Seit einigen Tagen steht eine Droge in den Schlagzeilen, die bei mehreren jugendlichen Konsument:innen zu einer Überdosis und in einem Fall sogar zum Tod geführt haben soll. Anfang der Woche war eine 13-Jährige in Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern gestorben, nachdem sie die Ecstasy-Pille genommen hatte. Zwei weitere Mädchen im Alter von 14 und 15 mussten ins Krankenhaus, nachdem sie die Blue-Punisher-Pillen geschluckt hatten.
Bei der Pille namens Blue Punisher handelt es sich um eine Ecstasy-Tablette mit einer ungewöhnlich hohen Dosierung MDMA-Hydrochlorid. Von diesem Inhaltsstoff sind circa 80 Milligramm für eine 60 Kilogramm schwere Frau verträglich. Ein 80 Kilogramm schwerer Mann verträgt rund 110 Milligramm. Eine Pille Blue Punisher enthält bis zu 165,9 Milligramm MDMA – das ist doppelt bis dreifach so viel wie bei vergleichbaren Pillen.
Konsument:innen sind durch diese Fälle nun offenbar besonders aufmerksam. Auf einem bekannten deutschen Festival wurde jetzt ein Dealer mit einer großen Menge Drogen festgenommen – darunter auch Blue-Punisher-Pillen.
Wie der NDR berichtet, habe ein Zeuge die Crew des Fusion-Festivals am Mittwochnachmittag auf den Drogendealer aufmerksam gemacht. Security-Mitarbeitende kontrollierten den 29-jähren Mann aus Berlin daraufhin und fanden große Mengen Drogen und Bargeld bei ihm. Später wurde er wegen Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln von der Polizei vorläufig festgenommen.
Insgesamt wurden bei dem Berliner mehrere hundert Ecstasy-Pillen, mehr als 180 LSD-Trips, weitere Betäubungsmittel und Tütchen mit kristalliner Substanz sichergestellt. Unter den Ecstasy-Tabletten waren auch 60 Blue-Punisher-Pillen. Außerdem hatte der 29-Jährige rund 10.000 Euro in bar dabei.
Die Polizei sucht derzeit noch nach dem Zeugen, der den Drogendealer beobachtet und bei den Fusion-Mitarbeiter:innen gemeldet hat und bedankt sich ausdrücklich.
Nach Information des NDR sollen bereits mehrere Gäste auf der Fusion die Drogenberatung auf dem Festivalgelände aufgesucht haben, um ihre mitgebrachten Ecstasy-Pillen checken zu lassen. Sie hätten auch explizit nach Informationen zu den Blue-Punisher-Pillen gefragt.
Die Polizei, die den Anreiseverkehr zum Festivalgelände in Lärz kontrolliert, sei sensibilisiert, erklärte Polizeisprecherin Claudia Tupeit. Es ist nicht bekannt, wie viele Blue-Punisher-Pillen im Umlauf sind. Für einige Konsument:innen könnte bereits eine halbe oder sogar nur eine Viertelpille aufgrund der starken Dosis zu viel sein und zu gesundheitlichen Problemen führen.