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Junge Union im Streit mit Merz: Söder ruft zu Mäßigung auf

dpatopbilder - 16.11.2025, Baden-Württemberg, Rust: Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, spricht beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU). Hauptthema des dreitägigen Kongresses dürfte di ...
Markus Söder stellt sich an die Seite von Kanzler Merz.Bild: dpa / Philipp von Ditfurth
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Rentenstreit: Markus Söder fordert Mäßigung von Junger Union

Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
16.11.2025, 15:5916.11.2025, 15:59

Söder ruft Junge Union zu Einigkeit auf

CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder haben im Rentenstreit der Union den Parteinachwuchs zu Lösungsbereitschaft aufgefordert. Während Merz die Junge Union in Rust zur konstruktiven Mitwirkung bei einer Rentenreform aufforderte, warnte Söder am Sonntag vor einem drohenden Bruch der Koalition mit der SPD. Die CDU/CSU-Nachwuchsorganisation bekräftigte indes ihre Ablehnung des Rentenpakets in einem einstimmigen Beschluss.

Söder forderte die JU auf, stärker die politische Verantwortung des Kanzlers mitzubedenken: "Friedrich Merz muss auch eine Koalition zusammenhalten." Die Koalition mit der SPD könne an dem Streit zerbrechen. Manche würden auf eine dann regierende Minderheitsregierung hoffen, er könne nur davor warnen. In solch einer Minderheitsregierung wäre Merz ein Bundeskanzler ohne Macht, dies wäre wie in der Weimarer Republik und eine Vorstufe der Radikalen, mahnte der CSU-Chef. "Das darf uns nicht passieren."

Merz hatte die Delegierten des "Deutschlandtags" der Jungen Union am Samstag zur Mäßigung im Rentenstreit aufgefordert. Er wolle den Nachwuchs "herzlich bitten: Nehmt an dieser Debatte bitte konstruktiv und aktiv teil – aber nicht, indem ihr einfach nur sagt, was nicht geht", sagte der CDU-Chef. "Glaubt jemand ernsthaft, dass wir einen Unterbietungswettkampf gewinnen, wer das niedrigste Rentenniveau anbietet?" Merz rief den Delegierten zu: "Damit gewinnen wir keine Wahl."

USA: Erster H5N5-Fall beim Menschen

In den USA hat sich ein Mensch Behördenangaben zufolge mit dem Vogelgrippe-Subtyp H5N5 infiziert. Bei dem Mann aus der Region Grays Harbour im Bundesstaat Washington wurde das Virus durch Tests festgestellt, nachdem er Anfang des Monats mit Grippesymptomen ins Krankenhaus gekommen war, wie das Gesundheitsministerium in dem Bundesstaat mitteilte. Es sei der erste Nachweis dieses Stammes beim Menschen, hieß es von dem Ministerium.

Die US-Behörde und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stufen das Risiko für die Öffentlichkeit "weiterhin gering" ein. Die Behörde CDC dokumentiert Fälle aus den USA, bei denen sich Menschen mit der Vogelgrippe infiziert haben. Der ältere Mann habe Vorerkrankungen und werde weiterhin im Krankenhaus behandelt, hieß es vom Ministerium. Er halte Hausgeflügel, das Kontakt zu Wildvögeln gehabt habe. US-Medienberichten nach ist es der erste Vogelgrippe-Fall beim Menschen seit neun Monaten.

Laut Angaben auf der CDC-Website gab es bislang in den USA 71 Fälle und einen Todesfall – wobei nicht klar ist, um welche Subtypen es sich dabei handelt. Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Seit 2022 grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Dabei geht es allerdings um das hochpathogene – also besonders krankheitserregende – H5N1-Virus. Es befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden.

Ermittlungen nach Tod in Istanbuler Hotel

Im Istanbuler Vergiftungsfall gerät das Hotel der Familie in den Fokus der Ermittlungen. Nachdem eine Hamburger Mutter und ihre beiden Kinder starben und zwei weitere Tourist:innen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, nahm die Polizei am Samstag drei weitere Verdächtige fest, darunter einen Verantwortlichen des Hotels im Stadtteil Fatih.

14.11.2025, Türkei, Istanbul: An einem türkischen Stand für Streetfood, der von den türkischen Behörden geschlossen wurde, hängen eine Pappe und eine Plastikplane neben einer türkischen Fahne. Streetf ...
Mehrere Läden in Istanbul wurden vorsorglich geschlossen.Bild: dpa / Ahmed Deeb

Die Spurensicherung der Polizei habe unter anderem Proben des Trinkwassers genommen. Es sei zudem festgestellt worden, dass ein Zimmer im Erdgeschoss mit Chemikalien desinfiziert worden sei. Bei den beiden anderen Festgenommenen handele es sich um die Personen, die diese Desinfektion durchgeführt hätten. In der Türkei werden oftmals Chemikalien gegen Ungeziefer verwendet.

