Obst aus dem eigenen Garten (oder vom Balkon) ist für viele ein Traum. Es steckt zwar viel Arbeit drin, gilt aber auch als Statussymbol. Vor allem bei Erdbeeren können zukünftige Preisschwankungen dann einfach ignoriert werden. Wie du sie richtig anpflanzt, verrät dir watson.
Für den richtigen Zeitraum musst du vorab Prioritäten setzen: Legst du Wert darauf, so schnell wie möglich die Früchte zu ernten oder sollen deine Pflanzen möglichst lange leben und viele Früchte bringen?
Wenn du noch im selben Jahr ernten möchtest, entscheidest du dich am besten für Frühsommerpflanzen. Die kannst du zwischen März und Mai in die Erde setzen.
Im Sommer kannst du dann deine eigenen Erdbeeren aus dem Garten oder vom Balkon essen. Diese Pflanzen brauchen allerdings viel Pflege und die Ernte fällt vermutlich nicht so groß aus.
Falls du von deinen Erdbeeren eher langfristig profitieren möchtest, ist die Spätsommerpflanzung die richtige Wahl. Die Pflanzen haben genug Zeit, um richtige Wurzeln zu bilden und du wirst mit einer reichen Ernte belohnt. Am besten setzt du sie zwischen Juli und September in die Erde.
Hierfür musst du allerdings etwas geduldiger sein, die Früchte kannst du ernst im darauffolgenden Jahr essen.
Erdbeeren brauchen viel Sonne und Wärme, damit sie besonders süß schmecken. Mit Wind kommen sie nicht so gut klar. Falls du einen Windschutz bauen musst, solltest du dafür sorgen, dass er nicht zu viel Schatten wirft.
Am allerbesten gelingt die Ernte, wenn der Boden vorher gut vorbereitet wird. Zwei Monate vorher kannst du ihn zum Beispiel mit Laubkompost verbessern.
Der Boden sollte insgesamt locker sein, der pH-Wert liegt am besten bei ungefähr sechs. Verdichtete Böden können bei Erdbeeren dazu führen, dass sich Krankheiten leichter ausbreiten. Hier ist es hilfreich, mit Laubkompost oder Sand aufzulockern.
Außerdem brauchen Erdbeeren Platz. Zwischen zwei Pflanzen sollten 25 bis 30 Zentimeter liegen, zwischen zwei Reihen sogar 60 bis 70 Zentimeter. Staunässe vertragen die Pflanzen gar nicht. Insgesamt sollte der Boden locker und humusreich sein.
Mineralische Dünger und Haushaltskompost können einen hohen Salzgehalt haben – hier reagieren die Pflanzen besonders empfindlich. Organische Dünger wie Laubhumus oder Hornspäne eignen sich besser.
Wer den Dünger lieber kaufen möchte oder keine Möglichkeit hat, organischen Dünger zu produzieren, setzt am besten auf speziellen Beerendünger.
Auch Kaffeesatz ist gut geeignet, um das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen. Wichtig ist, dass die Erde vor der Bepflanzung schon vorgedüngt wird. Spätestens mit dem Einsetzen der Pflanzen sollte Dünger hinzugegeben werden.
Grundsätzlich können Erdbeeren auch auf dem Balkon wachsen. Dafür brauchen sie einen großen Topf und viel Sonne. Außerdem sollten sie regelmäßig gegossen werden, im Sommer gern täglich. Dabei am besten darauf achten, dass das Wasser auch gut abfließen kann.
Da Erdbeeren viel Platz brauchen, sollten sie nicht neben Pflanzen wachsen, die ebenfalls viel Platz brauchen. Dazu zählen Kohlarten, Erbsen und Bohnen. Vor allem Kohlarten locken Kohlfliegen an, die auch Erdbeeren angreifen können.
Kartoffeln sind Wirt für einen Pilz, der auch Erdbeeren schaden kann. Tomaten können die Früchte in den Schatten stellen und zehren viele Nährstoffe aus dem Boden, deswegen sind sie als Nachbarn ebenfalls ungeeignet.
Erdbeeren sind für Anfänger:innen ohne grünen Daumen nicht der einfachste Start. Wenn du ein paar Dinge beachtest, kannst du dich aber bald auf deine eigene Ernte freuen.