
In Mannheim ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren.Bild: dpa / Boris Roessler
Panorama
03.03.2025, 15:5003.03.2025, 20:49
In Mannheim ist am Montagmittag ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Das hat zu einem Großeinsatz der Polizei geführt.
Die Lage ist nach wie vor unübersichtlich. Im Laufe des Tages bestätigten die Behörden sowie Politiker:innen aber immer mehr Informationen.
Hier erfahrt ihr, was man bisher bereits weiß.
Der Täter
Der mutmaßliche Fahrer ist nach Polizeiangaben festgenommen worden. Bei ihm soll es sich demnach um einen Deutschen handeln. Außerdem soll er laut Polizei ein Einzeltäter sein.
Wie der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) mitteilte und die Polizei später bestätigte, ist der Verdächtige ein 40-Jähriger aus Rheinland-Pfalz. Laut Strobl kommt der Verdächtige aus Ludwigshafen. Er liegt laut dpa-Infos verletzt im Krankenhaus.
Der Tatort
Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohner:innen die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
Die Opfer
Die Anzahl der Toten und Verletzten war im Laufe des Tages unklar. Zunächst war von einem Toten die Rede, später von zwei. Über die Verletztenanzahl gab es ebenfalls verschiedene Berichte.
Am Abend schaffte Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht Klarheit: Es gebe zwei Tote, vier Schwerverletzte sowie sechs leicht Verletzte. Bei den Toten handele es sich um eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann.
Der Ablauf
Laut Augenzeugen fuhr der Mann um kurz nach 12 Uhr mit seinem Fahrzeug vom Friedrichsring aus in die Planken, eine zentrale Einkaufsstraße in Mannheims Innenstadt. Dort, in Höhe des Paradeplatzes, erfasste er mehrere Passanten.
Die Mannheimer Fußgängerzone war am Montag für die alljährliche Fastnacht "hergerichtet", wie ein Polizeisprecher erklärte. Dort habe zwar zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Veranstaltung stattgefunden, dennoch sei die Fußgängerzone bei "diesem schönen Wetter (...) gut besucht" gewesen.
Der Polizeieinsatz
Zahlreiche Polizist:innen und Rettungskräfte waren vor Ort. Am Nachmittag entspannte sich die Lage: Die Polizei teilte auf mit, dass keine Gefahr für die Bevölkerung mehr bestehe.
Zuvor wurden die Bürger:innen dazu aufgefordert, die Innenstadt zu meiden und Anwohner:innen geraten, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lobte das schnelle Vorgehen der Polizei am Abend. Innerhalb von zehn Minuten seien 30 Polizeiwagen am Ort des Vorfalls gewesen.
Oberbürgermeister Specht erklärte im Anschluss, dass das schnelle Handeln auch dadurch möglich gewesen sei, dass die Fußgängerzone videoüberwacht sei. Deswegen seien so schnell zahlreiche Polizei- und Rettungswagen zu mobilisieren gewesen.
Die Hintergründe
Die Polizei teilte am Abend mit, dass sie aktuell nicht von einem "politischen Hintergrund" ausgeht. Baden-Württembergs Innenminister Strobl erklärte zudem, dass die Tat wohl "mit dem heutigen Rosenmontag nichts zu tun", außer dass anlässlich dessen viele Leute in der Fußgängerzone waren. Ihm zufolge gebe es zudem keine Hinweise auf einen extremistischen oder religiösen Hintergrund. Laut Staatsanwaltschaft gebe es Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Täters. Die Ermittlungen konzentrieren sich demnach nun auf diesen Aspekt. Die Wohnung des Täters werde durchsucht, teilte der Staatsanwalt mit.
Vorkehrungen
Die Uniklinik bereitete sich früh auf einen Massenunfall vor. Im Klinikum sei sofort der Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt worden, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Am Nachmittag vermeldete die Klinik, dass sie bisher drei akute Behandlungen an Verletzten durchführt, darunter auch an einem Kind.
Die Reaktionen
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz waren Specht, Faeser, Strobl sowie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sichtlich geschockt und sprachen der Stadt Mannheim sowie den Angehörigen ihr Beileid aus.
Aus politischer Sicht waren sich die vier ebenfalls einig: Es kann keine 100-prozentige Sicherheit geben. Strobl erklärte, man könne "Innenstädte auch nicht umzäunen", Kretschmann zeigte sich ebenfalls nicht bereit, gesetzliche Konsequenzen zu ziehen: "Manchmal ist es einfach nur traurig und schlimm."
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach auf X ebenfalls seine Trauer aus, erklärte aber auch: "Damit können wir uns nicht abfinden." CDU-Chef und wohl kommender Kanzler Friedrich Merz sprach den Opfern und Angehörigen auf X sein Beileid aus. Er mahnte zudem aber: "Wir müssen alles tun, um solche Taten zu verhindern." Merz wiederholte die Forderung, dass Deutschland wieder ein sicheres Land werden müsse.
(mit Material von dpa und afp)
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