Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Sonntag einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens begonnen. Ziel der Operation im Westen der Stadt sei es, "weiter Terror-Infrastruktur zu zerstören und Terroristen in dem Gebiet auszuschalten", hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Der Einsatz habe mit "einer Serie von Luftangriffen auf rund 40 Terrorziele begonnen".
Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete, israelische Truppen hätten zwei Krankenhäuser in Chan Junis umlagert. Es gebe heftigen Beschuss. Im Al-Amal-Krankenhaus sei ein Sanitäter durch Schüsse tödlich verletzt worden, ein weiterer habe eine Schussverletzung am Kopf erlitten.
Außenministerin Annalena Baerbock hat im Gaza-Krieg von Israel und der islamistischen Hamas ein Einlenken in den Verhandlungen in Katar verlangt. "Nur eine sofortige humanitäre Feuerpause, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt, hält die Hoffnung auf Frieden am Leben – für Palästinenserinnen und Palästinenser wie Israelis", forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor neuerlichen Krisengesprächen an diesem Montag und Dienstag in Ägypten, Israel und den palästinensischen Gebieten.
Nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 137 gestiegen. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass am Sonntag mit.
Zuvor hatte das Komitee von 133 Toten berichtet und auch mitgeteilt, dass die Zahl womöglich noch steigen werde. Mehr als 150 Menschen wurden bei dem Anschlag zudem verletzt, viele davon befinden sich laut Behördenangaben weiter in kritischem Zustand.
Russland gedachte an diesem Sonntag mit einem nationalen Gedenktag der Opfer. In dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag Täter wahllos auf Besucher geschossen. Zudem gab es Explosionen in dem Gebäude und einen Großbrand. Ermittelt wird wegen Terrorverdachts. Die vier mutmaßlichen Schützen und sieben weitere Verdächtige wurden nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes festgenommen.
Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Region Lwiw im Westen des Landes in der Nacht zu Sonntag mit massiven Luftangriffen überzogen. "Explosionen in der Hauptstadt. Die Luftabwehr funktioniert. Verlassen Sie die Schutzräume nicht", schrieb der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko im Online-Dienst Telegram.
Kiews Militärverwaltungschef Serhij Popko erklärte bei Telegram, die Raketen seien in der Morgendämmerung "in Gruppen" auf die Hauptstadt abgefeuert worden. Vorläufigen Berichten zufolge habe es keine Verletzten oder Schäden gegeben, schrieb Popko. Die Luftabwehr der Stadt habe "etwa ein Dutzend" Raketen getroffen.
Lwiws Bürgermeister Andriy Sadowyj zufolge wurden etwa 20 Raketen und sieben Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion auf die Region abgefeuert, die auf kritische Infrastruktureinrichtungen abgezielt hätten. Zuvor war in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgerufen worden.
Ein gegen den Westen der Ukraine gerichteter russischer Marschflugkörper hat nach polnischen Angaben den Luftraum des benachbarten Nato-Mitglieds Polen verletzt. Wie die polnische Armee am Sonntag bei X mitteilte, wurde für etwa 40 Sekunden "der polnische Luftraum durch einen der Marschflugkörper verletzt, die heute Nacht von der Luftwaffe (...) der Russischen Föderation abgefeuert wurden".
Die Rakete sei während der gesamten Flugzeit vom Militärradar beobachtet und die polnische, sowie die alliierte Luftwaffe aktiviert worden. Vize-Außenminister Andrzej Szejna sagte am Mittag, dass in Warschau der russische Botschafter einbestellt werde. Von dessen Informationen hänge das weitere Vorgehen ab.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich offen für ein Gespräch mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf über den Nike-Deal des Verbands gezeigt. "Erstmal großen Glückwunsch zum Sieg der Nationalmannschaft gestern. Spielfreude, Einsatz und Leidenschaft – ich freue mich auf die EM", sagte der Grünen-Politiker am Sonntag nach dem 2:0 der DFB-Auswahl am Vorabend in Frankreich der Deutschen Presse-Agentur. "Und klar, reden immer gern – dann vielleicht auch über Sport, Tradition und Kapital und gern auch über die Förderung des Jugendsports."
Neuendorf hatte am Samstagabend als Reaktion auf Habecks Kritik am Ausrüsterwechsel des DFB von Adidas zu Nike ein Gespräch über die Hintergründe angeboten. Habeck hatte zum Nike-Deal ab 2027 gesagt, er hätte sich vom DFB "ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht". Diese und die Kritik anderer Politiker hatten die DFB-Spitzenfunktionäre deutlich zurückgewiesen. Neuendorf sagte, die Aussagen hätten ihn "ein Stück weit fassungslos" gemacht.
Ferrari-Pilot Carlos Sainz hat den Großen Preis von Australien gewonnen. Der Spanier, gerade erst von einer Blinddarm-OP genesen, gewann in Melbourne vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc und McLaren-Pilot Lando Norris. Für Weltmeister und Dauersieger Max Verstappen war das Rennen nach einem Bremsschaden bereits in der vierten Runde beendet.
Für den Niederländer endete damit eine Serie von 43 Zielankünften nacheinander – 35 dieser Rennen beendete er als Sieger. Verstappen hatte vor Melbourne saisonübergreifend neunmal triumphiert, seine letzte Niederlage davor kassierte er im vergangenen September in Singapur – nach zuvor zehn Siegen am Stück (Formel-1-Rekord). Der deutsche Fahrer Nico Hülkenberg erreichte im Haas den neunten Platz.
(mit Material von dpa und afp)