
Angesichts der extremen Hitze suchen einige Menschen eine Abkühlung im Freien.Bild: michael nguyen / imago images
Klima & Umwelt
Aktuell ächzt Deutschland unter der ersten Hitzewelle des Jahres. Am Mittwoch könnte die 40-Grad-Marke geknackt werden. Danach sollen die Temperaturen erst einmal wieder absinken, aber schon kommende Woche könnte uns die nächste Hitzewelle bevorstehen.
01.07.2025, 11:2801.07.2025, 11:28
Der Sommer hat lange auf sich warten lassen, aber nun ist er mit voller Wucht in Deutschland angekommen. Diese Woche werden vielerorts Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gemessen. Für Dienstag warnt der Deutsche Wetterdienst im äußersten Westen und am Oberrhein vor "extremer Hitze".
In einigen Regionen soll das Thermometer auf bis zu 38 Grad ansteigen. Am späten Nachmittag ist laut DWD besonders im Norden und Nordwesten mit Hitzegewittern zu rechnen. Am Mittwoch erwarten Meteorolog:innen den bisher heißesten Tag des Jahres; örtlich können es bis zu 40 Grad werden.
Gerade für Kinder, ältere oder chronisch kranke Menschen können solche Extremtemperaturen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Aber auch junge und fitte Menschen riskieren bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr oder übermäßiger Sonneneinstrahlung einen Sonnenstich, Hitzekollaps oder Hitzschlag.
Insbesondere zur Mittagszeit, wenn die Temperaturen am höchsten sind, sollte man sich möglichst nicht draußen aufhalten und auch Sport oder andere körperliche Anstrengungen vermeiden.
Juli-Wetter: Nächste Hitzewelle steht wohl schon bevor
Für diejenigen, die jetzt schon unter der Hitze leiden, gibt es zumindest kurzfristig Hoffnung: Nach Mittwoch soll die Hitzewelle vorerst abflachen; für Freitag prognostiziert der Deutsche Wetterdienst Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad, im Südwesten können es auch 29 Grad werden.
Doch schon in der kommenden Woche könnte uns die nächste Hitzewelle bevorstehen. Wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung in der "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet, deutet sich ab dem 9. oder 10. Juli wieder ein deutlicher Temperaturanstieg an. Demnach könnten es wieder weit über 30 Grad werden, regional hält Jung sogar Spitzenwerte von 38 oder 39 Grad für möglich.
Ob am Ende tatsächlich zwei Hitzewellen so dicht aufeinander folgen, wird sich wohl erst in den kommenden Tagen abzeichnen. Unabhängig davon sind uns hochsommerliche Temperaturen fürs Erste wohl sicher. Und auch wenn sich einige vielleicht über das Schwimmbadwetter freuen, sind Meteorolog:innen bereits besorgt.
Experten besorgt: Anhaltende Trockenheit hat Folgen
Die anhaltend hohen Temperaturen sorgen nämlich in Kombination mit den niedrigen Niederschlagsmengen für zunehmende Trockenheit in Deutschland. Gerade für die Landwirtschaft stellen ausgetrocknete Böden ein großes Problem dar.
Aber auch in den Wäldern sind die Folgen spürbar. Aktuell warnt der DWD mit seinem Waldbrandgefahrenindex vor allem im Osten und in der Mitte Deutschlands vor einer steigenden Waldbrandgefahr. So gilt am Dienstag und Mittwoch teilweise die höchste Gefahrenstufe.
Das heißt, schon kleine Funken, Zigaretten oder Glasflaschen stellen ein großes Risiko dar. Behörden haben die Möglichkeit, Zugangsbeschränkungen für Wälder zu verhängen und die Feuerwehren halten sich in erhöhter Alarmbereitschaft.
Erst am 30. Juni brach in der "Jungen Heide" im Norden von Dresden ein Waldbrand aus. Zeitweise war eine Fläche von einem Hektar betroffen. Mittlerweile ist das Feuer dem MDR zufolge aber wieder unter Kontrolle.
(mit Material von dpa)
Die Temperaturen steigen, die Prognosen überschlagen sich. Doch was sagen die Fachleute wirklich über den Sommer 2025? Eine Einordnung zwischen Alarmismus und Realität.
Jahrhundertsommer ist jedes Jahr. Das macht die Nachricht natürlich nicht besser, ganz im Gegenteil, allerdings nutzt sich der Effekt ab. Wenn von noch nie dagewesenen Temperaturen berichtet wird, von einem Frühling, der bislang so trocken war wie zuletzt 1871, dann bleibt der Schreckmoment für viele mittlerweile aus.