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Mallorca-Urlaub: Deutscher stirbt nach Sturz aus Hotel – riskantes "Balconing"

ARCHIV - 11.03.2021, Spanien, Palma: Balkone an einem Hotel am Strand von Arenal in Playa de Palma. Der Verband der Hoteliers der Playa de Palma auf Mallorca hat eine positive Bilanz der diesjährigen  ...
Symbolbild: Das sogenannte "Balconing" beschäftigt Mallorcas Behörden.Bild: dpa / Clara Margais
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Mallorca-Urlaub: Deutscher stirbt nach Sturz aus Hotel – riskanter "Balconing"-Trend

08.05.2024, 14:58
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Erst einen Tag verbrachte der deutsche Tourist auf Mallorca. Dann kam er durch einen tragischen Vorfall ums Leben. Der 23-Jährige stürzte offenbar aus dem vierten Stock eines Hotels am bekannten Ballermann und starb. Die Ermittelnden gehen derzeit davon aus, dass es sich bei dem tragischen Tod um einen Unfall handelte.

Auf Mallorca sind solche Unfälle keine Seltenheit. Im Gegenteil. Es handelt sich um ein weitverbreitetes Phänomen, das sogar einen eigenen Namen hat: "Balconing".

Tourist versuchte, auf seinen Balkon zu gelangen und stürzt ab

Wie spanische Medien berichten, ist der junge Mann in der Nacht zu Dienstag bei einem Sturz von einem Hotel an der Playa de Palma verstorben. Die "Mallorca Zeitung" berichtet unter Berufung auf die Ermittelnden, dass der Tourist nachts gegen 3.00 Uhr in das Hotel in der Nähe des bekannten Clubs Megapark zurückkehrte.

Er soll in einem angetrunkenen Zustand gewesen sein und keine Hose und Schuhe getragen haben. Den Angestellten des Hotels soll der Mann aufgefallen sein. Sie sollen sich zwar gewundert, aber nicht weiter um ihn gekümmert haben.

Später hat man ihn dann regungslos aufgefunden. Wiederbelebungsversuche waren vergeblich, ein herbeigerufener Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Die Ermittelnden haben bereits eine Theorie, wie es zu dem Tod des 23-jährigen Urlaubers gekommen sein könnte. Sie gehen davon aus, dass er sich aus seinem Hotelzimmer ausgesperrt hatte. Deshalb soll er sich von einer Terrasse des Hotels gehängt und so versucht haben, auf den Balkon seines Zimmers zu gelangen. Dabei soll er in einer Höhe von etwa zwölf Metern abgestürzt sein.

Balconing beschäftigt Behörden auf Mallorca: 36.000 Euro Strafe

Derzeit laufen die Ermittlungen noch, aber wenn sich der Verdacht dadurch bestätigt, handelt es sich laut "Diario de Mallorca" um einen Fall von sogenanntem "Balconing". Auch die "Mallorca Zeitung" schreibt, bei dem Mann handele es sich um "das erste sogenannte Balconing-Opfer der Saison".

Das zeigt: Fälle wie dieser sind auf Mallorca nichts Neues. Tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass Menschen von Hotel-Balkonen abstürzen. Oftmals ist – wie in diesem Fall – Alkohol im Spiel. Urlauber:innen versuchen über den Balkon in ihr Zimmer zu gelangen, wenn sie ihren Schlüssel verloren oder vergessen haben. Es gibt auch Fälle, in denen Tourist:innen vom Balkon in den Pool springen, sozusagen als Mutprobe. Auch das Klettern von Balkon zu Balkon fällt unter den Begriff.

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Das "Mallorca Magazin" bezeichnete das Balconing im vergangenen Jahr als einen "gefährlichen Trend". Demnach ist das Phänomen insbesondere in den Partygegenden an der Playa de Palma und in Magaluf ein Problem. Immer wieder kommt es durch Abstürze von Balkonen zu Schwerverletzten oder auch Toten. Die Behörden greifen hart durch, um Tourist:innen zu schützen.

"Balkonspringen ist in unserer Gemeinde nicht tolerierbar", wird ein Sprecher vom "Mallorca Magazin" zitiert. Er wies darauf hin, dass es beim Balconing zu schwere Verletzungen und zum Tod führen kann. Wer sich nicht an die Regel hält, wird zu einer harten Strafe verdonnert. In Magaluf mussten Tourist:innen im vergangenen Jahr jeweils 36.000 Euro zahlen. Zumindest hätte das eine "abschreckende Wirkung".

Balkone an einem Hotel im Urlaubsort Peguera - inoffiziell kastilisch Paguera - Symbolfoto Balconing auf Mallorca - Balconing steht für Balkonspringen, eine hoch risikobehaftete Betätigung, bei der, z ...
Symbolbild: Sprünge von Balkon zu Balkon können tödlich enden.Bild: imago images / Chris Emil Janßen

Das Problem Balconing hat es sogar auf die "Balearic Agenda 2030" geschafft, mit der die spanische Regierung den exzessiven Party-Tourismus auf der balearischen Insel eindämmen will. Demnach dürfen sogar Strafen bis zu 60.000 Euro verhängt werden.

Auch Hotels reagieren auf den gefährlichen Trend. Der Hoteldirektor Juan Manuel Ordinas etwa betonte gegenüber "Ultima Hora", dass Hotelgäste dem Hotel verwiesen werden, wenn sie von Balkon zu Balkon springen. Sie müssten auch im Vorfeld ein Formular unterschreiben.

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