Auf der Internationalen Grünen Woche, der weltgrößten Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, haben sich Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltbundesministerin Steffi Lemke für neue Geschäftsmodelle von Landwirt:innen bei der Transformation hin zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft ausgesprochen.
Özdemir kündigte dazu mehr Unterstützung für sogenannte "klimafreundliche Businesscases" für Landwirt:innen an, die bei einer grünen Transformation der deutschen Landwirtschaft nicht im Stich gelassen werden dürften. Er wolle damit mehr wirtschaftliche Anreize für Landwirt:innen schaffen, um von einer konventionelle hin zur klimafreundlicheren ökologischen Landwirtschaft zu wechseln.
"Es ist ganz entscheidend, dass wir unsere Klimaschutzziele erreichen", sagte er am Mittwoch. Er erklärte jedoch:
Damit dieser Wechsel nun auf Akzeptanz stoße und damit die Landwirte mitgenommen würden in dieser Transformation, sei es Özdemir zufolge daher "ganz wichtig, dass wir auch darauf achten, wie da ein neues Geschäftsmodell aussehen kann."
Die gute Nachricht dabei: "Gerade hier in Deutschland sind wir darin führend", sagte Özdemir auf der Messe. So sei beispielsweise die Universität Greifswald die weltweit führende Universität, die zum Thema Paludikulturen und deren Potenzial, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte in wiedervernässten Landschaften anzubauen, forscht.
Das Vorhaben, die Landwirtschaft noch deutlich mehr in Richtung Klimaschutz zu bewegen und mehr Naturschutzräume zu schaffen, fußt auf dem Beschluss der vergangenen Biodiversitätskonferenz in Montreal, Kanada. Hier hatten sich die Mehrheit der Umweltminister:innen aller Staaten weltweit darauf geeinigt, für einen effektiven Klima- und globalen Naturschutz 30 Prozent aller weltweiten Flächen an Land und auf den Meeren unter Schutz zu stellen.
"Gerade in diesen international schwierigen Zeiten war es ein unglaublich positives Zeichen, dass die Staatengemeinschaft handlungsfähig gewesen ist und sich für den globalen Naturschutz ausgesprochen hat", sagte Lemke am Mittwoch. Um das Klima noch effektiver zu schützen, sei es daher auch weiterhin nötig, mehr Landschaftsschutzgebiete in Deutschland zu begründen, auch wenn sie in direkter Konkurrenz mit landwirtschaftlich nutzbaren Flächen stehen.
Mit dem neuen Förderansatz des Landwirtschaftsministeriums zusammen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sollen damit Landwirt:innen neue Chancen zur klimafreundlicheren Umstrukturierung ihrer Betriebe gegeben werden sowie dazu anregen, innovative Anbaumaßnahmen von pflanzlichen Produkten zu finden.