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In die Sonne schießen? Felix Lobrecht über skurrile Idee

Felix Lobrecht beantwortet in seiner neuen Show Fragen von Anruferinnen und Anrufern.
Könnte man Müll in die Sonne schießen, wäre er zumindest ziemlich weit weg, überlegt Felix Lobrecht in "Gemischtes Hack". Bild: www.imago-images.de / Christoph Hardt
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Einfach in die Sonne schießen? Felix Lobrecht spricht über irre Nachhaltigkeits-Idee

22.04.2022, 17:12
Mehr «Nachhaltigkeit»

Podcast-Fans wissen: In ihrem gemeinsamen Podcast "Gemischtes Hack" sprechen Comedian Felix Lobrecht und Autor Tommi Schmitt immer über die wichtigen und unwichtigen Dinge der vergangenen Woche. In der aktuellen Folge besprechen die beiden ein nachhaltiges Problem: Müll und Atommüll auf der Erde.

Schließlich ist Deutschland eines der EU-Länder, die den meisten Verpackungsmüll produzieren. Warum sollte man den ganzen Müll nicht einfach ins All – oder direkt in die Sonne – schießen? Eine Frage, die Felix Lobrecht in der vorletzten Folge in den Raum stellte. Auf den ersten "Blick" klingt die Idee gar nicht mal so schlecht. Und: Sie wurde in der Vergangenheit von Wissenschaftlern zumindest diskutiert. Schließlich wäre die Erde das Müll-Problem dann scheinbar los.

HANDOUT - WDR Fernsehen 1LIVE KRONE 2020, am Samstag (21.11.20) um 20:15 Uhr. 1LIVE Comedy Krone 2020: Felix Lobrecht und Tommi Schmitt (l) für ihren Podcast Gemischtes Hack © WDR/Thomas Brill, honora ...
Felix Lobrecht und Tommi Schmitt redeten über irre Ideen zum Thema Müll in "Gemischtes Hack".Bild: WDR/Thomas Brill / -

In der aktuellen Folge greift der Comedian das Thema noch einmal ausführlicher auf: "Das Ganze hat mich wirklich interessiert und ich habe mich mal ein bisschen informiert", erklärt er. Der Grundgedanke hinter der Müll-ins-All-schießen-Sache sei vor allem auf Atommüll und dessen Endlagerung bezogen, die die Politik immer wieder vor neue Herausforderungen stelle.

Doch es stellt sich heraus: Die Idee ist eigentlich ganz schön blöd, wie bereits Tommi Schmitt in der Vergangenheit vermutet hatte. "Im Wesentlichen gibt es sogar einige Gründe dagegen", sagt Felix Lobrecht und lacht.

Müll ins All? Teuer, umweltschädigend und gefährlich

Zusammenfassend erklärt er: "Es ist viel zu teuer, unglaublich umweltschädigend und richtig, richtig gefährlich". "Umweltschädigend? Für unsere Umwelt oder für beispielsweise Pluto?", fragt daraufhin Tommi. Eine berechtigte Frage, die sich aber ziemlich schnell beantworten lässt. So müsse der Müll schließlich auch irgendwie ins All gebracht werden, dafür brauche es "extrem viel Kerosin", wie Felix Lobrecht erklärt.

Um das zu verdeutlichen, hat er ein "kleines Rechenbeispiel" vorbereitet: Eine Rakete könne höchstens 500 Kilogramm Fracht transportieren, um damit zur Sonne fliegen zu können. "Das bedeutet, allein für den deutschen Atommüll wären das jährlich 21.000 Raketen. Das würde Billionen kosten". Dazu kommt: Bei Raketenstarts gibt es grundsätzlich ein einkalkuliertes Restrisiko, das bei etwa zwei Prozent liege. "Das wäre dann ja so richtig bitter, weil dann einfach eine Rakete voller Atommüll etwa über Italien explodiert, das wäre richtig kacke für die Welt".

Die Theorie lässt sich auch auf normalen Müll übertragen. Wenn man deutschen Müll ins All schießen wollen würde, bräuchte man laut Lobrecht "pro Jahr 942.000 Raketenstarts, was wegen des Kerosins eine unglaubliche Umweltsauerei wäre". Auch dabei gelte die Zwei-Prozent-Fehlerquote. Das bedeutet: Es gäbe im Schnitt "knapp 2000 Müllexplosionen pro Jahr über Deutschland, also jeden Tag sechs", führt Lobrecht weiter aus. Die beiden lachen und bringen es auf den Punkt: "Das Risiko wäre mir zu hoch, glaub ich". Um andere Nachhaltigkeitsstrategien kommen wir damit also wohl nicht herum.

(ast)

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