Die Linke-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan haben ihren Rückzug angekündigt. Beim Parteitag im Oktober werden sie nicht erneut für den Vorsitz kandidieren, wie beide mitteilten. Den Entschluss hätten sie in einer Sitzung des Parteivorstands verkündet.
"Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und lange abgewogen, was in dieser Situation sinnvoll ist", erklärte Wissler. "Ich nehme wahr, dass es in Teilen der Partei den Wunsch nach einem personellen Neuanfang gibt." Nun bleibe der Linken bis um Parteitag Mitte Oktober genug Zeit "für ein transparentes Verfahren und eine innerparteiliche Meinungsbildung zu Kandidaturen".
Auch Schirdewan erklärte, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie sei "nach gründlichem Nachdenken in den zurückliegenden Wochen in mir gereift". Er sei der Meinung, "dass unsere Partei in der jetzigen Situation neue Perspektiven und Leidenschaft braucht, um die notwendige Erneuerung voranzutreiben", fügte Schirdewan hinzu.
Klimaaktivist:innen der Gruppe Extinction Rebellion haben ein Kreuzfahrtschiff am Einlaufen in den Hafen von Amsterdam gehindert. Sie hängten sich an zwei Schleusen im Hafen Ijmuiden, dem Eintrittstor für den Nordseeschiffsverkehr nach Amsterdam, wie eine Hafensprecherin am Sonntag mitteilte. Dadurch sei die Zufahrt für das Kreuzfahrtschiff "Serenade of the Seas", ein Schiff mit Platz für tausend Passagierkabinen, blockiert worden.
Überdies sei ein Öltanker blockiert worden. "Öl tötet, stoppt die Kreuzfahrtschiffe", war auf eine der Schleusen gesprüht, wie in einem Livestream von Extinction Rebellion zu sehen war. Der Organisation zufolge hinderten die Aktivisten am Sonntag zwei weitere Kreuzfahrtdampfer an der Weiterfahrt. Die Hafensprecherin bestritt dies. Beide Schiffe hätten ihr Ziel erreicht.
Tragödie auf dem Festival: Nach dem Brand auf einem Riesenrad beim Highfield-Festival nahe Leipzig sitzt der Schock tief. Nun steht die Frage im Vordergrund, wie es zu dem Unglück mit zwei Dutzend Verletzten kommen konnte. "Der Brandort wurde abgesperrt. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und prüft den Einsatz eines Brandursachenermittlers", sagte Polizeisprecherin Josephine Sader.
Gegen 21 Uhr war zunächst eine der 24 Gondeln des Riesenrads in Brand geraten. Dann griff das Feuer auf eine zweite Gondel über. Was genau in diesen Minuten geschah, versuchen die Ermittelnden noch zu klären. Nach Polizeiangaben wurden jedenfalls rund 25 Menschen verletzt – vier davon erlitten Brandverletzungen, einer verletzte sich bei einem Sturz.
"Ich bin absolut bestürzt über den Riesenradbrand während meiner Show auf dem Highfield", schrieb der Rapper Ski Aggu in einer Instagram-Story. Ihm sei über Kopfhörer mitgeteilt worden, er solle seinen Auftritt bei dem Festival auf keinen Fall abbrechen, um eine Massenpanik zu vermeiden. "Danke, dass Ihr alle so ruhig geblieben seid und dadurch eventuell Schlimmeres verhindert habt", schrieb er seinen Fans.
An deutschen Bahnhöfen hat die Bundespolizei im ersten Halbjahr bislang 373 Delikte mit Messern gezählt. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 639 solcher Taten, wie die "Bild" berichtete. Auch der Deutschen Presse-Agentur liegen die Zahlen der Bundespolizei vor. Hinzu kommen im ersten Halbjahr noch sieben Messer-Delikte an sogenannten Haltepunkten, also kleineren Stopps, die in der Statistik nicht als Bahnhöfe geführt werden.
2023 gab es dort elf Taten. Deutlich häufiger als dort kam es auch zu Vorfällen auf der Strecke, wo die Bundespolizei zwischen Januar und Juni 84 Messer-Delikte zählte, nach 196 Delikten im gesamten Vorjahr. "Die Auswertungen zu dem Tatmittel 'Messer' beinhalten, dass ein Messer mitgeführt oder eingesetzt wurde", sagt die Bundespolizei. Nachträgliche Änderungen der Zahlen seien noch möglich.
In der Türkei kämpft die Feuerwehr weiterhin gegen zahlreiche Waldbrände. Vor allem der Großbrand am Rande der Küstenmetropole Izmir bereitete den Einsatzkräften Schwierigkeiten – dort erschwert starker Wind die Löscharbeiten. Die Flammen, die zwischenzeitlich Wohngebiete im Stadtbezirk Karsiyaka bedrohten, konnten aber inzwischen zurückgedrängt werden.
Seit Donnerstagabend kämpfen knapp 3.000 Einsatzkräfte gegen die Flammen am Berg Yamanlar am Rand der Küstenstadt. Im Bezirk Urla in der Provinz Izmir brach am späten Samstagabend unterdessen ein weiterer Waldbrand aus. Eine Feriensiedlung mit 440 Häusern sei evakuiert worden, sagte der Provinzgouverneur Süleyman Elban der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sieht die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja nach einem Angriff in der Nähe akut bedroht. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Expert:innen vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die Organisation mit.
"Wieder einmal sehen wir eine Eskalation der Gefahren für die nukleare Sicherheit am AKW Saporischschja", warnte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Er sei "nach wie vor äußerst besorgt" und rufe alle Seiten zur Zurückhaltung auf.
(mit Material von dpa und afp)