Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) plant wohl keine baldige Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine. "Das, was mit der Ausbildung von Piloten verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt", sagte er am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima.
US-Präsident Joe Biden hatte sich bei dem Treffen führender demokratischer Industrienationen erstmals für eine Unterstützung der Ukraine mit Jets des amerikanischen Typs F-16 ausgesprochen. Dies solle im Rahmen einer Koalition mehrere Staaten passieren. Zunächst würden Piloten dafür ausgebildet. Zusätzlich kündigte Biden nun neue umfangreiche Waffenlieferung an.
Es sei noch gar nicht entschieden, "was am Ende der Ausbildung dann stehen wird", so der Bundeskanzler weiter zur Kampfjet-Koalition. Er bezeichnete den Deal eher als ein Projekt mit "einer Botschaft an Russland". Moskau solle nicht glauben, wenn es "lange genug durchhält, am Ende die Unterstützung für die Ukraine nachlässt".
Deutschland hatte bisher keine Bereitschaft gezeigt, sich an der Kampfjet-Allianz zu beteiligen. Scholz betonte, dass Deutschland die Ukraine bereits stark unterstützen würde.
Neben der Bayern-Pleite gegen Leipzig (1:3) war es das Thema des Abends: Der Ausraster von Schiedsrichter Deniz Aytekin nach dem Abpfiff. Sogar Thomas Müller musste sein laufendes Interview kurz abbrechen, weil Aytekin in einer Lautstärke herumbrüllte, in der er nur schwer zu überhören war.
Angesprochen auf eine Kritik von Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe platzte es aus Aytekin heraus: Er sitze in Berlin "und labert so eine Scheiße und das geht mir langsam gegen den Strich. Das ist ein Wahnsinn." Kurz danach entschuldigte er sich jedoch für seine Wortwahl – nicht nur im TV, sondern auch persönlich bei Gräfe per SMS. Wie er selbst auf Twitter bestätigte.
Gräfe nimmt diese aber nicht allzu ernst. Vielmehr unterstellt er seinem Ex-Kollegen einen kalkulierten Wutausbruch, mit dem er von "Schiedsrichterproblemen ablenken" und "berechtigte Nachfragen" verhindern wolle.
Russische Truppen sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Bachmut erlangt haben. Das hatte zuvor auch schon der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin vermeldet. Die Stadt Bachmut ist seit Monaten umkämpft und mittlerweile fast vollständig zerstört.
Die Ukraine dementiert die Behauptungen des russischen Ministeriums. Vielmehr stünden die Wagner-Truppen kurz vor der Kapitulation. Das vermeldete der Sprecher der ukrainischen Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, gegenüber dem Radio in Kiew. Der ukrainische Präsident äußerte sich noch nicht eindeutig zur Schlacht um Bachmut. Am Rande des G7-Gipfels meinte er, er glaube nicht, dass Russland die Stadt eingenommen habe.
Zuletzt hatte die ukrainische Armee noch Rückeroberungen von Teilen Bachmuts vermeldet.
Nachdem er diese Woche als Wirtschafts-Staatssekretärs entlassen wurde, will Patrick Graichen nun wohl seine Dissertation überprüfen lassen. Grund dafür seien Untersuchungen des Plagiats-Experten Jochen Zenthöfer, berichtet die "Bild am Sonntag".
Zenthöfer haben in Graichens Doktorarbeit "30 Plagiatsfragmente" gefunden. Graichens selbst wehrte sich gegen die Vorwürfe. Die fraglichen Stellen beträfen nicht den Kern seiner Arbeit. Er lässt sie jedoch trotzdem an der Universität Heidelberg prüfen.
(mit Material von dpa und afp)