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Wenn Berühmtheiten eine Statue gesetzt wird, ist das immer eine große Ehre. Freddie Mercury hat eine, am Genfer See in der Schweiz, von Andy Warhol steht eine auf dem Union Square in New York und auch Bruce Lee ist in Hongkong mit einer Statue geehrt worden.
Immer wieder sorgen Skulpturen wie diese aber auch für negative Schlagzeilen, etwa, wenn die Abbildungen nicht gut getroffen sind. Die Cristiano-Ronaldo-Statue auf Madeira fällt einem da ein, die bei ihrer Enthüllung für viele hämische Kommentare gesorgt hatte.
Im Hamburger Stadtteil Ottensen steht eine Skulptur, die viele an Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erinnert – und um die jetzt eine politische Diskussion entbrannt ist.
Denn die Statue, die in der Gaußstraße auf Höhe der Hausnummer 190 steht, fällt vielen Passant:innen ins Auge. Schließlich sitzt die Figur nackt auf einem Container. Die Gesichtszüge erinnern an die frühere Kanzlerin Merkel. Laut "Hamburger Morgenpost" wird sie von den Mieter:innen der angrenzenden Gaußhöfe deshalb nur "die Merkel" genannt.
Viele stören sich an der angeblich diffamierenden Darstellung der Statue und daran, dass diese direkt neben einem öffentlich geförderten Theater steht. Auch die Frage, ob es sich um Kunst oder gar um ein politisches Statement handelt, treibt die Menschen dem Bericht zufolge um.
Geht es nach Sven Hielscher, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden von Altona, ist die Kritik an der Statue berechtigt. "Politiker-Bashing kommt aktuell bei vielen Bürgern gut an", sagt er laut dem Blatt. Die Folgen seien allerdings fatal. "Es trägt zu einer allgemeinen Politikverdrossenheit bei und dazu, dass die Wertschätzung gegenüber der Politik sinkt", sagt Hielscher.
Der CDU-Mann warnt, dass durch die allgemeine Politikverdrossenheit Wähler:innen zu den Parteien an den politischen Rändern abwandern könnten. Die Figur entfernen lassen, das will Hielscher allerdings nicht. "Die Kanzlerin ist eine Person der Öffentlichkeit. Sie zu kritisieren, ist ein demokratisches Recht." Jedoch habe auch die Freiheit der Kunst ihre Grenzen, sagt Hielscher.
Die Statue stammt aus dem Fundus des Hamburger Thalia-Theaters und war 2012 Teil des Bühnenbilds für das Stück "Dantons Tod". Damals hatte die Figur jedoch keinen Kopf. Sie war laut einer Sprecherin nach dem Abbau an eine Privatperson verkauft worden. "Das ist kein politisches Statement des Thalia-Theaters", sagte die Sprecherin gegenüber der Zeitung.
Dem Käufer gehört das Grundstück, auf dem die Statue jetzt steht. Er war es auch, der den Frauenkopf auf dem Rumpf setzen ließ. Der "Hamburger Morgenpost" zufolge soll die Figur keinen politischen Bezug haben und die Ähnlichkeit mit Merkel purer Zufall sein.
