Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek hat sich am Dienstag beim Landgericht München gemeldet und über seinen Verteidiger einen Brief eingereicht. Das bestätigte ein Gerichtssprecher am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet. Allerdings wollten weder das Gericht noch die Staatsanwaltschaft München sich zu Inhalt und Einzelheiten des Briefs äußern.
Laut dem Bericht soll Marsalek in dem Schriftstück seines Anwalts nicht konkret auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingehen. Allerdings habe er sich zu dem Drittpartnergeschäft des insolventen Bezahldienstleisters geäußert und zu verstehen gegeben, dass dieses existiert habe. Das Drittpartnergeschäft ist ein zentrales Thema des Wirecard-Prozesses, der gerade gegen den früheren Konzernchef Markus Braun läuft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es dieses Geschäft nicht gab – Braun hingegen sagt, es habe existiert.
Markus Braun soll zusammen mit der restlichen Wirecard-Chefetage über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht und so hohe Kredite erschwindelt haben. Er bestreitet die Vorwürfe und macht Marsalek verantwortlich. Dieser befindet sich auf der Flucht, er wird in Russland vermutet.
Der FC Bayern verpflichtet mit Christoph Freund einen neuen Sportdirektor und bestätigte damit am Dienstagnachmittag entsprechende Medienberichte. Der 46-jährige Freund war zuletzt als Sportdirektor für RB Salzburg tätig.
Freund gilt als gut vernetzter Experte in der Branche. Ihm wird ein gutes Auge für Talente nachgesagt, unter anderem holte er Erling Haaland und Sadio Mané zu den Salzburgern. Er folgt beim deutschen Rekordmeister auf Hasan Salihamidžić, der im Laufe seiner Amtszeit sogar in den Vorstand des FCB aufgerückt war, am Ende der vergangenen Saison jedoch wegen Erfolglosigkeit gehen musste.
ProSiebenSat.1 will etwa jeden zehnten Arbeitsplatz im Unterhaltungs-Kerngeschäft und in der Holding abbauen. Das betrifft etwa 400 Stellen, die noch in diesem Jahr wegfallen sollen, wie eine Sprecherin des Konzerns am Dienstag mitteilte.
Das TV-Unternehmen verspricht sich davon ab kommendem Jahr Kosteneinsparungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. ProSiebenSat.1 hatte 2022 die Streaming-Plattform Joyn gekauft und will diese zum Mittelpunkt des Entertainment-Segments ausbauen. "Das Ziel sind eine effizientere Struktur, eine wettbewerbsfähige Kostenbasis sowie klar auf die digitale Transformation ausgerichtete Prozesse", sagte die Sprecherin.
Wieder hat es am Dienstag in Israel heftige Proteste gegen die von der Regierung angestrebte Schwächung der Justiz gegeben. Gegner des Vorhabens der Regierung von Benjamin Netanjahu marschierten beim ausgerufenen "Tag des Widerstands" auf Autobahnen und blockierten das Armeehauptquartier. Es hagelte Festnahmen gegen mehrere demonstrierende Menschen. In der Küstenstadt kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei.
Ziel der Proteste: den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Bereits in der kommenden Woche soll ein wichtiger Teil der umstrittenen Justizreform verabschiedet werden, zumindest nach dem Willen der rechts-religiösen Koalition.
Es steht nicht gut um die Verbesserung der Tierhaltung im Lebensmittelsektor. Das zumindest sagt Greenpeace. Demnach kommt der Umstieg kaum voran. "Die großen Lebensmittelhändler verbessern ihr Fleischsortiment weiter nur schleppend", hieß es vonseiten der Umweltschutzorganisation am Montag. Dabei bezog sie sich auf das Ergebnis einer Umfrage unter den großen deutschen Supermarktketten und Discountern.
Hier sprechen die Zahlen für sich: Seit Juli 2022 gibt es im Handel bei den Eigenmarken zwar einen größeren Anteil der besseren Haltungsformen 3 und 4 (12 statt vorher 10 Prozent). Aber: Fast neun Zehntel des Angebots beherrschen die schlechten Haltungsformen 1 und 2. Die Haltungsform mit der schlechtesten Kennzeichnung (1) für Frischfleischprodukte findet sich demnach sogar häufiger in den Regalen. Der Anteil hat sich leicht von 19 auf 21 erhöht.
"Hinter den vollmundigen Versprechen der Supermärkte von mehr Tierwohl und klimaschonenden Lebensmitteln versteckt sich im Kühlregal noch immer fast nur Billigfleisch", kritisierte die Greenpeace Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. Zudem herrsche an den Bedientheken eine immense Kennzeichnungslücke. Laut einem Rewe-Sprecher mache sich hier die Inflation bemerkbar, die sich auf das Einkaufsverhalten der Kundschaft niederschlage. Dadurch gebe es in Sachen Haltungsformen Rückschritte.
In der Schweiz tobt ein Waldbrand in der Größe einer Fläche von etwa 140 Fußballfeldern, der die Einsatzkräfte noch tagelang beschäftigen wird. Am Dienstag wurden deshalb 205 Menschen in Sicherheit gebracht. Das Feuer lodert an einem Hang oberhalb von Bitsch im Kanton Wallis, hieß es vonseiten der Behörden. Ausgebrochen war es bereits am Montag. Weshalb, ist noch nicht bekannt. Wegen des Brandes wurden einige Wanderwege teilweise gesperrt, auch eine Gondelbahn wurde geschlossen.
Auch in Athen lodern Brände, die die Feuerwehr nicht in den Griff bekommt. Am heftigsten wütete ein Großbrand in einem Waldgebiet, rund 50 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Auch im Strandgebiet Athens mussten einige Anwohner:innen ihre Häuser verlassen. Dort brannte es genauso wie im Kurort Loutraki bei Korinth.
Die Amtsärzte fordern wegen der hohen Temperaturen die Einführung einer Siesta wie in südeuropäischen Ländern auch in Deutschland. "Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen, ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
"Bei starker Hitze sind Menschen nicht so leistungsfähig wie sonst", erklärte Nießen weiter. "Schlechter Schlaf bei fehlender Abkühlung in der Nacht führt zusätzlich zu Konzentrationsproblemen." Den Vorschlag hält auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für sinnvoll, wie er am Dienstag auf Twitter mitteilte.
Nach knapp einem Jahr ist das Abkommen zwischen der Ukraine und Russland zum Export von Getreide über das Schwarze Meer ausgelaufen. Die Frist endete am Montag um 23 Uhr. Russland wolle die Einigung aber "sofort" wieder aufleben lassen, sobald die Abmachungen gegenüber der russischen Seite eingehalten würden, teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Montag zunächst mit. Am frühen Nachmittag folgte dann die Meldung, dass das Koordinierungszentrum für das Getreideabkommen aufgelöst wurde. Und: Russland will alle Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte aufheben.
Unterdessen warnte er andere Staaten davor, das Abkommen allein wiederaufzunehmen. Eine solche Fortsetzung wäre riskant, sagte Peskow: "Es handelt sich um eine Zone, die unmittelbar an das Kampfgebiet grenzt und in der ohne entsprechende Sicherheitsgarantien gewisse Risiken entstehen."
(mit Material von dpa und afp)