
Noch immer wird nach den Ursachen für das Bus-Unglück in Venedig gesucht.Bild: Italian State Police via AP / dpa
Panorama
21 Menschen starben bei dem schweren Busunglück in Venedig am 3. Oktober. Nach Erkenntnissen der italienischen Behörden und des Auswärtigen Amtes in Berlin waren unter den Todesopfern auch drei Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Weitere fünf Deutsche wurden verletzt. Nico V. ist einer von ihnen. Der 28-Jährige verlor bei dem Busunglück seine kleine Tochter. Nur ein Jahr alt ist sie geworden.
Was noch immer bleibt, ist die Suche nach den Hintergründen. Es wird weiterhin ein Schwächeanfall des Busfahrers vermutet. Doch auch eine Debatte über die marode Infrastruktur in Italien wurde durch den schlimmen Vorfall ausgelöst.
Nico V. kann noch nicht begreifen, was an dem Tag passiert ist. Auch er stellt nun die Frage nach dem Warum.
Vater musste sich in Krankenhaus von toter Tochter verabschieden
Er konnte das Krankenhaus in Mestre mittlerweile verlassen. In dem Stadtteil Mestre auf dem Festland von Venedig war es zu dem Busunglück gekommen. An die Busfahrt und den Unfall kann sich der junge Mann kaum erinnern. Sie hätten im Bus gesessen, die gemeinsame Tochter Charlotte saß auf dem Schoß seiner Lebensgefährtin. Sie liege noch immer im künstlichen Koma auf der Intensivstation.
Die Bilder, die immer wieder in seinem Kopf auftauchen, kann er nicht richtig zuordnen. Er erinnere sich an Menschen. Und an den Bus, weiß jedoch nicht, ob er da schon verunglückt war. Als er seine Augen öffnete, lag er im Krankenhausbett, berichtet er gegenüber der italienischen Zeitung "Corriere della sera".

Noch ist unklar, warum der Bus von einer Brücke im Stadtteil Mestre von Venedig stürzte.Bild: AP / Antonio Calanni
In der Leichenhalle des Krankenhauses musste er sich von seiner Tochter verabschieden. Noch ist unklar, wann sie nach Deutschland überführt werden kann.
Überlebender: "Angst" vor Erkenntnissen zum Bus-Unglück
Die Ursachen für das Busunglück werden noch geklärt. Doch der Gedanke an Antworten macht ihm Angst. "Einerseits würde ich gerne jedes Detail wissen", erklärt er. "Andererseits habe ich Angst zu erfahren, dass all dieses Leid, die Toten, die Verletzten, durch etwas Unwichtiges verursacht wurden, durch etwas, das leicht hätte vermieden werden können. Das könnte ich nicht akzeptieren."
Die Familie sei für einen kurzen Urlaub nach Italien gereist. Zum Ende hin wollten sie noch einmal einen Nachmittag in Venedig verbringen.
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Der verheerende Unfall geschah am Abend des 3. Oktober im Festland-Stadtteil Mestre der Lagunenstadt Venedig. Der Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera – rund drei Kilometer vom Unfallort entfernt – stürzte mit vielen Tagesurlaubern an Bord von einer Brücke auf eine darunter verlaufende Bahnstrecke. Das Fahrzeug fing sofort Feuer.
Einer ersten Rekonstruktion zufolge stürzte der Bus knapp zehn Meter in die Tiefe und fiel flach auf sein Dach. Wäre der Aufprall auf einer Seite erfolgt, hätte es nicht so viele Opfer und schwere Verletzungen gegeben, zitierten italienische Medien einen Feuerwehrmann vor Ort. Der Bus war demnach ursprünglich drei Meter hoch – durch den Aufprall sei er auf rund 1,40 Meter zusammengequetscht worden.
(Mit Material von dpa)
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