Sturmtief Zoltan stört den Verkehr in Deutschland massiv. Wer am Freitag mit dem Auto oder in der Bahn unterwegs ist, muss zum einen vorsichtig sein und zum anderen viel Geduld mitnehmen. Im Laufe der Nacht auf Freitag gab es mehrere Unfälle, bei denen etwa Bäume auf Straßen oder Schienen gefallen sind, mit denen dann Autos oder Züge kollidiert sind.
Zoltan belastet die eh schon angeknackste Verkehrsinfrastruktur in Deutschland – und das so kurz vor den Feiertagen. Bahnreisende sind nun in Sorge, ob sie pünktlich vor Weihnachten nach Hause kommen – oder ob das Fest für sie ins Wasser fällt. Wie wahrscheinlich ist das und was können Reisende jetzt tun?
Am Freitag sorgte das Sturmtief für zahlreiche Zugausfälle, Umleitungen und Verspätungen. Unter anderem fielen ICEs und ICs auf den Strecken von Hamburg und Hannover nach Frankfurt am Main und Stuttgart sowie in Richtung München aus.
Auch auf den Straßen sah es nicht besser aus: Ein Sprecher des ADAC sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, dass es mehrere Staus von mehr als zehn Kilometern gäbe, auf der A8 von München nach Salzburg seien es sogar zeitweise 22 Kilometer gewesen.
Allein der normale Weihnachtsverkehr ist schon chaotisch genug, verursacht etwa durch Verwandtenbesuche, Urlaubsfahrten und letzte Einkäufe. Eine weitere Belastung seien die sturmbedingten Zugausfälle, sagte der ADAC-Sprecher. Es ist also davon auszugehen, dass sich auch am Samstag zusätzlich einige Leute, die ursprünglich mit der Bahn fahren wollten, für das Auto entscheiden.
Denn auch einen Tag vor Heiligabend wird auf der Schiene durch Sturm Zoltan die Hölle los sein. Die Bahn schreibt am Samstagmorgen, dass die Sturmschäden zwar weitestgehend beseitigt sind, aber es dennoch nicht heißt, dass der Verkehr wieder normal laufen wird. Am Samstag wird eine sehr starke Auslastung erwartet. Wer also am Samstag zur Familie reisen wollte, kann seine Fahrt kostenlos verschieben. Oder auch auf eine andere Verbindung ausweichen, die vielleicht nicht so beliebt ist.
Das ist auch die klare Empfehlung der Deutschen Bahn: Wenn möglich auf Randverbindungen ausweichen. Das heißt, entweder besonders früh oder besonders spät losfahren.
Zudem können Sitzplatzreservierungen kostenlos storniert werden. Und wie immer gilt: Bei Verspätungen von mindestens einer Stunde gibt es 25 Prozent des Kaufpreises von der Bahn zurück, ab zwei Stunden sogar 50 Prozent. Vielen Bahngästen wird das angesichts der Situation egal seien. Stattdessen fragen sie sich primär, wie die Bahn gewährleistet, dass sie pünktlich vor Weihnachten ans Ziel kommen.
Eine Sprecherin der Bahn antwortet auf watson-Anfrage, dass zwischen dem 20. Dezember 2023 und 1. Januar 2024 60 zusätzliche Züge das erhöhte Fahrgastaufkommen rund um die Feiertage abfedern. Diese verkehren demnach vor allem auf stark frequentierten Strecken, etwa zwischen Köln und München.
Das hilft jedoch leider auch nicht, wenn es witterungsbedingte Sperren gibt, wie es etwa genau auf jener Strecke von Köln nach München am Freitag zwischenzeitlich der Fall war. Laut Deutschem Wetterdienst zog Zoltan am Freitag Richtung Baltikum und verliert in Deutschland an Einfluss, dennoch gebe es auch hier in den nächsten Tagen "anhaltende, teils kräftige Niederschläge". Daher bleibt Bahnreisenden vor allem eins zu raten: Geduldig bleiben.
Zudem hilft ein Blick in die DB App oder auf das Portal bahn.de/aktuell. Dort informiert die Bahn auch in den kommenden Tagen über neueste Entwicklungen. Zudem wurde eine kostenlose Sonderhotline eingerichtet: Unter der 08000-996633 kann man sich ebenfalls informieren und Hilfe bei der weiteren Planung der sturmbedingt gestörten Reise anfordern.
Wer sich stattdessen für eine Fahrt mit dem Auto entscheidet, wird am Samstag ebenfalls auf die Geduldsprobe gestellt. Laut ADAC gibt es jedoch einen Lichtblick: Erfahrungsgemäß würde an Heiligabend sehr viel weniger auf deutschen Straßen los sein. Wer sich also am Sonntagmorgen auf die Autobahn begibt, könnte Glück haben und ohne große Staus durchfahren.