"Herr, lass Hirn regnen", lautet ein Wunsch, der des Öfteren geäußert wird. In Stockholm regnete es am Mittwoch zwar nicht Hirne. Was in der schwedischen Hauptstadt durch die Luft flog, war allerdings nicht minder ungewöhnlich.
Die Bewohner:innen des Viertels Vasastan versetzte dieser Anblick wohl ganz schön ins Staunen. Denn plötzlich regnete es am Mittwoch Kot in dem Viertel. Die unappetitliche Ladung landete auf Autos, dem Gehweg, einer Häuserfassade und Bäumen.
Die ungewöhnliche Situation hat eine kuriose Ursache, wie regionale Medien, unter anderem die "mitti.se", berichteten: Die Stockholmer U-Bahn-Gesellschaft führte demnach Bauarbeiten durch, die eine unterirdische Sprengung erforderten. Die dabei entstandene Druckwelle reinigte versehentlich auch die Belüftungsrohre, die sich im Viertel Vasastan befinden.
Doch was hat das mit regnendem Hundekot zu tun?
Eines dieser Rohre, kaum größer als das Abflussrohr einer Regenrinne, war mit rund 50 Hundekotbeuteln gefüllt. Die Druckwelle der Sprengung schleuderte diese Beutel bis zu 30 Meter in die Luft, wo sie zerplatzten und ihren unappetitlichen Inhalt wie Regen über das Viertel verteilten.
Emma Sahlman, Pressesprecherin der U-Bahn-Gesellschaft "Nya Tunnelbanan", beschrieb den Vorfall genauer: "Von Anwohner:innen haben wir gehört, dass einige Tüten sogar übers Dach flogen und in einem Innenhof landeten."
Die Frage, wie die Hundekotbeutel in das Belüftungsrohr gelangten, bleibt vorerst unbeantwortet. Sahlman vermutet, dass mindestens ein Anwohner oder eine Anwohnerin regelmäßig mit seinem Hund spazieren ging und die Beutel in das Rohr stopfte. Vermutlich ohne zu wissen, dass es sich um ein Entlüftungsrohr handelte.
"Man kann sich wünschen, dass Hundebesitzer ausgewiesene Abfallbehälter und keine unbekannten Rohre verwenden", sagt Emma Sahlman von "Nya Tunnelbanan".
Unmittelbar nach dem Vorfall wurde eine Sanierungsfirma beauftragt, sich um die von Hundekot verschmutzte historische Hauswand zu kümmern. Ein Stadtgärtner soll die betroffenen Bäume reinigen. Allerdings gestaltet sich die Situation schwierig, da die derzeitigen Witterungsbedingungen eine rasche Reinigung erschweren. Eine Sprecherin der Sanierungsfirma erklärte gegenüber der Lokalzeitung "Mitt i": "Es geht ein starker Wind, es schneit oft. Da kann man niemanden auf einer Hebebühne nach oben schicken."
Trotz der unangenehmen Situation bewahren die Anwohner:innen offenbar ihren Humor. Ein Bewohner kommentierte: