
In Polen wurden 19 Menschen durch einen Autofahrer verletzt.Bild: PAP / Marcin Bielecki
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01.03.2024, 18:1301.03.2024, 20:15
Polen: Auto fährt in Menschenmenge – mehr als ein Dutzend Verletzte
Ein Autofahrer in Polen hat bei einer Unfallserie 19 Personen verletzt, zwei davon schwer. Der 33-Jährige sei in der Hafenstadt Stettin in eine Gruppe von Menschen an einer Straßenbahnhaltestelle gefahren, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei am Freitag der Nachrichtenagentur PAP. Unter den Verletzten sind auch sechs Kinder. Der Fahrer floh den Angaben zufolge in seinem Auto von der Unfallstelle und kollidierte kurz darauf mit drei Fahrzeugen. Dabei wurden vier weitere Menschen verletzt.
"Es handelt sich nicht um einen Terrorakt", sagte Polizeisprecher Pawel Pankau. Bei dem festgenommenen Fahrer handele es sich um einen Polen aus Stettin, er sei zum Zeitpunkt des Unfalls nüchtern gewesen. Es sei zu früh für Aussagen darüber, ob der Mann für sein Verhalten bestimmte Beweggründe gehabt habe, hieß es von der Polizei weiter. Erste Erkenntnisse hätten ergeben, dass er sich seit vier Jahren in psychiatrischer Behandlung befunden habe.
Kreml-Kritiker Nawalny auf Friedhof in Moskau beerdigt
Zwei Wochen nach seinem Tod in einem russischen Straflager ist der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny am Freitag in Moskau beerdigt worden. Der prominente Oppositionspolitiker wurde am Freitag auf dem Borisowski-Friedhof im Südosten der russischen Hauptstadt beigesetzt, wie AFP-Reporter berichteten. Tausende Menschen hatten sich zuvor vor einer nahe gelegenen Kirche versammelt, in der eine Trauerfeier für Nawalny stattfand.

Auf diesem vom Nawalny-Team veröffentlichten Foto erweisen Angehörige und Freunde Alexej Nawalny die letzte Ehre.Bild: Navalny Team/AP / Uncredited
Die Beerdigung wurde zwischenzeitlich zur Anti-Kreml- und Anti-Kriegsdemonstration. Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichteten von Protestrufen der Menge wie "Russland ohne Putin!", "Putin ist ein Mörder!", "Russland wird frei sein!" und "Nein zum Krieg!"
Nach Angaben der NGO OWD-Info soll die Polizei am Freitag landesweit mehr als 45 Menschen im Zusammenhang mit den Trauerbekundungen festgenommen haben. Die meisten Festnahmen habe es in Nowosibirsk gegeben, erklärte die Organisation am Freitag im Onlinedienst Telegram. Sechs Menschen wurden demnach in Moskau festgenommen, wo tausende Menschen an den Trauerfeierlichkeiten für Nawalny teilgenommen hatten.

Zahlreiche Menschen versammelten sich vor der Kirche.Bild: AP / Uncredited
Die Witwe Julia Nawalnaja, die Tochter Darja und der Sohn Sachar nahmen nicht an der Trauerfeier teil, weil sie für ihre eigene Sicherheit im Ausland sind. Nawalnys Frau hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin des Mordes an ihrem Mann bezichtigt. Sie würde damit eine Festnahme riskieren in Russland. Auch Nawalnys Team ist nicht im Land, weil seine Mitarbeiter, die als Extremisten gelten, ebenfalls sofort festgenommen würden.
Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt.
Nach Tod von vier Menschen: Bundeswehrsoldat hatte Molotow-Cocktail im Auto
Nach der Tötung von drei Erwachsenen und einem dreijährigen Kind im niedersächsischen Landkreis Rotenburg ist im Auto des 32-jährigen Verdächtigen ein Molotowcocktail gefunden worden. Es könne nur spekuliert werden, warum der Molotowcocktail in dem Auto gelegen habe, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.

