Heizperiode steht vor der Tür: Das ist der richtige Zeitpunkt, die Heizung einzuschalten
Sobald die Temperaturen fallen, beginnt in vielen Haushalten ein altbekanntes Ritual: Die Heizkörper werden aufgedreht, die Fenster geschlossen und der Blick wandert sorgenvoll zur nächsten Nebenkostenabrechnung.
Mit dem Herbst startet auch die sogenannte Heizperiode: ein Begriff, der für viele nicht nur warme Wohnungen, sondern auch hohe Energiekosten bedeutet.
Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Gibt es einen festen Starttermin? Und was müssen Mieter:innen und Vermieter:innen jetzt wissen? Und ab wann sollte man die Heizung wieder anwerfen? Watson weiß mehr.
Wann beginnt das Heizen?
Traditionell läuft die Heizsaison vom 1. Oktober bis zum 31. März. Mit einigen Wochen Puffer am Anfang und am Ende soll so der Winter ohne unnötiges Frieren überstanden werden.
Selbst die Gesetzgebung bestätigt die alte Bauernregel und schreibt gemäß dem Energiewirtschaftsgesetz die Heizsaison auf das Winterhalbjahr wischen Oktober und März.
Tatsächlich kann die Notwendigkeit in Zeiten des Klimawandels und hochmoderner Isoliertechnik eine deutlich kürzere Spanne haben. Das betrifft auch das individuelle Temperaturempfinden. Allerdings sollten andere Faktoren höher gewichtet werden.
Wann ist ein Raum zu kalt?
Der wichtigste Faktor ist die Temperatur im Innenraum. Expert:innen raten dringend davon ab, diese unter 18 Grad sinken zu lassen. Der Grund ist einleuchtend. Verharrt die Temperatur zu lange unter der Marke, sammelt sich allmählich eine hohe Luftfeuchtigkeit an. Diese setzt sich an Wänden, Möbeln und Fenstern ab und fördert das Wachstum von Schimmelpilzen.
Plumpsen die Außentemperaturen unter null Grad, droht unbeheizten Wohnungen sogar noch Schlimmeres. Denn dann können etwa Wasserleitungen einfrieren und schlussendlich sogar platzen. Wer gesundheitliche und bauliche Schäden vermeiden will, sorgt am besten für ein Minimum an 18 Grad.
Allerdings gibt es auch Abstufungen. So genügen laut Umweltbundesamt bereits 15 Grad, wenn die Wohnung für einige Tage verlassen wird. Zudem ist in manchen Räumen etwas kältere Luft kein Problem. Wie "Pro7.de" in einem Ratgeber schreibt, sind 15 Grad im Korridor unbedenklich. Im Schlafzimmer genügen laut Experten zudem 16 Grad.
Bei welcher Temperatur bildet sich Schimmel in der Wohnung?
Strenger reguliert werden sollte die Wärme in Küche und Bad, wo größere Schimmelgefahr droht. Dennoch empfiehlt das Umweltbundesamt, nicht über eine Raumtemperatur von 20 Grad zu heizen. Das hat allerdings eher ökologische Gründe.
Faktoren, die die individuelle Heizperiode festlegen, sind baulicher Natur. So sollte diejenigen ihr Heizsystem früher aktivieren, die in unsanierten Altbauten leben. Ein Richtwert für Bauten vor 1977, die nie modernisiert wurden, ist der Bereich zwischen 15 und 17 Grad Außentemperatur.
Etwas kühler darf es draußen sein, wenn das Haus saniert wurde. Bei Gebäuden, die nach 1995, also im Rahmen der Wärmeschutzverordnung errichtet wurden, muss erst ab 12 Grad Außentemperatur geheizt werden.
Unterschiede gibt es dabei auch zwischen frei stehenden Einfamilienhäusern und Mietshäusern mit mehreren Parteien.
Denn, wer Wand an Wand mit seinen Nachbarn lebt, kann von deren passiver Wärme profitieren. Je größer die gemeinsame Wandfläche ist, desto länger kann theoretisch gewartet werden.