Drohnen-Alarm vor EU-Gipfel in Dänemark – Bundeswehr unterstützt Sicherung
Drohnen-Alarm vor EU-Gipfel in Dänemark
Nur wenige Tage vor den EU-Gipfeln in Kopenhagen sind am Sonntag erneut Drohnen über dänischen Militärstandorten gesichtet worden. Die Bundeswehr entsandte am Sonntagmorgen Unterstützungskräfte, zudem lief die Fregatte "Hamburg" in den Hafen der Hauptstadt ein. Das Transportministerium kündigte an, den gesamten dänischen Luftraum von Montag bis Freitag für zivile Drohnenflüge zu sperren.
Die Regierung in Kopenhagen spricht von einem möglichen "hybriden Angriff" und vermutet einen professionellen Akteur hinter den Vorfällen. Russland wies entsprechende Anschuldigungen zurück. In den vergangenen Tagen waren mehrfach Drohnen über Flughäfen und Militärbasen entdeckt worden. Der Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs soll am 1. Oktober über Schutz kritischer Infrastruktur und die europäische Verteidigungsbereitschaft beraten.
Wahl in Moldau: EU-Kurs oder Moskau?
In Moldau hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen, die als richtungsweisend für das kleine Nachbarland der Ukraine gilt. Zur Abstimmung steht nicht nur die Zusammensetzung des Parlaments, sondern auch die Frage, ob sich das Land weiter an die EU annähert oder stärker an Russland bindet. In Umfragen lag zuletzt die pro-europäische Regierungspartei PAS von Präsidentin Maia Sandu vorn, der Ausgang gilt jedoch als offen.
Sandu sprach im Vorfeld von der "wichtigsten Wahl in der Geschichte Moldaus" und warf Russland massive Einmischung vor. Die EU-Kommission warnte vor einer "beispiellosen Desinformationskampagne". Am Freitag hatte die Wahlkommission zwei pro-russische Parteien wegen Unregelmäßigkeiten ausgeschlossen. Moldau verhandelt seit 2024 offiziell über einen EU-Beitritt – doch die wirtschaftliche Krise und hohe Energiepreise befeuern den Wahlkampf der Opposition.
Russland startet massiven Luftangriff auf Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von fast 500 Drohnen und über 40 Raketen, darunter Hyperschallwaffen vom Typ "Kinschal". Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, darunter ein zwölfjähriges Mädchen in Kiew. Über 70 Menschen wurden verletzt, mehr als 100 zivile Objekte beschädigt. In der Hauptstadt trafen Trümmer unter anderem das Gebäude des Instituts für Kardiologie, wo eine Krankenschwester und ein Patient starben.
Die Angriffe dauerten rund zwölf Stunden und richteten sich auch gegen Regionen wie Saporischschja, Odessa und Sumy. Laut ukrainischer Luftwaffe wurden 95 Prozent der Drohnen und 93 Prozent der Raketen abgefangen, die Hyperschallraketen jedoch nicht. Polen brachte während des Angriffs Kampfjets und Patriot-Systeme in Stellung, der Luftraum blieb aber unverletzt. Selenskyj kündigte Gegenschläge an und forderte mehr Druck des Westens auf Moskau. Der Kreml wirft Kiew hingegen vor, Verhandlungen zu blockieren.
UN-Sanktionen gegen Iran: Teheran will hart reagieren
Knapp zehn Jahre nach dem Atomabkommen von Wien greifen die Vereinten Nationen erneut zu Strafmaßnahmen gegen den Iran. Hintergrund ist der von Deutschland, Frankreich und Großbritannien ausgelöste Snapback-Mechanismus, nachdem Teheran wiederholt gegen seine Verpflichtungen verstoßen hatte. Seit der Nacht zu Sonntag gelten damit unter anderem ein umfassendes Waffenembargo, das Verbot weiterer Urananreicherung sowie Finanzsanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen.
Die Regierung in Teheran wies die Entscheidung als "rechtlich unbegründet" zurück und kündigte eine "entschlossene Antwort" an. Welche Schritte folgen, ist offen – von einem Abbruch der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde bis hin zum Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag. Deutschland, Frankreich und Großbritannien betonten in einer gemeinsamen Erklärung, die Wiedereinführung der Sanktionen sei kein Ende der Diplomatie.
Trump will Militäreinsatz in Portland: massive Kritik
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben Soldaten nach Portland in Oregon entsenden – gegen den Willen von Stadt und Bundesstaat. Die demokratische Gouverneurin Tina Kotek sprach von "Machtmissbrauch" und betonte, es gebe "keinen Aufstand, keine Gefahr für die nationale Sicherheit und keinen Bedarf für Soldaten in unserer Großstadt". Auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom warf Trump vor, "Krieg gegen amerikanische Städte" zu führen.
Trump begründet den Schritt mit angeblichen Angriffen auf Einrichtungen der Einwanderungsbehörde ICE durch "inländische Terroristen". Beobachter:innen warnen jedoch, er wolle vor allem Gewalt und Chaos schüren, um seine Macht zu festigen. Bereits zuvor hatte Trump Truppen nach Los Angeles, Washington und Memphis geschickt, stets in demokratisch regierte Städte. Auch in Chicago drohte er mit einem Einsatz der Nationalgarde.
60.000 Menschen bei Gaza-Protesten in Berlin
Am Samstag beherrschten zwei große Aktionen zum Gaza-Krieg Berlin: Am Nachmittag zogen Demonstrant:innen vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof und Zehntausende versammelten sich am Großen Stern zur Kundgebung "All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!". Mit dabei: Künstler wie K.I.Z., Pashanim oder Ebow.
Die Veranstalter – darunter Amnesty International Deutschland, medico international und die Palästinensische Gemeinde – übten scharfe Kritik an Israel. Sie forderten aber auch von der Bundesregierung, Waffenlieferungen einzustellen und stärker für humanitäre Hilfe einzutreten.
Die Linke unterstützt die Proteste und verweist auf die Hungersnot im Gazastreifen, die laut UN-Analysen besonders Kinder trifft. "Die Bundesregierung muss jetzt sofort den Druck auf die israelische Regierung erhöhen, um das Leid zu beenden", erklärten die Parteivorsitzenden Ines Schwerdtner und Jan van Aken.
Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion
- Kann Liebe irgendwann wirklich aufgebraucht sein – oder ist sie eine unendliche Ressource? Paartherapeut Michael Cöllen spricht von einem möglichen Burnout der Gefühle, wenn Verletzungen und Enttäuschungen überhandnehmen. Warum Streitkultur und Verzeihen entscheidend sind, liest du im Artikel von watson-Redakteurin Julia Dombrowsky.
- "Empathie ist der Versuch, Menschen zu lieben": Yasmine M’Barek rechnet mit Social Media ab. Warum sie Empathie dort für unmöglich hält – und welche unerwartete Parallele sie zur AfD zieht, erzählt sie im Interview mit watson-Redakteurin Nathalie Trappe.
(mit Material von dpa und afp)