Für Max Verstappen ist am Sonntag in Melbourne eine unglaubliche Serie gerissen: Weil er wegen einer brennenden Bremse das Rennen beenden musste, hat er seinen zehnten Rennsieg in Folge verpasst.
Der Niederländer hätte damit seinen eigenen Rekord aus der Vorsaison eingestellt. Angesichts der Überlegenheit seines Red-Bull-Boliden wäre ein elfter Rennsieg in Serie beim kommenden Grand Prix im japanischen Suzuka in Reichweite gewesen.
Doch weil sein Team mit ungewohnten technischen Problemen konfrontiert war – seit 43 Rennen war Verstappen nicht mehr wegen eines Defekts am Auto ausgefallen – musste der amtierende F1-Weltmeister Carlos Sainz im Ferrari den Vortritt lassen. Der Spanier siegte vor Teamkollege Charles Leclerc auf dem zweiten und McLaren-Fahrer Lando Norris auf dem dritten Platz.
Der Frust über den Ausfall in Melbourne saß bei dem erfolgsverwöhnten Verstappen im Anschluss tief. TV-Kameras filmten ihn fluchend in der Red-Bull-Garage. Danach erklärte sich der dreifache Weltmeister.
Nach nur wenigen Runden hatte Verstappen seinen Boliden zuvor wegen einer brennenden Bremse abstellen müssen. Die Boxencrew löschte den Brand sofort, Verstappen stieg angefressen aus.
Der 26-Jährige stand anschließend zusammen mit seinen Mechaniker:innen zusammen in der Garage. Die Übertragung fing ein, wie er die Worte "so dumm" in Richtung eines Ingenieurs sagte. Später diskutierte Verstappen noch leidenschaftlich mit Teamboss Christian Horner.
Als sich der Niederländer anschließend etwas beruhigt hatte und vor die Medienvertreter:innen trat, erklärte er: "Wir konnten in den Daten sehen, dass die rechte hintere Bremse von Anfang an blockierte. Sobald die Ampel ausging, blieb die rechte Bremse angezogen. Es war, als würde man mit angezogener Handbremse fahren."
Auf die Frage, ob er wütend auf das Team sei, antwortete Verstappen: "Das hatte damit zu tun, dass das Team unbedingt einen Boxenstopp machen wollte, während das Auto brannte." Er habe sich wirklich gefragt: "'Was machen wir da?' Das ist alles."
Verstappen, der die Fahrerwertung in diesem Jahr immer noch mit vier Punkten Vorsprung vor Ferrari-Mann Charles Leclerc anführt, betonte, dass er keineswegs enttäuscht sei. "Natürlich will ich gewinnen, aber es ist mir egal, ob es der zweite oder der elfte Rennsieg in Folge ist. Das Wichtigste ist, dass ich am Ende die Meisterschaft gewinne."
Durch den Ausfall in Melbourne sind Verstappens Verfolger wieder herangerückt. Angesichts der überlegenen Performance von Red Bull in den ersten beiden Saisonrennen ist jedoch fraglich, von welcher Dauer die aktuell engen Abstände an der Spitze wirklich sind.