Nun war es endlich soweit für Joaquin Phoenix: Der Schauspieler gewann in der Nacht zu Sonntag seinen ersten Oscar. Er wurde für die Rolle als "Joker" im gleichnamigen Film als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Es war bereits der vierte Oscar-Anlauf für den etwas schrulligen Schauspieler. Die Auszeichnung war dieses Mal aber eigentlich keine Überraschung: Phoenix hatte mit dem Joker auch schon einen Golden Globe abgeräumt.
In seiner Dankesrede nutzte Phoenix, anders als bei den Golden Globes, keine Schimpfwörter – es wurde politisch.
Promis sollten "den Stimmlosen eine Stimme" verleihen, betonte Phoenix. "Ich denke, egal, ob wir über Geschlechterungleichheit oder Rassismus oder Queer-Rechte oder indigene Rechte oder Tierrechte sprechen, wir sprechen über den Kampf gegen Ungerechtigkeit."
Es folgte Joaquin Phoenixs Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit, für mehr Umsicht im Umgang mit der Natur:
Die Welt würde ihrer Ressourcen beraubt. "Wir fühlen uns berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten, und wenn sie gebärt, stehlen wir ihr Baby, obwohl ihre Angstschreie unverkennbar sind", sagte Phoenix. Die Milch wiederum sei für das Kalb bestimmt, lande aber in der Müsli-Schale.
Phoenix ist seit seinem dritten Lebensjahr Veganer. Er setzt sich leidenschaftlich für Tierschutz ein.
Am Ende seiner Rede sprach Phoenix sich für mehr gegenseitige Unterstützung aus. "Nun, ich war ein Schurke in meinem Leben", gab er zu. Aber jeder habe eine zweite Chance verdient.
Zum Schluss zitierte er seinen Bruder River Phoenix, der sich für Umwelt- und Tierrechte eingesetzt hatte und 1993 im Alter von 23 Jahren an einer Drogen-Überdosis in den Armen von Joaquin verstorben war.
Mit 17 habe sein Bruder die Liedzeile getextet, sagte Phoenix, seine Stimme brach:
(ll)