenweise Herabsetzung der Arbeitszeit der Angestellten – ohne dass sich das Gehalt verringert. Dieser Aspekt war ein Hauptanliegen der Gewerkschaft und im Tarifstreit auch einer der größten Streitpunkte zwischen beiden Parteien.

26.03.2024, Berlin: Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn (DB), spricht mit Journalisten bei einer Pressekonferenz über die Einigung mit der GDL im Tarifkonflikt. Foto: Carsten Koall/dpa  ...
Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn (DB), teilt die Ergebnisse des Tarifstreits.Bild: dpa / Carsten Koall

Nun soll die Arbeitszeit zunächst auf

  • zum 1.1.2026 auf 37 Stunden,
  • zum 1.1.2027 auf 36 Stunden,
  • zum 1.1.2028 auf 35,5 Stunden
  • und zum 1.1.2029 auf 35 Stunden sinken.

Jedoch können sich Angestellte auch immer dazu entscheiden, weiter bis zu 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Diese Mehrarbeit lohnt sich auch. Die Bahn erklärt auf ihrer Seite: "Wer sich für mehr Arbeit entscheidet, erhält pro Stunde 2,7 Prozent mehr Lohn."

Flixtrain baut sein Angebot auf beliebten Strecken aus

Bei Reisen auf der Schiene bevorzugen einige die Deutsche Bahn, andere fahren lieber Flixtrain. Grundsätzlich geht es bei Flixtrain etwas weniger komfortabel zu, dafür sind die Fahrten meist viel günstiger. Zudem gibt es für alle Fahrgäste einen im Ticket ohne Aufpreis inbegriffenen Sitzplatz. Wer also möglichst billig und schnell von A nach B kommen will, entscheidet sich bei der Buchung oft gegen die Deutsche Bahn – und für Flixtrain.

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