Das ganze Land atmet auf: Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat am Montagabend die Einigung im monatelang währenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn verkündet. Anschließend bestätigte auch die Bahn den erfolgreichen Abschluss der x-ten Verhandlungsrunde. Damit ist auch klar: Die Zeit der Streiks – sechs waren es seit Herbst 2023 – ist nun vorbei.
Sofern Bahnreisende nicht schon permanent auf andere Verkehrsmittel umgestiegen sind, dürfen sie sich nun auf ruhigere Zeiten auf der Schiene freuen. Und das nicht nur für einige Wochen oder ein paar Monate. Die Bahn hat am Dienstagmorgen die Laufzeit des Tarifvertrages sowie die Dauer einer ausgehandelten Friedenspflicht mitgeteilt.
Der Tarifvertrag zwischen Deutscher Bahn und der GDL läuft nach Informationen der Bahn für 26 Monate. Einerseits ist das für Reisende durchaus positiv, denn die GDL hatte sehr lange eine Laufzeit von nur 12 Monaten gefordert. Hätte sich diese Forderung durchgesetzt, hätten sich Bahngäste in einem Jahr schon wieder Sorgen machen müssen, dass ein monatelanger streikintensiver Tarifstreit droht.
Andererseits hatten sich einige Kund:innen bei folgender Dienstagmorgen verkündeter Meldung vielleicht doch größere Hoffnungen gemacht: Das Nachrichtenportal "Politico" hatte vermeldet, dass sich die Arbeitszeit der GDL-Mitarbeiter:innen bis 2029 stufenweise verringert. Heißt das nicht auch, dass Streiks dann erst nach 2029 drohen?
Leider nicht. Entscheidend ist hierfür weder der Zeitraum der ausgehandelten Arbeitszeitverringerung noch die Vertragslaufzeit. Stattdessen ist für Bahnreisende vor allem die Friedenspflicht entscheidend.
Der Ausdruck "Friedenspflicht" beinhaltet die Pflicht für die GDL, bis zum Ende dieses ausgehandelten Zeitraums nicht zu streiken. Nach Angaben der Bahn gilt sie bis Ende Februar 2026. Bahnreisende können sich also auf zwei GDL-streikfreie Jahre freuen.
Die Einigung von Bahn und GDL enthält nach Informationen der Deutschen Bahn eine stufenweise Herabsetzung der Arbeitszeit der Angestellten – ohne dass sich das Gehalt verringert. Dieser Aspekt war ein Hauptanliegen der Gewerkschaft und im Tarifstreit auch einer der größten Streitpunkte zwischen beiden Parteien.
Nun soll die Arbeitszeit zunächst auf
Jedoch können sich Angestellte auch immer dazu entscheiden, weiter bis zu 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Diese Mehrarbeit lohnt sich auch. Die Bahn erklärt auf ihrer Seite: "Wer sich für mehr Arbeit entscheidet, erhält pro Stunde 2,7 Prozent mehr Lohn."