Auch der Weizen leidet sichtlich unter der Hitze des Sommers. Bild: IMAGO/NurPhoto
Energie
Die Zahl heißer Tage in Deutschland mit einer
Lufttemperatur von mindestens 30 Grad hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten stark erhöht. Sie verdreifachte sich sogar, über ganz
Deutschland gemittelt, seit den 1950er-Jahren von etwa drei Tagen pro
Jahr auf derzeit durchschnittlich neun Tage pro Jahr, heißt es in
einem Papier zum Stand der Wissenschaft, das auf dem
Extremwetterkongress in Hamburg vorgestellt werden soll.
Die mittlere
Anzahl der Eistage (Tagesmaximum der Lufttemperatur kleiner 0 Grad)
habe im gleichen Zeitraum von 28 Tagen auf 19 Tage abgenommen.
Neue Höchsttemperaturen im Norden Mitteleuropas gemessen
Am 20. Juli dieses Jahres beispielsweise wurde den Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge
während einer intensiven Hitzewelle in Hamburg-Neuwiedenthal eine
Tageshöchsttemperatur von 40,1 Grad gemessen. Noch nie seien in
Mitteleuropa so weit nördlich Temperaturen von über 40 Grad gemessen
worden. In vielen Regionen komme es seit den 1990er Jahren zu einer
massiven Häufung von Hitzewellen.
Die Wissenschaft warnt deutlich
"Dieser Effekt ist eine Folge der globalen Erwärmung und des damit
auch in Deutschland erfolgenden deutlichen Temperaturanstieges",
schreiben die Wissenschaftler in dem Papier, das von dem Kongress und
dem DWD herausgegeben wurde. "Bei ungebremstem
Treibhausgasausstoß wird für den Zeitraum 2031 bis 2060 eine weitere
Zunahme um fünf bis zehn heiße Tage im Jahr in Norddeutschland und
zehn bis zwanzig heiße Tage in Süddeutschland erwartet."
Auch Luisa Neubauer nimmt am Kongress teil
Der Extremwetterkongress findet Mittwoch bis Freitag (28. bis 30. September) im
Internationalen Maritimen Museum in der Hansestadt statt. Rund 100
Wissenschaftler und Experten stellen neuste Erkenntnisse vor, wie
Organisator und Meteorologe Frank Böttcher ankündigte. Erwartet
werden auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), der
Expeditionsforscher Arved Fuchs und die "Fridays for Future"-Aktivistin
Luisa Neubauer, die jüngst ein Sondervermögen für die Klimawende von 100 Milliarden Euro gefordert hatte.
(sp/dpa)
Einst legte Fridays for Future einen fast schon kometenhaften Aufstieg mit viel medialer Aufmerksamkeit, viel Teilnahme an Protesten und Veranstaltungen sowie einer globalen Vernetzung mit anderen Klimabewegungen hin. Doch zuletzt wurde es stiller um FFF. Zumindest, was eigene Proteste anging – und damit legte sich auch die Berichterstattung über die Aktivist:innen.