Klimaaktivist:innen der Gruppe Letzte Generation blockierten am Freitag in mehreren deutschen Städten den Verkehr. Dabei traten die Demonstrierenden mit Masken von Regierungsmitgliedern auf: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
Proteste und Straßenblockaden fanden unter anderem in Berlin, Braunschweig, Dresden, Leipzig, München, Potsdam und Nürnberg statt. In Berlin gab es eine Protestaktion am Kreisverkehr rund um die Siegessäule. Der sogenannte Große Stern ist vor allem im Berufsverkehr eine wichtige Kreuzung in der Hauptstadt. In Dresden und Leipzig wurden Straßenblockaden von der Polizei beendet. In Potsdam klebten sich Aktivist:innen auf einer Brücke fest.
Bei den Protesten kam es auch zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Demonstrierenden.
Bei einer Straßenblockade in Bottrop sind Autofahrer:innen und Passant:innen mit Gewalt gegen die Klimaaktivist:innen der Letzten Generation vorgegangen. In einem Video, das unter anderem auf Twitter kursiert, ist zu sehen, wie zwei Männer Demonstrierende wiederholt bedrohen und von der Straße zerren. Eine Frau packt eine Aktivistin sogar bei den Haaren und schleift sie damit über die Straße.
Eine 18-Jährige Demonstrantin wurde ebenfalls in Bottrop laut eigenen Angaben leicht verletzt, als sie von einem Mann von der Straße gezogen wurde, das sagte eine Sprecherin der Polizei.
In einem Stau bei Nürnberg in Folge einer Blockade wurde ein 31-jähriger Autofahrer verletzt. Wohl wegen mangelnder Aufmerksamkeit, wie die Polizei mitteilte, sah er den Anhänger eines Lastwagens zu spät und wurde mit seinem Fahrzeug unter dem Anhänger eingeklemmt. Zu der Schwere der Verletzungen gibt es keine Angaben.
Ab Samstag ist der Eintritt in die Berliner Freibäder nur noch mit einem Ausweis möglich. Das teilten die Berliner Bäder-Betriebe am Freitag mit. Diese Maßnahme wurde nach wiederholter Gewalt in den Schwimmbädern eingeführt. Besucher:innen können neben einem Personalausweis auch einen Führerschein oder einen Schülerausweis zur Identifikation vorzeigen.
Um überfüllte Bäder zu vermeiden, sollen außerdem früher als bislang Einlass-Stopps verhängt werden. Auch das Sicherheitspersonal soll aufgestockt werden. Die Senatsinnenverwaltung kündigte zudem an, dass es an vier Schwimmbädern mobile Polizeiwachen geben soll.
Der UN-Menschenrechtsrat hat eine Resolution zu Schutz- und Kontrollmaßnahmen bezüglich künstlicher Intelligenz (KI) verabschiedet. Dabei solle vor allem die "Transparenz" der KI-Systeme gefördert werden, hieß es in der am Freitag beschlossenen Resolution. Die Daten, welche die KI gebraucht, sollen außerdem "auf menschenrechtskonforme Weise gesammelt, verwendet, weitergegeben, archiviert und gelöscht" werden.
Die von Südkorea, Österreich, Brasilien, Dänemark, Marokko und Singapur vorgeschlagene Resolution wurde im Konsens angenommen. China und Indien gaben an, dass sie mit dem Konsens nicht komplett einverstanden seien, stellten sich der Resolution aber nicht entgegen. Peking erklärte, der Text enthalte "kontroverse" Elemente, nannte jedoch keine weiteren Einzelheiten.
In vielen südeuropäischen Ländern hat es am Freitag Temperaturen über 40 Grad gegeben. So auch in den meisten Regionen Griechenlands. Griechischen Meteorolog:innen zufolge könnte sie sich sogar bis zum Ende der kommenden Woche ziehen. Die Behörden haben bereits Maßnahmen ergriffen.
