Wahre Katzenliebhaber:innen wollen ihre Stubentiger nur mit dem Besten versorgen: Allem voran mit gutem, gesundem Futter.
Im Supermarkt springt einem dabei sofort die Werbung für "Premium"-Katzenfutter von namhaften Marken ins Auge – aber auch ihr Preisunterschiede im direkten Vergleich zu billigeren Supermarkt-Eigenmarken. Doch spiegelt der Preis auch tatsächlichen einen Qualitätsunterschied wider?
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat dafür sechs Bio- und 15 konventionelle Feuchtfutter für Katzen getestet. Alle Produkte wurden dabei als Alleinfutter ausgeschrieben. Das bedeutet: Die Katzen müssten auch ohne Zusätze von bester Gesundheit sein. Dafür hat Öko-Test die Zusammensetzung der Produkte im Testlabor untersucht und ihre Vielzahl von Mineralstoffen, Vitaminen, Eiweiß und die für die Katzen besonders wichtigen Aminosäuren (Taurin und Arginin) bestimmt.
Was bei den Ergebnissen von Öko-Test überrascht: "Der Preis sagt in diesem Test wenig aus über das Ergebnis", wie das Verbrauchermagazin schreibt. So schnitten zwei namhafte Katzenfutter-Marken schlechter ab als erwartet.
Die gute Nachricht zuerst: Keines der getesteten Katzenfutter macht Hauskatzen krank. Giftige Schwermetalle wie Blei und Cadmium, die sich in der wichtigen Katzenfutterzutat Leber anreichern können, konnten bei allen getesteten Produkten, wenn überhaupt, nur in Spuren nachgewiesen werden. Auch mit den Werten der wichtigen Aminosäuren Taurin und Arginin waren die Testenden mit allen analysierten Katzenfutter-Produkten zufrieden.
Unterschieden wurde daher bei der Abgrenzung zwischen "gut" und "sehr gut", ob die Futter langfristig zu einer Über- oder Unterversorgung der Tiere beitragen würden.
Und nun zur schlechten Nachricht: In elf der 21 getesteten Produkte waren der Phosphor- und Calciumgehalt deutlich höher, als gesundheitlich für Katzen empfohlen. Die Folge: Dauerhaft zu viel wasserlösliches Phosphor könne Öko-Test zufolge zu Nierenschädigungen bei unseren Katzen führen.
Dafür verglich das Testlabor die Untersuchungsergebnisse mit den Mindestanforderungen, die der Europäische Verband der Heimtierfutterhersteller (FEDIAF) vorgibt, und zog so Hinweise auf mögliche Risiken durch Über- und Unterdosierungen heran. Bei diesem Test schnitt ein beliebtes Produkt gar nicht gut ab: Die "Sheba Sauce Lover mit Huhn".
Sechs der 21 getesteten Katzenfutter schnitten beim Öko-Test mit der Note "sehr gut" ab. Das sind drei der Testsieger:
Obwohl es sogar Bio-Standards einhält, ermittelte Öko-Test die Pastete der Marke Zoo Royal als das günstigste "sehr gute" Tierfutter, mit dem eine Vierkilogramm-Katze für 45 Euro einen ganzen Monat gut versorgt werden kann. Das Produkt, das auch bei Rewe angeboten wird, war oft sogar günstiger als viele konventionelle Katzenfutter.
Aber auch einige Produkte aus Discountern konnten bei der Bewertung mit der Note "gut" überzeugen:
Am schlechtesten abgeschnitten hat das Futter der Marke Animonda aus der Reihe "Vom Feinsten" (Adult, mit Huhn, Rindfleisch und Karotten) sowie das von Premiere aus der Reihe "Meat Menu" (Adult, Rind mit Huhn und Kalb): Bei beiden konnte Öko-Test einen erhöhten Vitamin-A-Gehalt nachweisen, der bei Katzen auf Dauer zu Versteifung der Wirbelsäule führen kann. Beide Produkte enthalten mehr als 50-mal so viel Vitamin A, wie für den durchschnittlichen Bedarf einer Katze nötig wäre.
Im Animoda-Futter, das mit 2,05 Euro je Tagesration auch das dritt-teuerste Produkt war, ist zudem zu viel Selen enthalten. In dem Futter der Marke Premiere (1,74 Euro pro Tag) konnte ein erhöhter Gehalt an Kupfer nachgewiesen werden.
Zuletzt überprüften Tiermediziner:innen im Öko-Test auch die Futterempfehlungen, die die Hersteller machten: Dabei stellten sich alle Fütterungsempfehlungen als in Ordnung heraus.
Hier gilt der Grundsatz "Weniger ist Mehr": Denn Überfüttern schadet sowohl der Gesundheit der Tiere, als auch dem Klima. Denn auch wenn in Tierfutter nur die Nebenprodukte der Fleischindustrie weiterverarbeitet werden, verbraucht auch das Ressourcen.
Kleiner Bonus: So mutiert eure Schmusekatze immerhin nicht zum fetten Garfield-Kater.