Deutschland und weite Teile Südeuropas werden am Wochenende von einer intensiven Hitzewelle überrollt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach am Samstag vor allem für den Süden und Osten Deutschlands Hitzewarnungen aus.
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte in diesem Zusammenhang den Umgang der Deutschen Bahn mit Hitze. Die verbauten Klimaanlagen seien noch immer mangelhaft und vor allem Regionalzüge seien bei hohen Temperaturen besonders störungsanfällig. Eine Sprecherin der Bahn hingegen gab gegenüber der "Zeit" an, dass vielerorts schon modernisierte Züge fahren würden. "Die Klimaanlagen der neuen Fahrzeuge sind leistungsfähiger als bei früheren Baureihen und für Temperaturen bis +45 Grad ausgelegt", gab sie an.
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA geht aufgrund von Satellitendaten davon aus, dass am Wochenenden in vielen Ländern Hitzerekorde gebrochen werden. Für die italienischen Inseln Sizilien und Sardinien etwa erwartet die ESA bis zu 48 Grad – "möglicherweise die höchsten Temperaturen, die jemals in Europa gemessen wurden", erklärte die Raumfahrtbehörde in einem Bericht.
Verantwortlich für die hohen Temperaturen aus dem Süden ist laut Meteorologen das Hochdruckgebiet Cerberus. In Berlin werden am Samstag bis zu 35 Grad erwartet, die höchsten Temperaturen erreichen wohl bestimmte Landkreise in Bayern mit knapp 38 Grad. Am Abend kommt es laut Wettervorhersagen vor allem im Süden dann schon zu unwetterartigen Schauern. Die bisher höchste Temperatur in Europa wurde im Sommer 2021 mit 48,8 Grad Celsius auf der italienischen Insel Sizilien gemessen.
Auf Mallorca findet am Samstagnachmittag eine Anhörung von sechs Urlaubern aus Deutschland statt, denen eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird. Der Haftrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten in Untersuchungshaft müssen oder eventuell gegen Hinterlegung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt werden.
Die Polizei wirft zumindest einigen der Männer die Vergewaltigung einer jungen deutschen Touristin in einem Hotelzimmer am Ballermann vor. Die junge Frau soll einen der Männer zuvor am Strand kennengelernt haben und sei dann freiwillig mit in dessen Hotel gegangen. Nachdem sie dort keinen Zutritt erhalten hatte, sollen die beiden in ein benachbartes Hotel gegangen sein, wo das Opfer von den Beschuldigten zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sein soll.
Laut einer Pressemitteilung wurde der Vorfall offenbar durch ein Smartphone aufgezeichnet. Vergewaltigung kann in Spanien mit bis zu zwölf Jahren Gefängnis bestraft werde.
Aufgrund eines Streiks des Bodenpersonals sind am Samstag in Italien rund tausend Flüge ausgefallen. Allein in Rom wurden insgesamt 200 Flüge komplett gestrichen. Wie die Behörden mitteilten, mussten etwa 250.000 Reisende ihre Pläne kurzfristig ändern. Der Streik soll noch bis zum frühen Samstagabend andauern.
Besonders betroffen war die Fluglinie Malta Air, die auch Flugverbindungen der beliebten Airline Ryanair übernimmt. Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini appellierte an den "gesunden Menschenverstand" der Streikenden, um nicht "Millionen anderer Arbeiter und Touristen" zu schaden. Auch in Belgien wurden wegen einer Arbeitsniederlegung der Piloten von Ryanair 250 Flüge am Flughafen Charleroi in Brüssel abgesagt.
Infolge heftiger Regenfälle sind in Südkorea mindestens 22 Menschen gestorben. Wie das Innenministerium am Samstag mitteilte, wurden 14 weitere Menschen vermisst, die vermutlich von Erdrutschen begraben wurden. Der südkoreanische Regierungschef Han Duck Soo rief die Behörden auf, von Hochwasser und Erdrutschen bedrohte Gebiete "präventiv" zu evakuieren. Für die Rettungseinsätze forderte er zudem die Hilfe durch das Verteidigungsministerium an.
In Südkorea gingen seit drei Tagen heftige Regenfälle über mehreren Städten und Landkreisen nieder. Im ganzen Land wurde der reguläre Zugverkehr vollständig eingestellt. Die Wetterlage wird laut Meteorologen noch bis nächsten Mittwoch anhalten.
Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj hat am Freitag auf Schwierigkeiten seiner Truppen im Krieg in der Ukraine hingewiesen. "Wir müssen ganz klar – so klar wie möglich – begreifen, dass die russischen Streitkräfte in unseren südlichen und östlichen Gebieten alles ihnen Mögliche tun werden, um unsere Soldaten aufzuhalten", erklärte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Entsprechend wäre man für jeden Kilometer, den die eigenen Truppen vorwärtskämen, dankbar. Mit den Aussagen bestätigt der Präsident die Befürchtungen, dass die im Juni von der Ukraine gestartete Gegenoffensive nur schleppend vorankommt.
Der ukrainische Oberbefehlshaber Saluschnyj hat unterdessen laut "Washington Post" Angriffe seines Landes auf russisches Staatsgebiet zugegeben. Demnach sagte er, dass er im Land produzierte eigene Waffen für diese Schläge nutze. "Es ist unser Problem, und wir müssen entscheiden, wie wir den Feind töten. Es ist möglich und nötig, ihn auf seinem Gebiet im Krieg zu töten", erklärte er.
Militärexpert:innen rechnen damit, dass die ukrainische Gegenoffensive sich doch länger hinziehen wird, als zunächst erwartet. Das Ziel einer schnellen Befreiung der südlichen Gebiete durch die ukrainischen Truppen sehen auch sie zunehmend kritisch und prognostizieren größere Fortschritte erst für September.
Der Song "Komet" von Udo Lindenberg und Apache 207 hat einen weiteren Rekord geknackt und ist nun der am häufigsten an der Spitze der Charts platzierte deutschsprachige Song. Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes GfK Entertainment befindet sich das Lied nun seit 17 Wochen ununterbrochen auf dem Spitzenplatz der deutschen Singlecharts. Apache 207 zeigte sich "überwältigt" und freute sich nach eigenen Aussagen, "dass 'Komet' verschiedene Generationen vereint".
Nur zwei Titel standen bislang ebenfalls 17 Mal ganz oben – der Evergreen "Rivers Of Babylon" von Boney M. im Jahr 1978 und der Sommerhit "Despacito" aus dem Jahr 2017.
(mit Material von dpa und afp)