Der Fall um die verschwundene Inga Gehricke aus Schönebeck in Sachsen-Anhalt beschäftigt die Behörden und die Öffentlichkeit seit mehr als acht Jahren. Am 2. Mai 2015 ist die damals Fünfjährige bei einer Familienfeier im Stendaler Ortsteil Wilhelmshof verschwunden. Sie war dort vom Spielen an einem Waldrand nicht mehr zurückgekehrt. Bis heute wurde sie nicht gefunden.
Am Wochenende hat nun eine private Ermittlungsgruppe erneut nach dem vermissten Kind gesucht. Offenbar hat sich die erneute Suchaktion gelohnt.
Am Samstag sind bei der Suche nach Inga ganz besondere Spürhunde zum Einsatz gekommen: Diese sind darauf spezialisiert, Leichen zu finden. "Die trainierten Hundenasen erschnüffeln Gerüche und kleinste Partikel, die bei der Verwesung eines Menschen entstehen", erklärt der ehemalige Polizist Axel Hehl, der den Verein "Victim Recovery Dogs" gegründet hat. Auch nach Jahren würden sie noch menschliche und tierische Überreste unterscheiden können.
Vier der Spürhunde sollen an einer bestimmten Stelle angeschlagen haben, berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". "Ich bin mir zu 85 Prozent sicher, dass dort etwas ist", erklärt Hehl der Zeitung.
Die Stelle, die die Hunde interessant fanden, liegt laut Bericht in der Nähe des Ortes, an dem Inga am Tag ihres Verschwindens zuletzt gesehen wurde. Von dort sollen nun Bodenproben genommen worden sein. Liege dort tatsächlich eine Leiche, könne man das anhand des pH-Werts des Erdreichs erkennen. Es sind aber noch viele Fragen zu klären, denen sich Ermittler:innen annehmen müssen.
Die private Suchgruppe hat ihre Erkenntnisse an die Polizei weitergegeben. Das erklärte Steffen Tzschoppe, der Anwalt von Ingas Bruder, auf Anfrage von RTL. Weitere Details wollte er aber nicht nennen.
Auch kurz nach dem Verschwinden von Inga wurden bereits Suchhunde eingesetzt, um das vermisste Kind zu finden. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, hätten sie sich damals an einer Kreuzung in der Nähe der neuen Fundstelle auffällig verhalten. Demnach hätten sie sich geweigert, weiterzugehen.
Das könne darauf zurückzuführen sein, dass es sich nicht um Leichenspürhunde gehandelt habe. Stattdessen seien sie auf lebendige Menschen trainiert gewesen. Und der Geruch von Verwesung sei für Hunde abstoßend, erklärt eine Hundeführerin aus der Suchgruppe.