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Öko-Test: Aufback-Brötchen – dieses Supermarkt-Produkt überrascht

Breakfast rolls in a bread basket on wooden plank. Part of a series.
Aufbackbrötchen sind schnell gemacht und schmecken aus dem Ofen frisch und warm. Bild: iStockphoto / Sandra Backwinkel
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Aufbackbrötchen im Öko-Test: Beliebter Klassiker schlechter als erwartet

28.02.2023, 11:36
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Wer am Wochenende Zeit für ein ausgiebiges Frühstück hat, bei der eisigen Kälte aber nicht bis zur nächsten Bäckerei laufen will, greift schon mal zu Aufbackbrötchen. Immerhin kosten sie in der Regel weniger als frische Brötchen und sie sind innerhalb von ein paar Minuten im Backofen fertig aufgebacken. Spricht eigentlich nichts dagegen – oder doch?

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat 19 verschiedene Brötchensorten getestet. Darunter sind vor allem einfache Weizenbrötchen, aber auch Krusten- und Steinofenbrötchen. Sie wurden im Labor auf bedenkliche Inhaltsstoffe und Aromen untersucht.

Nicht alle Brötchen sind gut, in vielen konnten die Testenden sogar Spuren von Pestiziden nachweisen. Was vor allem überrascht: Ein sehr beliebtes Produkt schneidet schlechter ab, als erwartet, während vor allem Discounter-Brötchen überzeugten.

Öko-Test: Diese Brötchen sind Testsieger

Zehn der getesteten Brötchensorten schneiden "sehr gut" ab und bekommen damit die Bestnote – auch die Produkte der Discounter können glänzen. Das sind einige der Testsieger:

  • Edeka Bio Krustenbrötchen (Edeka)
  • Goldblume Brötchen (Norma)
  • Grafschafter Bio Organic Steinofen Brötchen, Bioland (Lidl)
  • Goldähren Sonntagsbrötchen Weizen (Aldi Süd)
  • Grafschafter Weizen Brötchen (Lidl)
  • Gut & Günstig Gute Laune Weizenbrötchen (Edeka)

Die Brötchen kosten zwischen 18 und 75 Cent pro 100 Gramm. Und "Öko-Test" merkt an: "Da haben wir das Aufbacken der kompletten Packung in einem durchschnittlichen Ofen zu den derzeitigen Strompreisen bereits einberechnet." Der Preis-Leistungs-Sieger sind die Goldblume Brötchen vom Hersteller Norma. Sie kosten nur 18 Cent pro 100 Gramm und wurden mit der Note "sehr gut" bewertet.

Die Aufbackbrötchen von Norma sind sehr günstig und wurden mit "sehr gut" bewertet.
Die Aufbackbrötchen von Norma sind sehr günstig und wurden mit "sehr gut" bewertet.bild: norma

Vier weitere Produkte wurde mit "gut" bewertet. Darunter beispielsweise die "Sonntagsbrötchen" von Penny (Bäckerkrönung), Rewe (Ja!) und Netto (Korn Mühle).

"Öko-Test": Pestizide in Aufbackbrötchen

Das von "Öko-Test" beauftragte Labor hat in einigen der getesteten Produkte Spuren bedenklicher Spritzgifte gefunden. Da wäre zum einen das Insektizid Cypermethrin, das giftig für Bienen ist und zum anderen Pirimiphos-methyl. Das Pestizid darf auf deutschen Feldern nicht gespritzt werden. Doch das Weizen, das für die Brötchen verwendet wird, kommt aus Frankreich. Dort darf es verwendet werden.

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In ausnahmslos allen konventionellen Brötchen konnten zumindest Spuren eines Spritzgifts gefunden werden. Die Produkte erhalten nämlich den Wachstumsregulator Chlormequat, der dafür sorgt, dass Weizenhalme kürzer wachsen und nicht so leicht umknicken. Zumindest das umstrittene Glyphosat konnte von "Öko-Test" aber in keinem Produkt nachgewiesen werden.

Aufbackbrötchen im "Öko-Test": Das sind die Verlierer

Drei Produkte wurden nicht so gut bewertet. Darunter auch die beliebten "Goldstücke" von Coppenrath & Wiese, sie wurden mit "befriedigend" ausgezeichnet.

Die "Goldstücke" haben im "Öko-Test" nicht vollends überzeugt.
Die "Goldstücke" haben im "Öko-Test" nicht vollends überzeugt.bild: coppenrath-wiese

Am schlechtesten abgeschnitten haben die "Lieken UrkornBack Mich Steinofen Brötchen Weizen". Sie weisen Spuren von einem Wachstumsregulator auf, sind mit Aroma zugesetzt und haben einen sehr hohen Salzgehalt. Auch in Optik und Geschmack konnten sie nicht überzeugen.

Diese Brötchen haben im "Öko-Test" am schlechtesten abgeschnitten.
Diese Brötchen haben im "Öko-Test" am schlechtesten abgeschnitten.bild: lieken urkorn

Weil zu viel Salz im Essen ein Risikofaktor für Bluthochdruck und daraus folgende Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, hat "Öko-Test" eine Note abgezogen, wenn ein Brötchen pro 100 Gramm mehr als 1,2 Gramm Salz enthielt. Auch der Zusatz von Aromen wurde von "Öko-Test" negativ bewertet – weil sie "überflüssig" sind.

Wie gut schmecken die Aufbackbrötchen?

Die von "Öko-Test" beauftragten Sensorikexpert:innen haben an den Aufbackbrötchen nicht viel auszusetzen. Ein Kritikpunkt war jedoch, dass das Innere des Brötchens manchmal fest war oder sich beim Kauen ballte und klebrig wurde. Außerdem löste sich bei manchen Brötchen die Kruste ab.

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