Nach Schüssen in den niedersächsischen Gemeinden Scheeßel und Bothel sind vier Menschen tot.Bild: NordwestMedia TV / Kai Moorschlatt
Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge soll ein 32 Jahre alter Bundeswehrsoldat in der Nacht auf Freitag in der Gemeinde Scheeßel einen 30-jährigen Mann und eine 55-jährige Frau getötet haben. In der Gemeinde Bothel soll der Deutsche ein dreijähriges Kind und die 33 Jahre alte Mutter getötet haben. Die Hintergründe waren zunächst nicht bekannt.
Laut "Bild"-Informationen soll es sich bei den Opfern um "die Ex" des Tatverdächtigen sowie ein Kind, außerdem den neuen Partner der Ex und dessen Mutter handeln. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zufolge spricht vieles für eine Tat im Kontext einer privaten Beziehung. Falls es sich bestätige, dass der Hintergrund der Tat eine Trennung war, wäre das wieder ein schrecklicher Mord an Frauen, weil sie eine Beziehung beendet haben, so der Verteidigungsminister.

Niedersachsen, Bothel: Polizei steht in einem Wohngebiet, nachdem Schüsse gefallen sind.Bild: NordwestMedia TV / Kai Moorschlatt
Nach Angaben der Polizei sei der Soldat zur Kaserne in der Stadt Rotenburg (Wümme) gefahren. Er habe sein Auto vor der Kaserne geparkt, sei ausgestiegen, habe sich zu Fuß zur Wache begeben und erkenntlich gemacht. Die Polizei sei hinzugerufen worden und habe den mutmaßlichen Täter festgenommen.
Verdi-Warnstreiks im ÖPNV ausgeweitet – Aktionstag mit Fridays for Future
In vielen Bundesländern laufen die Verdi-Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bereits seit Donnerstag – nun hat die Gewerkschaft den Arbeitskampf am Freitag noch einmal ausgeweitet. Zudem sind im ganzen Land Dutzende gemeinsame Kundgebungen und Demonstrationen mit Aktivist:innen der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) geplant, wie beide Organisationen mitteilten.
In mehr als 70 Städten und knapp 40 Landkreisen soll der Nahverkehr aufgrund des Ausstands weitgehend zum Erliegen kommen, hieß es von Verdi. Busse, U- und Straßenbahnen blieben in den Depots. Fahrgäste müssen sich in den betroffenen Regionen weiterhin auf erhebliche Einschränkungen einstellen.

Klimaaktivist:innen und die Gewerkschaft Verdi streiken am Freitag gemeinsam.Bild: dpa / Sebastian Gollnow
Die Aktivist:innen von FFF besuchten am Freitagmorgen erneut Streikposten der Beschäftigten. Die Bewegung hat für den Tag zu einem bundesweiten Klimaprotest aufgerufen. Rund 110 Kundgebungen und Demonstrationen sind geplant. "Während sich die Regierung im Streit verliert, stehen Fridays for Future und Verdi geschlossen da und kämpfen gemeinsam für Klimaschutz, gute Jobs und längst überfällige Investitionen im ÖPNV", teilte die Aktivistin Luisa Neubauer mit.
Am Nachmittag kündigte Verdi neue Warnstreiks für nächste Woche Dienstag und Mittwoch im öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen an. Eine zentrale Streikveranstaltung ist demnach am Mittwoch in Dortmund geplant.
Iraner wählen ohne Aussicht auf Veränderung ein neues Parlament
Ohne Aussicht auf Veränderung wurde im Iran am Freitag ein neues Parlament und der nur aus Geistlichen bestehende sogenannte Expertenrat gewählt. Die Wahllokale öffneten um 8 Uhr (5.30 Uhr MEZ), als Erster gab der politische und religiöse Führer Ajatollah Ali Chamenei seine Stimme ab. Die Abstimmung wurde am Abend bis Mitternacht vor Ort (21.30 Uhr MEZ) verlängert. Mit ersten Ergebnissen wird am Wochenende gerechnet.

Ajatollah Ali Chamenei gab seine Stimme als Erster ab.Bild: www.imago-images.de / imago images
Es sind die ersten Wahlen im Iran, seit den Massenprotesten nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im September 2022. Die Sicherheitskräfte gingen bei den monatelangen Protesten massiv gegen die Demonstrant:innen vor. Mehrere hundert Menschen wurden getötet, tausende verhaftet.
(mit Material von dpa und afp)
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Belgien bekommt erstmals eine von der rechten Partei N-VA angeführte Regierung. Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga haben sich die migrationskritischen flämischen Nationalisten mit vier weiteren Parteien auf die Bildung einer Koalition einigen können. Regierungschef soll der N-VA-Vorsitzende Bart De Wever werden.