Der US-Wahlkampf bot viele Momente, die einem die Haare zu Berge stehen ließen. Vom Rücktritt Bidens über den Müll-Schlagabtausch zwischen den Parteien zu Puerto Rico und Trump-Wähler:innen, die sich Mülltüten anzogen, gab es einige Momente, die manchen ein wenig fassungslos machten.
Gleichzeitig steht bei der Wahl vieles auf dem Spiel. Die Kandidat:innen Trump und Harris könnten unterschiedlicher nicht sein und das spiegelt sich auch in ihren Standpunkten zu wichtigen Themen wie Migration, Wirtschaft und Abtreibung.
Kurz vor der Wahl sind die Gemüter deswegen ziemlich erhitzt. Anhänger:innen beider Parteien rüsten nicht nur verbal auf. Expert:innen gehen davon aus, dass es im Land zu Tumulten kommen wird – unabhängig davon, wer tatsächlich gewinnt.
Bei all dem Trubel fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Auf die Arbeit, aber sicherlich auch auf die Schule. Darauf nimmt nun zumindest eine Schule Rücksicht.
Eine Privatschule in New York City, die Ethical Culture Fieldston, hat deswegen angekündigt, dass Schüler:innen, die sich nach den Präsidentschaftswahlen "emotional gestresst" fühlen, dem Unterricht ohne Strafe fernbleiben dürfen. Darüber berichtete unter anderem das amerikanische Medium "CBS Austin".
Um die Schüler:innen zu entlasten, wird die Schule am Wahltag auch weitere Maßnahmen durchführen: Es werden keine Hausaufgaben aufgegeben, eine Beratungsstelle angeboten, sowie Lesematerial zur Verfügung gestellt, um Familien bei der Diskussion über wahlbezogene Ängste zu helfen.
Dass die Schüler:innen durchaus besorgt sein könnten, zeigt auch eine Umfrage der American Psychological Association (APA). Fast sieben von zehn Erwachsenen gaben in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrage an, dass die Wahl eine bedeutende Quelle von Stress in ihrem Leben ist.
"Unabhängig vom Wahlausgang" werde die Schule "Raum schaffen, um den Schülern die Unterstützung zu geben, die sie brauchen", sagte Schulleiterin Stacey Bobo Berichten zufolge in einer Mail an die Eltern der Schüler:innen.
Während die Schüler:innen der Schule sich wohl über den umsichtigen Umgang mit der Wahl freuen dürften, kann Comedian Jerry Seinfeld die Entscheidung nicht nachvollziehen.
Seine zwei Söhne gingen früher auf die Ethical Culture Fieldston, eines der Kinder hat inzwischen auf eigenen Wunsch die Schule gewechselt. Laut Seinfeld würde dieser Umgang mit der Wahl die jungen Menschen dazu ermutigen, vor anstrengenden Situationen "zu buckeln".