Es ist ein Vorfall, der in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus für Aufsehen sorgt: Eine Karnevalsfeier der Katholischen Jungen Gemeinde (KjG) endete für ein 15-jähriges Mädchen kürzlich wohl äußerst unschön. Sie wurde bei der Veranstaltung in Speyer mutmaßlich Opfer eines sexuellen Übergriffes durch mehrere männliche Täter. Staatsanwaltschaft und Kripo nahmen Ermittlungen auf. Zu den zunächst drei bekannten Tatverdächtigen ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein vierter dazu gekommen. Zudem hat sich die Katholische Junge Gemeinde geäußert.
Bei dem Vorfall sollen laut Staatsanwaltschaft Frankenthal vier junge Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren das Mädchen belästigt haben. Den Angaben vom Donnerstag zufolge sollen die Verdächtigen dem Mädchen am Samstagabend im Jugendkeller der KjG "sexuelle Handlungen gegen ihren Willen" zugefügt haben. Die genaue Natur der Handlungen legten die Behörden bisher nicht offen, wohl auch zum Schutz des minderjährigen Opfers.
Die Verdächtigen sind selbst Teenager: So stehen drei 19-Jährige im Verdacht, die Tat begangen zu haben. Zudem ist ein Verdächtiger selbst erst 15 Jahre alt. Bisher sind alle vier jungen Männer auf freiem Fuß, da für eine Untersuchungshaft ein dringender Tatverdacht sowie ein Haftgrund erforderlich sind, wie SWR berichtet.
Die Staatsanwaltschaft teilte dem Bericht mit, dass die jungen Männer nach dem Vorfall von der Party geflohen waren. Die verdächtigen Jugendlichen waren bereits wegen anderer Delikte wie Diebstahl oder Körperverletzung der Polizei bekannt.
Das Mädchen sollte am Donnerstag vernommen werden. Die Vernehmung wird von einer spezialisierten Polizeibeamtin durchgeführt und auf Video aufgezeichnet. Derzeit steht das Ergebnis einer ärztlichen Untersuchung des Mädchens noch aus. Nach ihrer Aussage sollen auch die Tatverdächtigen vernommen werden.
Eigentlich sollte es eine ausgelassene und fröhliche Faschingsparty werden. Die Veranstaltung, auf der es zu dem schrecklichen Vorfall gekommen sein soll, wurde von der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Speyer veranstaltet. Über 300 Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren nahmen an der Feier teil.
Die KJG äußerte sich am Mittwoch zu dem Vorfall. Demnach habe sich das 15-jährige Mädchen während der Party an die Veranstalter gewandt, die daraufhin die Polizei alarmierten. Die Party lief jedoch weiter, während die Polizei Zeugenaussagen aufnahm und erste Ermittlungen durchführte.
Die Tatverdächtigen stehen nach Angaben der KJG nicht in Verbindung mit der Organisation. Nach dem Vorfall organisierte die KJG seelsorgerische und psychologische Unterstützung für die Gäste und deren Eltern. Zusätzlich wurde ein externer Sicherheitsdienst engagiert, und ehrenamtliche Mitglieder standen als Ansprechpersonen während der Veranstaltung zur Verfügung.