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Zur Ausbildung von Flugbegleiter:innen gehört in jedem Fall eine medizinische Grundausbildung, die sich um die wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe dreht. Vor allem wegen der veränderten Druckverhältnisse treten entsprechende Notfälle an Bord nicht selten auf.
In den meisten Notfällen setzt das Bordpersonal allerdings zusätzlich auf potenzielle medizinische Fachkräfte unter den Passagier:innen an Bord. So konnte ein bewusstloser Passagier auf einem Flug nach Mallorca ebenfalls nur gerettet werden, weil seine Mitreisenden eine entsprechende Ausbildung hatten.
Die fünf Rettungssanitäter:innen waren an Bord der Eurowings-Maschine, um selbst einen Tagestrip auf die beliebte Balearen-Insel zu machen. Für einen bewusstlosen Passagier änderten sie jedoch kurzerhand ihre Pläne.
Kurz nach dem morgendlichen Abflug aus Hamburg ist ein Mann bewusstlos auf der Bordtoilette gefunden worden, laut den Rettungskräften erlitt er einen Krampfanfall. Auf die Frage nach medizinischer Hilfe meldeten sich genau fünf Menschen: ein Notfallsanitäter, eine Auszubildende zur Notfallsanitäterin und drei Rettungssanitäter aus dem Landkreis Harburg.
"Es sah auf den ersten Blick sehr schlecht für den Patienten aus", berichtet eine:r der Rettungssanitäter:innen gegenüber der "Mallorca-Zeitung". Das Gesicht des Betroffenen war demnach bereits blau angelaufen, eine Atmung konnte nicht mehr festgestellt werden.
Dank der Ausrüstung an Bord und weitreichenden Beatmungsmaßnahmen durch das Fachpersonal konnte der Patient letztlich aber stabilisiert werden. Die Hamburger Sanitäter:innen legten auch einen intravenösen Zugang. "Zum Glück war an Bord alles vorhanden, was wir brauchten", erklären sie.
Der Arbeitgeber der fünf Kolleg:innen lobte indes die Professionalität seiner Mitarbeitenden. "Wir sind so stolz auf unser Team, das zeigt, dass unsere Ausbildung und unser Engagement auch über den Dienst hinaus Leben retten", erklärt der Rettungsdienst des Landkreises Harburg in einem Post auf Facebook.
Nach der Stabilisierung durch das medizinische Personal aus Harburg organisierte das Flugpersonal eine Zwischenlandung im französischen Lyon. Dort wurde der Patient dem lokalen Rettungsdienst übergeben, sein Zustand ist bisher nicht bekannt.
Die Eurowings-Maschine setzte wenig später ihren Weg in Richtung Mallorca fort. Die fünf Kolleg:innen des Hamburger Rettungsdienstes hatten damit weniger als einen Tag Zeit, um die Insel zu erkunden. Nächstes Mal planen sie nach eigenen Angaben einen längeren Aufenthalt – im besten Fall ohne Notfälle.
Dass der Patient an Bord ohne ihre Hilfe überlebt hätte, schätzen die fünf jedenfalls als kritisch ein. Bei einem schwerwiegenden Krampfanfall reichen die Grundlagen der Ersten Hilfe, wie sie die Flugbegleiter:innen beherrschen, demnach meist nicht aus.
