Der Sommer bedeutet für die meisten Menschen Urlaubszeit. Besonders Familien mit Kindern, die noch zur Schule gehen, nutzen die langen Sommerferien für eine Reise. Ein beliebtes Ziel ist für viele Urlauber dabei die Mittelmeerregion. Neben dem Urlaub im eigenen Land fahren Menschen aus Deutschland am liebsten nach Spanien, Italien, Griechenland und in die Türkei.
Auch mehrere Familien aus Bielefeld hatten sich bereits auf ihren Sommerurlaub im Süden gefreut – bis sich herausstellte, dass sie von ihrem Reisebüro geprellt wurden.
Der Inhaber eines Reisebüros in der nordrhein-westfälischen Stadt soll Buchungen von seinen Kund:innen angenommen haben, daraufhin habe er aber nie die Flugtickets oder Unterkünfte gebucht. Das berichtet der TV-Sender RTL. Der Verantwortliche sei nach Auffliegen des Betrugs nicht zu erreichen, weder persönlich noch telefonisch.
Eines der Betrugsopfer sagt gegenüber RTL: "Du kannst nicht hunderte Leute kurz vor dem Urlaub stehen lassen und einfach abhauen. Das macht man nicht. Das ist unmenschlich". Er habe dem Reisebüro 600 Euro bezahlt und sich bereits auf seinen Urlaub gefreut.
Auch ein anderer Mann ist wütend: Seine Mutter wurde vom Reisebüro-Inhaber geprellt. Sie habe 900 Euro für den Urlaub ausgegeben, der nun nicht zustande kommt. Er sagt: "Wir sind schockiert über solche Leute. Dass solche Leute dann noch davonkommen, ist einfach nur traurig", findet er.
Das Reisebüro in Bielefeld habe sich besonders auf Reisen in die Türkei spezialisiert und sei deshalb in der türkischen Gemeinschaft beliebt gewesen. Meist sollen die Reisen in bar bezahlt worden sein.
Das Ärgerliche für die Kund:innen: Bei Betrug zahlt die Reiseversicherung in den meisten Fällen nicht.
Ein weiteres Betrugsopfer plante, mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Türkei Urlaub zu machen. Als sie online einchecken wollte, stieß sie jedoch auf Probleme. Ein Anruf bei der Airline brachte dann den Schock: "Die sagten mir tatsächlich: auf unsere Namen liegt keine Buchung vor."
Sie kündigte an, gegen den Reisebüro-Inhaber vorgehen zu wollen. "Ich möchte nicht, dass der sich mit meinem Geld oder anderen Geldern ein Vergnügen macht", sagte sie. Und weiter: "Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch zu so etwas fähig ist."
Mittlerweile wurden bei der Polizei etwa 50 Strafanzeigen erstattet.