Ob nun Sommer oder Winter ist, lässt sich anhand der prall gefüllten Supermarktregale kaum noch sagen. Erdbeeren und Äpfel gibt es das ganze Jahr über, ob sie nun Saison haben oder importiert werden. Das hat Folgen – auch für die Umwelt.
Um Umwelt und Klima, aber auch der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun, hilft es, in den Wintermonaten auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten.
Welche Lebensmittel im Oktober Saison haben, lest ihr hier:
Wer jetzt noch Erdbeeren und Heidelbeeren im Supermarkt entdeckt, der sollte lieber die Finger davon lassen. In den meisten Fällen werden die süßen Beeren aus dem Ausland importiert, so zum Beispiel aus Spanien, Marokko oder Neuseeland. Aufgrund der ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, dem massiven Einsatz von Pestiziden sowie fragwürdigen Bewässerungsmethoden stehen die Plantagen zusätzlich in der Kritik.
Auch auf Erdbeeren aus Deutschland sollte man besser verzichten. Da sie im Herbst und Winter bei uns nicht wachsen, lassen sie sich nur unter beträchtlichem Energieaufwand in Gewächshäusern heranreifen. Mit Blick auf die Energiekrise vergeht einem bei dem hohen Stromverbrauch gleich der Appetit.
Ab November stammen die bei uns angebotenen Weintrauben zumeist aus Südafrika, Indien, Chile oder Brasilien. Weil Trauben nicht nachreifen, werden sie reif geerntet und dann mit dem Schiff zu uns transportiert. Je nachdem, von woher sie importiert werden, kann das laut "Utopia" bis zu drei Wochen dauern.
Dazu kommt noch, dass konventionelle Trauben häufig mit Pestiziden belastet sind, weil die Reben anfällig für Pilze, Läuse, Milben und Schädlinge sind. Das ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit schädlich. Daher gilt: Trauben am besten nur saisonal und in Bio-Qualität kaufen.
Orangen, Klementinen, Zitronen und Grapefruits sind als Vitamin-C-Booster insbesondere im Winter beliebt. Aber: Auch wenn "unbehandelt" draufsteht, werden in den konventionellen Zitrusfrüchten regelmäßig Pestizid- und Konservierungsmittelrückstände gefunden.
Landwirt:innen tricksen – und sprühen Spritzmittel, die eigentlich erst nach der Ernte auf die Früchte kommen dürften, bereits auf die am Baum hängenden Orangen und Zitronen.
Hier hilft nur: Bio und am besten fair kaufen.
Auch und gerade im Herbst denkt man beim Kauf von Äpfeln nur selten daran, dass es sich bei der Frucht nicht um eine heimische halten könnte. Aber aufgepasst: Auch jetzt finden sich Importäpfel aus Neuseeland und Chile zwischen jenen aus Deutschland. Hier also am besten darauf achten, die heimischen Sorten zu bevorzugen.
Vom Winter bis ins Frühjahr sieht die Lage dann wieder etwas anders aus. Damit die Äpfel über Monate knackig und frisch bleiben, müssen sie kühl gelagert werden. Das schluckt enorm viel Energie – und macht selbst Äpfel aus Übersee "umweltfreundlicher".
Also gilt: Jetzt frisch und saisonal genießen, ab dem Frühjahr darf es dann auch wieder der Braeburn-Apfel aus Neuseeland sein (wenn es denn ein Apfel sein muss).
Bei einem gemütlichen Filmabend auf der Couch dürfen Knabbereien wie Nüsse nicht fehlen. Die meisten kommen allerdings aus weit entfernten Ländern. Erdnüsse etwa stammen aus den USA und Israel, Walnüsse aus Kalifornien, Cashewnüsse aus Indien.
Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, empfiehlt es sich, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auf heimische Sorten wie Walnüsse und Haselnüsse umzusteigen.
Aber Achtung: Auch hier sollte man immer einen genaueren Blick auf die Verpackung werfen, um sicherzugehen, dass die Nüsse tatsächlich aus Deutschland stammen.
Weil es zu kalt ist und die Sonne zu wenig scheint, wachsen auch grüne Salate in beheizten Gewächshäusern heran und landen nicht selten unreif in den Supermärkten. Dadurch sind sie nicht nur weniger schmackhaft, sondern enthalten zudem auch weniger gesunde Nährstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
Auf Salat verzichten muss man deswegen aber noch lange nicht. Wie wäre es statt einem Eisbergsalat mal mit Feldsalat, Chicorée, Radicchio, Endiviensalat oder Portulak? Diese Salate haben nämlich auch in Deutschland gerade Saison.
Tomaten schmecken eigentlich zu allem: Im Salat, auf Brot, im Curry oder in der Soße. In den Herbst- und Wintermonaten aber kommen die Tomaten vor allem aus den Niederlanden, Spanien, Frankreich. Und hier kommt es zum gleichen Problem, wie schon bei den Erdbeeren: Herangezüchtet werden die Tomaten in Gewächshäusern – unter hohem Energieverbrauch.
So schwer es auch fällt: Ein Verzicht auf frische Tomaten täte der Umwelt am besten. Für Pizza, Pasta und Suppe kann man stattdessen passierte Bio-Tomaten aus dem Glas kaufen. Weil viele Glas- und Dosentomaten aus China stammen, lohnt sich aber auch hier ein genauerer Blick aufs Etikett.
Für Gurken gilt das gleiche wie für Tomaten: Auch auf sie sollten wir in den kühleren Monaten eher verzichten. Saison hat die Gurke in Deutschland nämlich nur von Juni bis Ende Oktober. Danach kommt das Gemüse als Import-Ware nach Deutschland.
Das bedeutet für uns im Umkehrschluss nicht nur weniger Nährstoffe und Vitamine, sondern eine Menge emittierter CO2-Emissionen durch die langen Transportwege.
Zwar ist Zucchini eigentlich ein Kürbisgewächs, dennoch hat es bei uns in Deutschland nur von Juni bis Ende Oktober Saison. Kürbissorten wie Hokkaido, Butternut oder Spaghettikürbis haben hingegen bis Dezember Saison, danach stammen sie als Lagerware aus heimischen Anbau.