Wegen der Hitze wurde die Akropolis in Athen von Freitagmittag bis 17.00 Uhr geschlossen. Am Vormittag hatte eine Touristin während des Besuches einen leichten Hitzschlag erlitten. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden, jedoch nicht ernsthaft in Gefahr gewesen, teilte der Rettungsdienst mit.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine eine dauerhafte Unterstützung mit Waffenlieferungen wegen des russischen Angriffskriegs zugesichert. Deutschland leiste nach den USA schon jetzt "die größte Unterstützung auch in militärischer Hinsicht", sagte Scholz bei seiner Sommer-Pressekonferenz am Freitag in Berlin.
Dies sei auch für die kommenden Jahre sichergestellt. Auf Grundlage bisheriger Beschlüsse würden ab dem Beginn des Krieges bis zum Jahr 2027 insgesamt bis zu 17 Milliarden Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine aufgewendet.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals eine Antibabypille ohne Rezeptpflicht zugelassen. Die Pille mit dem Namen Opill könne beispielsweise in Drogeriemärkten und Supermärkten erworben werden, ohne dass dafür zuvor ein Arzt aufgesucht werden müsse. Das teilte die FDA am Donnerstag mit. Nach Angaben des Herstellers, der irischen Firma Perrigo Company, könnte das hormonelle Verhütungsmittel für Frauen ab Anfang 2024 in den USA in die Läden kommen. Wieviel die Pille kosten soll, wurde zunächst nicht mitgeteilt. In Deutschland sind Antibabypillen nur mit Rezept erhältlich.
Im Prozess um den Vorwurf der sexuellen Nötigung ist der ranghöchste Polizeibeamte Baden-Württembergs freigesprochen worden. Das entschied das Landgericht Stuttgart am Freitag. Die Anklage warf dem suspendierten Polizeiinspekteur vor, im November 2021 eine Polizeibeamtin, die sich im Auswahlverfahren für den höheren Polizeidienst befand, zu sexuellen Handlungen genötigt und dabei die Abhängigkeit der Beamtin ausgenutzt zu haben.
Hollywood steht still. Nachdem Drehbuchautor:innen bereits seit Mai ihre Arbeit niederlegt haben, ziehen jetzt auch die Schauspieler:innen nach. Dieser erste Doppelstreik seit 60 Jahren dürfte die US-Film- und Fernsehindustrie somit vorerst zum Erliegen bringen.
Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, werde ab Freitag gestreikt. Laut Experteneinschätzungen können aktuell kaum Filme und Serien gedreht werden. "Wir hatten keine Wahl", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher bei einer Pressekonferenz. "Wir sind die Opfer hier. Wir werden von einer sehr gierigen Einheit zu Opfern gemacht." Die Mitglieder ihrer Gewerkschaft dürften nicht mehr länger "an den Rand gedrängt sowie respektlos und ehrlos behandelt werden".
Die Schauspieler:innen fordern vor allem eine bessere Bezahlung, sowie eine Regelung für den Einsatz von KI.
Zahlreiche bekannte Hollywood-Stars solidarisierten sich bereits mit dem Streik. Die Schauspieler:innen des Films "Oppenheimer", zu denen auch Matt Damon und Emily Blunt gehören, verließen am Donnerstag nach einem Auftritt auf dem roten Teppich aus Solidarität eine Premiere in London.
Nachdem 2019 der Versuch einer Mondlandung gescheitert war, versucht es Indien nun erneut. Die Weltraumbehörde ISRO schickte am Freitag wie geplant um 14.35 Uhr Ortszeit (11.05 Uhr deutscher Zeit) von der Satish Dhawan Space Station im Bundesstaat Andhra Pradesh eine Rakete mit einer Mondsonde an Bord in Richtung des Erdtrabanten. Mit der unbemannten Mission "Chandrayaan-3" will Indien die kaum untersuchte Südseite des Mondes rund zwei Wochen lang erforschen. Zunächst muss aber die Landung klappen. Die soll nach Plan am 23. oder 24. August erfolgen.
(mit Material von dpa und afp)