Die Mutter und ihre Kinder im Alter von drei und sechs Jahren starben mutmaßlich an einer Lebensmittelvergiftung. Genaueren Aufschluss sollen Laborergebnisse geben, die noch ausstehen. Bei den neuen Krankheitsfällen handele es sich um Tourist:innen aus Italien und Marokko. Sie schweben Nachrichtenagenturen zufolge nicht in Lebensgefahr. Am Freitag waren bereits vier Verdächtige festgenommen worden. Laut dem Staatssender TRT geht es um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec).

Bald Evakuierung von Teheran: Heftige Dürre im Iran

Der Iran leidet derzeit unter der schlimmsten Dürre seit 50 Jahren – nun sollen Cloud-Seeding-Flüge helfen, also das "Impfen" von Wolken. Ein entsprechender Flug sei am Samstag über dem Urmia-See im Nordwesten des Landes absolviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Irna.

Der Urmia ist der größte See Irans, wegen der anhaltenden Dürre ist er aber weitgehend ausgetrocknet und hat sich in eine riesige Salzwüste verwandelt. Beim Cloud Seeding werden gewöhnliches Salz oder eine Mischung aus verschiedenen Salzen von einem Flugzeug aus in Wolken versprüht. Die Salzkristalle fördern die Kondensation und auf diese Weise die Entstehung von Regen.

Die Niederschlagsmenge im Iran liegt laut staatlichem Wetterdienst in diesem Herbst 89 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. In der Hälfte der iranischen Provinzen hat es seit Monaten keinen Tropfen Regen gegeben. Im gesamten Land herrscht Wasserknappheit. In der vergangenen Woche hatte der iranische Präsident Massud Peseschkian erklärt, dass Teheran evakuiert werden müsse, wenn es bis zum Jahresende nicht regnet. Nach Angaben der lokalen Behörden gab es seit einem Jahrhundert noch nie so wenig Regen in der Hauptstadt wie in den vergangenen Monaten.

Merz warnte die Junge Union davor, mit ihrem Widerstand gegen die Stabilisierung des Rentenniveaus wichtige Wählergruppen zu verprellen. "Damit gewinnen wir vielleicht Zustimmung bei jungen Gruppen, aber damit gewinnen wir mit Sicherheit keine Wahlen", sagte er. Er müsse als Parteivorsitzender "dafür sorgen, dass wir strukturell in der Bundesrepublik Deutschland mehrheitsfähig bleiben".

120 Verletzte bei Protesten in Mexiko

Bei regierungskritischen Protesten gegen die Gewaltkriminalität in Mexiko sind in der Hauptstadt Mexiko-Stadt mindestens 120 Menschen verletzt worden. Der Leiter der Sicherheitsbehörden der Millionenstadt, Pablo Vázquez, sagte am Samstag, es seien 100 Polizisten und 20 Demonstrierende verletzt worden. 20 Menschen seien festgenommen worden.

Tausende Menschen hatten am Samstag gegen die Gewaltkriminalität in Mexiko und die Sicherheitspolitik von Präsidentin Claudia Sheinbaum demonstriert. Vor dem Regierungspalast rissen einige Protestierer Metallabsperrungen weg und schleuderten Wurfgeschosse auf die Polizei. Die Beamten setzten Tränengas ein, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

dpatopbilder - 15.11.2025, Mexiko, Mexiko-Stadt: Demonstranten attackieren die Polizei während eines Marsches von Jugendlichen gegen die Regierung in Mexiko-Stadt. Foto: Marco Ugarte/AP/dpa +++ dpa-Bi ...
Demonstrierende in Mexiko-City gehen auf Polizeibeamte los.Bild: AP / Marco Ugarte

Hintergrund der Proteste ist die Gewalt in Mexiko, die insbesondere von Drogenkartellen ausgeht. Erst kürzlich hatte die Ermordung des Bürgermeisters der Stadt Uruapan im Bundesstaat Michoacán, Carlos Manzo, für Empörung gesorgt. Manzo war bekannt für seinen Kampf gegen Drogenbanden.

Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion

  • Die Bundesregierung hat sich nach langem Streit auf weitere Details beim viel diskutierten Wehrdienst geeinigt. Junge Menschen wurden auch beim jüngsten Beschluss nur wenig berücksichtigt. "Ein fatales Signal", wie der scheidende Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz Quentin Gärtner im Interview mit watson erklärt.
  • Mobbing, Ausgrenzung, Gewalt: So sieht teils der Alltag queerer Jugendlicher in Deutschland aus. In speziellen Jugendzentren finden sie Zuflucht, doch die gibt es häufig nur in Großstädten. Wie ein digitales Angebot nun auch jungen Queers auf dem Land helfen soll, liest du hier.

(mit Material von dpa und afp)

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