Das Leben vieler habe sich mit dem heutigen Tag "dramatisch verändert". So brachte es der Ministerpräsident der Steiermark, Mario Kunasek, am Dienstagnachmittag auf den Punkt. Damit meinte er natürlich vor allem die Hinterbliebenen der Opfer, die traumatisierten Schüler:innen und die geschockte Öffentlichkeit, die diese Gräueltat verarbeiten müssen.
Aber auch das Leben eines jungen Fußballspielers aus der Steiermark hat sich seit dem Amoklauf dramatisch verändert, denn: Sein Name ähnelt dem des Amokläufers. Das scheint für viele Menschen Grund genug, um den unschuldigen Österreicher mit Hasskommentaren zu überschütten, sein Foto auf verschiedenen Plattformen zu veröffentlichen und sogar seine Familie zu beleidigen.
Laut "Puls 24" wandte sich der junge Steirer an den ORF, um von den falschen Anschuldigungen gegen ihn zu berichten. Gegenüber dem ORF Radio Steiermark erzählte er, dass er und seine Familie nicht nur beschimpft und mit Anrufen terrorisiert, sondern auch Morddrohungen erhalten würden.
Der junge Österreicher, der beim Fußballverein FC Großklein spielt, erhält nun Unterstützung seines Vereins, um über die Verwechslung aufzuklären und die Fehlinformationen sowie Hasskommentare zu stoppen.
Am Mittwochabend postete der FC Großklein aus dem steirischen Unterhaus nun ein Video in Bezug auf die Tat.
In dem Statement sagt der junge Mann, dass er klarstellen möchte, dass "ich es nicht sein kann – denn ich bin am Leben." Er führt aus, dass seine Familie bedroht wurde, und sogar Bilder von ihm und seiner Mutter öffentlich geteilt wurden.
Er macht deutlich, wie sehr ihn die Anschuldigungen mitnehmen: "Einen Menschen als Amokläufer zu verurteilen, ist das schlimmste, was einem passieren kann. Und mich hat es sehr tief erwischt, psychisch, menschlich. Ich habe kaum schlafen können."
"Im Radio wurde von mir gesprochen, auf jeder Social-Media-Plattform wurde von mir gesprochen und ich wünsche mir, dass das ein Ende hat."
Laut dem "Liga Portal" hat sich auch der Großkleiner Vereinschef Jean Pierre Puza zu den Geschehnissen geäußert:
Laut "Puls 24" kann der vom Hass betroffene junge Mann aktuell nicht auf Schutz der Polizei hoffen, "weil noch nichts passiert" sei.