Die Bluttat sorgte deutschlandweit für Entsetzen: der gewaltsame Tod von Luise F. aus Freudenberg am 11. März. Besonders schockierend ist das Alter der mutmaßlichen Täterinnen. Sie sind 12 und 13 Jahre alt, also rechtlich gesehen noch Kinder. Trotzdem sollen sie ihre Freundin mit mehr als 70 Messerstichen getötet haben. Zwar sind die Motive für die Tat, wahrscheinlich Mord, noch unklar. Die hohe Anzahl der Messerstiche aber deutet darauf hin, dass starke Emotionen eine Rolle bei der Tat gespielt haben.
Der Tod der Schülerin löste eine Welle der Trauer und der Fassungslosigkeit aus. Nicht nur in Freudenberg, sondern in ganz Deutschland nahmen Menschen Anteil am zu frühen Tod der 12-Jährigen. Nun hat die Familie des Mädchens eine Traueranzeige in der "Siegener Zeitung" geschaltet und hochemotionale Einblicke gegeben.
Das eigene Kind zu verlieren, ist wohl einer der schlimmsten Schicksalsschläge, die einem Menschen widerfahren können. Wie sehr die Luises Familie der Verlust schmerzt, lässt ihre nun veröffentlichte Traueranzeige nur erahnen. Es ist ein Text voller Trauer, aber auch voller Dankbarkeit. Etwa sechs Wochen nach der Tat heißt es darin:
Die Familie zeigt sich aber nicht nur tief getroffen, sondern auch dankbar. Etwa dafür, dass die Behörden und Einsatzkräfte alles gaben, um Luise zu finden und den Fall aufzuklären. In der Traueranzeige schreibt sie:
Die Familie hat nach dem Tod von Luise große Anteilnahme erfahren. Durch Familie, Bekannte, Freunde und Fremde aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Das hat die Familie offenbar maßgeblich beeindruckt. Trotz der traurigen Umstände schätzt sie den Zusammenhalt, den sie durch das Umfeld erfahren hat: Luises Tod habe allen noch mal gezeigt, worauf es im Leben ankommt. "Aufeinander aufpassen, Respekt, Zusammenhalt und füreinander da sein."
Dennoch zeugen die abschließenden Worte in dem Text vom extremen Schmerz, den die Eltern von Luise durchleben: "Wenn alles zerbricht, die Freude, unsere Träume, das gemeinsame Leben. So zählt dann das, was wirklich wichtig ist: DIE LIEBE. Luise, du wirst für immer in unseren Herzen bleiben."
Wie können Kinder andere Kinder töten? Diese Frage beschäftigt Deutschland seit dem Tod von Luise einmal mehr. Die mutmaßlichen Täterinnen, Luises Freundinnen, lockten die 12-Jährige am 11. März in den Wald unweit des Wohnortes der Mädchen. Dort sollen sie Luise mit einem Messer erstochen haben.
Der Fall hat eine Debatte zur sogenannten Schuldunfähigkeit bei unter 14-Jährigen losgetreten. Denn rechtlich belangt werden können die mutmaßlichen Täterinnen wegen ihres Alters von 12 und 13 Jahren zum Tatzeitpunkt nicht.