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Streik bei Lufthansa: Was verdienen Flugbegleiter?

Flugbegleiter:innen erleben die Stunden an Bord meist ganz anders als andere Fluggäste.
Flugbegleiter:innen erleben die Stunden an Bord meist ganz anders als andere Fluggäste. Bild: imago images / Udo Gottschalk
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Flugbegleiter packt über Gehalt und Flugangst aus

12.03.2024, 10:14
Mehr «Nachhaltigkeit»

96 Prozent der Flugbegleiter:innen bei der Lufthansa sprachen sich zuletzt für einen erneuten Streik aus. Beschäftigte in den Kabinen der Airline fordern zunächst dauerhaft 15 Prozent mehr Lohn, sowie einen Inflationsausgleich von mindestens 3000 Euro.

Für viele Fluggäste bedeuten die angekündigten Streiks erneut jede Menge Chaos bei der Reiseplanung. Dass unter den elegant gebügelten Uniformen der Cabin Crew aber auch absolute Expert:innen für den Flugverkehr stecken, die sehr viel weniger Gehalt bekommen als etwa Kolleg:innen im Cockpit, beweist ein Erfahrungsbericht auf Social Media.

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Wegen fehlender Kompromisse gehen Flugbegleiter:innen bald erneut zum Streiken auf die Straße. Bild: imago images / Sven Simon

Flugbegleiter beklagt Verhältnisse an deutschen Flughäfen

Ein als Flugbegleiter "einer großen Charterfluggesellschaft" arbeitender Reddit-User stellte sich in einem Post allen möglichen Fragen zu seinem Beruf. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen seinen Sitz in Lettland, viele Reisen gehen aber ab oder nach Deutschland.

"Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Flughäfen in Deutschland recht lahm sind und Probleme bereiten", offenbart der Steward. Vor allem bei schwierigen Wetterbedingungen habe er etwa in Berlin und Stuttgart schon häufig absolutes Chaos erlebt.

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Vor allem im Winter ist der Job des Flugbegleiters offenbar nicht einfach. Bild: imago images / Christoph Hardt

Ihm selbst hingegen machen Sturm und Schnee an Bord wenig aus. "Ich liebe auch Turbulenzen, die bringen ein bisschen Spannung in den Flug", gibt er an. Für Passagier:innen mit Flugangst habe er jedoch stets ein offenes Ohr und rät, dem Personal direkt vor Abflug Bescheid zu geben. Über ein Schwätzchen freue man sich hier ohnehin immer.

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"Wenn es dir hilft, kannst du auch beim Einsteigen nachfragen, ob du mal einen Blick ins Cockpit werfen darfst", gibt der Flugbegleiter auf Reddit als Tipp. Zudem helfe ein Platz in der Mitte der Maschine, da Turbulenzen hier etwa deutlich weniger spürbar sind als im hinteren Teil des Flugzeugs.

Für den aus dem Flugzeug bekannten Druck auf den Ohren hält der Steward ebenfalls einen Expertentipp bereit, den er noch aus der Ausbildung kenne: "Becher mit Taschentuch füllen und ein bisschen heißes Wasser rein, dann an die Ohren halten", erläutert er.

Steward überrascht mit unerwarteter Gehaltsabrechnung

Die Zeit für die Beantwortung der entsprechenden Fragen hat der Reddit-User indes offenbar aufgrund sehr eingekürzter Arbeitszeiten im Winter. Außerhalb der Saison arbeite er demnach auf zwei bis fünf Flügen pro Monat. Im Sommer hingegen komme er mitunter auf Schichten von bis zu 13 Stunden am Stück, manchmal ohne Pausen.

Das spiegele sich laut eigenen Angaben auch im Gehalt wider. "Zur Zeit, im Winter, kratze ich gerade mal über der 1000-Euro-Marke", erzählt der Flugbegleiter. Ein Grundgehalt gebe es bei seiner Airline nicht, sodass stets nur die geleisteten Arbeitsstunden vergütet werden.

In den Sommermonaten komme der Steward bei Leistung der maximal möglichen Stunden hingegen auf 2400 Euro monatlich. Auch von anderen Fluglinien wie Condor oder Lufthansa erhielten Kolleg:innen demnach ein Nettogehalt zwischen 1800 und 2400 Euro im Monat.

Zum Vergleich: Pilot:innen bei der Lufthansa erhalten im Schnitt mehr als 6000 Euro brutto pro Monat. Auch das geforderte Plus von 15 Prozent würde den meisten Flugbegleiter:innen aber wahrscheinlich schon sehr helfen.

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