Niemand soll aufs Auto umsteigen müssen, weil er sich in der Bahn nicht sicher fühlt.Bild: iStockphoto / Adrian Seliga
Mobilität & Verkehr
15.05.2020, 21:4108.06.2020, 18:21
Dicht an dicht mit zahlreichen anderen Menschen auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn stehen - besonders in Zeiten einer Pandemie ist das kein angenehmes Erlebnis. Die Umweltminister von Bund und Ländern haben deshalb den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs gefordert. "Wichtig ist, dass der ÖPNV im Betrieb gestützt wird und der Ausbau weiter voranschreitet", sagte die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Priska Hinz (Grüne), zum Abschluss des digitalen Ministertreffens.
Durch die Corona-Krise gebe es massive Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben. "Wir wollen, dass der ÖPNV wieder genutzt wird", sagte Hessens Umweltministerin Hinz. Denn wenn Menschen dicht gedrängt in der U-Bahnen stehen müssten, würden viele angesichts der Pandemie lieber das Auto nutzen.
Ziel soll es außerdem sein, dass Fahrräder in den Städten nach der Krise nicht wieder durch Autos verdrängt werden. Dafür müssen Radschnellwege weiter ausgebaut werden, forderte Hinz.
Konjunkturhilfen an Klimaschutz knüpfen
Zudem wollen die Minister erreichen, dass sich der Neustart der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown am Klimaschutz orientiert. Konjunkturhilfen sollten so gestaltet werden, dass sich die Wirtschaft nicht nur erholen könne, sondern dass sie "klimafreundlicher, ressourceneffizienter und nachhaltiger aus der Krise hervorkommt", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Nach Forderungen der Umweltminister muss auch das Tempo bei der Energiewende deutlich erhöht werden. Hier sei der Bund als Gesetzgeber gefragt, um das Ziel von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Das Land erlebe eine Blockade beim Windenergieausbau, sagte Schulze. Daher soll die Genehmigungspraxis für Windenergieanlagen im Einklang mit dem Artenschutz bundesweit vereinheitlicht und vereinfacht werden. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) sagte:
"Wer in der Nähe eines Windrades wohnt, soll künftig auch im gesamten Bundesgebiet spüren können, dass sich Klimaschutz nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell lohnt."
Deshalb fordert die Umweltministerkonferenz vom Bund rasch ein tragfähiges Konzept, wie umliegende Gemeinden stärker an den Erlösen der Windenergie beteiligt werden können.
(ftü/dpa)
Es dauert nicht mehr lange, dann wird Donald Trump wieder ins Weiße Haus einziehen. Was der designierte US-Präsident von Klimaschutz hält, ist allseits bekannt. Den menschengemachten Klimawandel hat er mehr als einmal infrage gestellt.