Nach Auszählung von aller Stimmen in Moldau überwiegen die Ja-Stimmen für die Förderung eines EU-Beitritts. Wie die Wahlkommission am Abend mitteilte, stimmten 50,46 Prozent der Teilnehmer:innen für die Änderung der Verfassung, in der der pro-europäische Kurs unabänderlich als strategisches Ziel festgeschrieben werden soll. Rund 49,54 Prozent stimmten dagegen. Zunächst hatten während der Auszählung die Nein-Stimmen überwogen.
Die pro-europäische Staatschefin Maia Sandu hatte einen "beispiellosen Angriff auf die Freiheit und Demokratie in unserem Land" dafür verantwortlich gemacht. Sie erklärte, dass 300.000 Stimmen mit Millionenbeträgen von kriminellen Gruppierungen im Zusammenspiel mit einer ausländischen Macht gekauft worden seien. Details nannte sie nicht. Auch die EU warf Moskau eine "beispiellose Einflussnahme" vor. Der Kreml sprach hingegen von "Unregelmäßigkeiten" zugunsten Sandus und der EU-Befürworter.
Bei der Präsidentschaftswahl kam Sandu zwar auf mehr als 42 Prozent. Doch war der Kandidat der russlandfreundlichen Sozialisten, Alexandr Stoianoglo, mit 26 Prozent erfolgreicher als erwartet. Am 3. November muss Sandu gegen den früheren Generalstaatsanwalt Stoianoglo in die Stichwahl gehen.
Mehr als 100 Profifußballerinnen haben die FIFA scharf für den Sponsoringdeal mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco kritisiert und ein Ende der Partnerschaft gefordert. Die Zusammenarbeit sei "wie ein Mittelfinger für den Fußball der Frauen", heißt es in einem Offenen Brief an den Weltverbandschef Gianni Infantino: "Wir haben von unserem Dachverband etwas viel Besseres verdient, als dass er sich mit diesem albtraumhaften Sponsor verbündet."
Die FIFA hatte den Sponsoringvertrag bis 2027 mit dem Ölriesen im April öffentlich gemacht. Die Vereinbarung umschließt unter anderem die Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sowie die Frauen-WM im darauffolgenden Jahr in Brasilien. Saudi-Arabien gebe "Milliarden für Sportsponsoring aus, um vom brutalen Ruf des Regimes in Bezug auf die Menschenrechtslage abzulenken", heißt es.
"Die saudischen Behörden treten nicht nur die Rechte der Frauen mit Füßen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger", heißt es darin. Kritisiert wird neben dem Einfluss des Ölkonzerns auf den Klimawandel insbesondere die schwierige Lage für Frauen und der LGBTQ+-Community in Saudi-Arabien.
Im kolumbianischen Cali ist die UN-Artenschutzkonferenz (COP16) eröffnet worden. "Der Planet hat keine Zeit zu verlieren", sagt Kolumbiens Umweltministerin und COP16-Präsidentin Susana Muhamad am Montag vor den Delegierten aus rund 200 Ländern. Bei der bis zum 1. November dauernden Konferenz soll ein Plan bis zum Jahr 2030 vereinbart werden, um Naturzerstörung und das weltweite Artensterben einzudämmen.
Deutschland wird in Kolumbien durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vertreten. Sie setzt sich dafür ein, das Artensterben und die Klimakrise als miteinander verbundene Herausforderungen anzugehen.
Vor Beginn der Konferenz hatte UN-Generalsekretär António Guterres "bedeutende Investitionen" in den Schutz der Natur gefordert. In einer am Sonntag veröffentlichten Videobotschaft rief er die Verhandlungsführer:innen auf, die Konferenz "mit bedeutenden Investitionen in die Mittel des Globalen Naturschutzfonds (GBFF) und mit Zusagen zur Mobilisierung weiterer öffentlicher und privater Finanzierungsquellen zu verlassen". Der GBFF war im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden - bisher haben die Länder 250 Millionen Dollar (rund 230 Millionen Euro) zugesagt.
Bei einem israelischen Angriff im Osten des Libanon sind libanesischen Angaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Unter den Getöteten bei dem Angriff auf die Stadt Baalbek sei ein Kind, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Montag. Die staatliche Nachrichtenagentur ANI meldete, dass bei dem Drohnenangriff ein Gebäude zerstört worden sei.
Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die pro-iranische libanesische Hisbollah-Miliz mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon und startete vor rund drei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Teil des Nachbarlands gegen Stellungen der Miliz. Bereits in der Nacht hatte die Armee eine Reihe von gezielten Angriffen gegen Dutzende von Einrichtungen und Anlagen durchgeführt worden, die von der Hisbollah "zur Finanzierung ihrer terroristischen Aktivitäten gegen den Staat Israel genutzt werden".
Laut türkischen Medienberichten ist der im Exil lebende Prediger Fethullah Gülen im Alter von 83 Jahren gestorben. Das bestätigte nun auch der Vorsitzende der Stiftung Dialog und Bildung, Ercan Karakoyun. Die Stiftung ist der deutsche Ableger der transnationalen Gülen-Bewegung, die in Deutschland unter anderem Schulen, Nachhilfezentren und Kindergärten betreibt.
Gülen lebte im US-Bundesstaat Pennsylvania und galt als der größte Feind des türkischen Präsidenten Erdogan.
Der öffentliche türkische Fernsehsender TRT berichtete unter Verweis auf Veröffentlichungen Gülen nahestehender Gruppen in Onlinediensten, der islamische Geistliche sei in der Nacht zu Montag in einem Krankenhaus gestorben. Gülen wurde von Ankara beschuldigt, hinter einem Putschversuch gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Jahr 2016 zu stecken.
Die frisch gewählten Linken-Vorsitzenden Ines Schwerdtner und Jan van Aken wollen in ihrer neuen Funktion auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Sie wollen sich bei ihren Bezügen als Parteivorsitzende am durchschnittlichen Gehalt in Deutschland orientieren, das bei rund 2850 Euro netto im Monat liege, sagte van Aken am Montag in Berlin. Alles, was darüber hinausgeht, solle in einen Solidaritätsfonds fließen, aus dem Hilfe für Menschen in Not sowie Projekte zur Sozialberatung finanziert werden sollten.
Mit ihrem Schritt verzichten Schwerdtner und van Aken nach eigenen Angaben auf rund die Hälfte ihres Netto-Gehalts. Brutto stehen den Linken-Vorsitzenden laut Parteisatzung 8162,50 Euro im Monat zu. Nebeneinkünfte haben die beiden nach eigenen Angaben nicht. "Wir sind der Überzeugung, dass abgehobene Gehälter auch zu einer abgehobenen Politik führen", sagte van Aken. "Wir beiden möchten die Welt verändern, und da reicht ein durchschnittliches Gehalt vollkommen aus." Laut van Aken hoffen die beiden Linken-Vorsitzenden auf Nachahmerinnen und Nachahmer in der Politik.
(mit Material von dpa und afp)