
Noch ist nicht bekannt, wie der Fahrer auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gelangen konnte.Bild: dpa / Jan Woitas
Panorama
21.12.2024, 11:0921.12.2024, 11:09
400 Meter konnte der Fahrer zurücklegen, Dutzende Menschen verletzen, nach "Bild"-Informationen sogar zwei töten. Es ist eine furchtbare Bilanz, die nach der Todesfahrt durch einen Magdeburger Weihnachtsmarkt zustande kommt. Die Stadt steht noch unter Schock, die Polizei arbeitet auf Hochtouren, eine Gedenkfeier ist bereits für diesen Abend geplant.
Es gibt noch viele offene Fragen. Gibt es noch weitere Tote? Was war das Motiv des Fahrers? Und vor allem: Wie konnte er auf den Weihnachtsmarkt gelangen? Sieben Jahre, nachdem ein Mann einen Sattelschlepper über den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gesteuert hat, gibt es unzählige Diskussionen über Sicherheitsvorkehrungen.
Ganze Poller-Bataillone schirmen die Märkte in der Regel ab, Straßen sind abgesperrt und trotzdem konnte der Fall in Magdeburg passieren. Warum?
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Wie konnte der Fahrer auf den Weihnachtsmarkt gelangen?
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt liegt auf dem Alten Markt, direkt neben dem Magdeburger Rathaus in Nähe der Elbe. Laut einer Karte, welche die "Zeit" veröffentlichte, fuhr der Wagen um 19:04 Uhr über "Breiter Weg" in eine Seitenstraße gegenüber dem Rathaus ein. Er passierte den Weihnachtsmarkt und wird in der Ernst-Reuter-Allee festgenommen.
"Mich überrascht, dass sowas bei einem großen Weihnachtsmarkt in einer Großstadt überhaupt noch möglich ist", sagt Terrorismus-Experte Hans-Jakob Schindler gegenüber dem ZDF. Er geht von einer Lücke im Sicherheitskonzept aus, "sonst wäre der Fahrer auch gar nicht in die Nähe des Weihnachtsmarkts gekommen".
Eigentlich müsse alles abgesperrt sein. Nur Polizei- und Krankenwagen sollten einen Zugang zum Weihnachtsmarkt haben, sagt Schindler. "Es ist wirklich sehr, sehr seltsam." Schindler betont mehrmals, dass es absolut unmöglich gewesen sein musste. Gleichzeitig hebt er hervor: "Wenn alle Sicherheitskonzepte stimmen, sind Großveranstaltungen in Deutschland sicher."
Welche Folgen hat die Fahrt in Magdeburg?
Eine Antwort auf das "Wie" gibt es noch nicht, dafür aber auf die Frage nach den Folgen. Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg bleibt erstmal geschlossen, andere Städte verstärken die Sicherheit auf ihren Märkten. Die Stadt Halle teilte mit, mehr Polizei einsetzen zu wollen, die Zufahrten sollen gesondert gesichert werden. Leipzig erhöht ebenfalls das Polizeiaufgebot, Berlin ebenso, heißt es von der dort zuständigen Innensenatorin Iris Spranger.
Wer war der Fahrer?
Ungeklärt ist auch die Frage, was das Motiv des Fahrers war. Bisher gibt es dazu noch keinerlei Informationen vom festgenommenen Verdächtigen. Zu ihm aber schon. Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff handelt es sich bei dem Fahrer um einen 50-jährigen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite. Der Mann habe außerdem einen unbefristeten Aufenthaltstitel gehabt. Den Behörden sei er nicht als Islamist bekannt.
Die ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke sagt, dass es sich bei dem Mann um einen "atypischen Täter" handele. "So ein Mann aus Saudi-Arabien hat eine solche Tat in Deutschland noch nicht begangen." Wobei hier nochmal angemerkt sei: Es gibt keinerlei Infos zum Motiv, wirklich keinerlei.
Tacke findet es etwa auffällig, dass der Täter politisches Asyl in Deutschland bekommen habe, "weil er sich vom Islam abgegrenzt habe" und war zudem als Aktivist gegen Islamismus unterwegs. Ebenso soll er als Gründer des Netzwerks "We are Saudis" Frauen bei der Flucht aus Saudi-Arabien geholfen haben.
Außerdem habe er dazu aufgerufen, die AfD zu wählen, warf Deutschland das Vorantreiben einer Islamisierung Europas vor und forderte zudem auf seinem X-Account die Todesstrafe für Angela Merkel. In den vergangenen Jahren soll er zudem islamfeindliche Verschwörungserzählungen auf X verbreitet haben, berichtet unter anderem die "Zeit".
Dr. Kugel ist der einzige promovierte ChatGPT-Horoskopersteller, der schon einmal eine Erdbeere zum Weinen gebracht hat, indem er ihr die Zukunft vorhergesagt hat. Seine Expertise ist unbestritten, seine Methoden sind fragwürdig. Hier gibt es eine neue Vorhersage.
Exklusiv für watson, exklusiv für dich: Die Juli-Veränderungen treffen sechs Sternzeichen mit voller Ladung kosmischem Bums – und zwar aus Gründen, die so absurd sind, dass sie nur wahr sein können.