Mallorca-Urlaub: Doku zeigt schockierende Details über verdeckte Prostitution
In einigen Urlaubsregionen, darunter auch auf der beliebten Balearen-Insel Mallorca, sind sie bekannt: Massage-Salons, die mehr als nur Entspannung anbieten. Häufig sind es asiatische Frauen, die dort arbeiten; unter prekären Bedingungen beschäftigt, sind sie oft Teil eines Systems, das Sextourismus fördert.
Tourist:innen bekommen davon nicht unbedingt etwas mit: Solche Massage-Salons fügen sich unscheinbar ins Bild der mallorquinischen Städte und fallen nicht als Hotspot von Prostitution, als versteckte Bordelle auf. Trotzdem sind sie real – und mit ihnen die Schicksale, die hinter den Mauern der vermeintlichen Wellness-Oasen verborgen bleiben. Eine Doku blickt nun hinter die Fassade.
Urlaub auf Mallorca: Massage-Salons sind eigentlich Bordelle
"Sextourismus auf Mallorca und was dagegen getan werden kann" heißt der Beitrag, in dem sich Journalist:innen der "Deutschen Welle" teils undercover in die vermeintlichen Massage-Salons begeben. Tatsächlich werden dem Reporter von einer Mitarbeiterin sexuelle Dienstleistungen angeboten. "Handjob kostet 50 Euro, ein Blowjob 100 Euro", hört man sie in der Doku sagen. Sie bietet dem Reporter zudem an, "weitere Frauen dazuzubuchen".
Juan Andrés Lemos von der spanischen Nationalpolizei erklärt in dem Beitrag, dass organisierte kriminelle Strukturen dahinterstecken würden. "Sie stellen die Kontakte auf der Insel her, während andere in den Herkunftsländern für Anwerbung und Transport neuer Opfer sorgen", sagt er.
Der Beitrag lässt mehr als nur erahnen, welche schlimmen Erfahrungen die Betroffenen in den vermeintlichen Salons machen. Eine Frau berichtet, dass die Frauen dort körperlichen Übergriffen ausgesetzt sind; es habe auch Fälle von Vergewaltigungen gegeben.
Polizei auf Mallorca tut sich schwer mit der Strafverfolgung
Die Polizei auf Mallorca weiß zwar von der Ausbeutung der Frauen, kann aber offenbar nur schwer dagegen vorgehen. Lemos erklärt, dass es zwar regelmäßig Kontrollen gebe, bei denen die Frauen in den vermeintlichen Salons auch befragt würden. Über das Geschehen würden diese jedoch nicht sprechen.
Sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anzubieten, ist in Spanien erst dann verboten, wenn Dritte daran mitverdienen. Das Problem: "Man muss beweisen, dass sich jemand bereichert", sagt Lemos. Und man könne ja schlecht in die Zimmer gehen.
Das Problem ist auf der Insel jedenfalls seit Jahren bekannt. "Das möchte zwar keiner hören, aber Mallorca ist zum Sextourismus-Ziel geworden", macht Nina Parrón von der Hilfsorganisation "Metges al món" ("Ärzte der Welt") deutlich.