In Koblenz hat die Polizei einen Deutschen verhaftet, der als Spion für Russland gearbeitet haben soll. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwochabend mit. Es handelt sich dabei um einen Bundeswehr-Mitarbeiter namens Thomas H., der für Ausrüstung und Informationstechnik zuständig war.
Er soll sich ab Mai 2023 aus eigenem Antrieb mehrfach an das Russische Generalkonsulat in Bonn und die Russische Botschaft in Berlin gewandt haben und wiederholt eine Zusammenarbeit angeboten haben. In der Folge soll er Informationen weitergegeben haben, die er durch seine Arbeit bei der Bundeswehr erlangt habe.
Laut der Bundesanwaltschaft wurde bereit die Wohnung und der Arbeitsplatz von Thomas H. durchsucht. Der Verdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft, ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Das Bundeskabinett hat Details zu einem geplanten Klimafonds preisgegeben. Dieses Sondervermögen soll ab 2024 Milliardensummen für Gebäudesanierung, E-Mobilität und für die Ansiedlung von Halbleiter-Fabriken bereitstellen. Er speist sich aus der nationalen CO2-Bepreisung, die im kommenden Jahr Einnahmen von 10,9 Milliarden Euro generieren soll, sowie aus Erlösen aus dem europäischen Emissionshandel.
Für 2024 sollen somit rund 57,6 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, die dann aus dem Fonds in die grüne Transformation fließen sollen. Zwischen 2024 und 2027 sollen insgesamt rund 211,8 Milliarden Euro bereitgestellt werden.
Aus Regierungskreisen heißt es zudem, dass der CO2-Preis beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien 2024 um zehn auf 40 Euro pro Tonne Kohlendioxid angehoben werden soll. Benzin und Diesel würden somit um etwa vier Cent pro Liter teurer.
Nach einem Brand in einer französischen Ferienunterkunft hat die Polizei offenbar alle elf Vermissten tot geborgen. Das bestätigte die zuständige Vizestaatsanwältin Nathalie Kielwasser am Nachmittag. Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Toten um eine Gruppe von zehn Menschen mit geistiger Behinderung und eine Betreuungsperson.
Laut Informationen der Nachrichtenagentur AFP konnten siebzehn weitere Menschen am Morgen aus dem Gebäude im elsässischen Colmar gerettet werden, nur einer davon wurde verletzt.
Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle, wegen Rauchentwicklung konnten die Rettungskräfte das Gebäude zunächst nicht betreten. "Angesichts dieser Tragödie denke ich an die Opfer, an die Verletzten, an die Menschen, die ihnen nahe stehen", erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron auf Twitter.
Acht Länder Südamerikas haben sich bei einem Gipfel zur Rettung des Amazonaswaldes im brasilianischen Belém am Dienstag auf die Gründung einer Allianz zur Bekämpfung der Abholzug in der Region verständigt. Das Gastgeberland Brasilien gab an, dass auf dem ersten Treffen der Organisation des Amazonas-Kooperationsvertrags (Octa) seit 2009 eine "neue und ehrgeizige gemeinsame Agenda" zur Rettung des Regenwaldes verabschiedet wurde. Aktivist:innen gingen die Beschlüsse nicht weit genug.
Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela unterzeichneten als Mitglieder der Gruppe in der an der Mündung des Amazonas gelegenen Stadt Belém eine gemeinsame Erklärung, die einen Fahrplan zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, zur Beendigung der Abholzung sowie zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens umfasst.
Die Erwartungen von Umweltschützern und indigenen Gruppen wurden allerdings durch den Gipfel nicht erfüllt. Diese hatten zuvor eine Zusage gefordert, dass Brasilien die illegale Abholzung bis 2030 beendet sowie die Zusage Kolumbiens, keine neuen Ölbohrungen mehr vorzunehmen. Marcio Astrini, Leiter von Climate Observatory, einem Zusammenschluss von NGOs in Brasilien, sagte im Anschluss: "Es ist ein erster Schritt, aber es gibt keine konkreten Entscheidungen, nur eine Liste von Versprechungen."
Laut einem Bericht von "Handelsblatt" bereitet der Rüstungskonzern Rheinmetall eine weitere Lieferung von Leopard-1-Panzern für die Ukraine vor. Ein belgisches Unternehmen bestätigte entsprechend den Verkauf von 49 Panzern an eine europäische Regierung, ohne nähere Details zu nennen.
Bis die Panzer tatsächlich auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ankommen, dürfte es allerdings noch mehrere Monate dauern. Medienberichten zufolge würden die Kampfpanzer nun am Rheinmetall-Standort Düsseldorf zunächst neu ausgerüstet, eine Auslieferung ist für 30 Fahrzeuge vorgesehen. Insgesamt hatte die Bundesregierung Anfang des Jahres die Lieferung von 100 Leopard-Panzern an die Ukraine angekündigt, erste Fahrzeuge sind bereits vor Ort.
Nach einem Schiffsunglück mit Migrant:innen vor der Mittelmeerinsel Lampedusa gelten 41 Menschen als vermisst. Wie vier gerettete Passagiere laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa berichteten, wurde das Frachtschiff auf dem Weg von Tunesien von einer großen Welle erfasst und kenterte. Für die 45 an Bord befindlichen Menschen gab es offenbar nur 15 Rettungswesten. Die Behörden gehen davon aus, dass die restlichen Passagiere im Mittelmeer ertrunken sind.
Die vier Überlebenden wurden demnach von der italienischen Küstenwache aufgegriffen und nach Lampedusa gebracht. Leichen von den Schiffbrüchigen wurden Ansa zufolge noch nicht gefunden. Es ist bereits das dritte Schiffsunglück mit Migrant:innen innerhalb weniger Tage. Die Route von Tunesien nach Italien gilt Menschenrechtsorganisationen zufolge als die gefährlichste der Welt.
Der Langenscheidt-Verlag hat zur Wahl des diesjährigen Jugendwortes aufgerufen. Aus verschiedensten Vorschlägen aus der Community wurden insgesamt zehn Wörter oder Phrasen veröffentlicht, aus denen online bis zum 13. September ein Favorit gewählt werden kann:
Auf der Website des Verlags kann zwar grundlegend jede Person abstimmen. Für das abschließende Voting sind jedoch lediglich die Stimmen von Teilnehmenden zwischen 10 und 20 Jahren relevant. Ende Oktober wird das Jugendwort des Jahres 2023 bekannt gegeben.
Am Mittwochvormittag ist es auf einem Fabrikgelände nordöstlich von Moskau offenbar zu einer heftigen Explosion gekommen. In den sozialen Netzwerken wurde über einen potenziellen Drohnenangriff auf die Stadt Sergijew Possad spekuliert, die genaue Ursache für den Vorfall ist jedoch noch ungeklärt. Bilder und Videos auf Twitter zeigen eine riesige Rauchsäule inmitten der russischen Stadt.
Durch die Explosion wurden den Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mindestens 22 Menschen verletzt. Einem möglichen Angriff als Ursache widersprach die Tass. Demnach wurde die Explosion in einer pyrotechnischen Lagerhalle ausgelöst. Der Gouverneur der Region, Andrej Worobjow, kündigte eine Reise nach Sergijew Possad an, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Zuletzt häuften sich im Zuge des Ukraine-Krieges auch Angriffe auf russische Ziele. Erst am Morgen bestätigte Russland die Abwehr von zwei Drohnenangriffen in der Nähe der Hauptstadt.
Im Zuge des stark umstrittenen "Don't say gay"-Gesetzes in Florida hat ein Bezirk des US-Bundesstaates bestimmte Auszüge aus Shakespeare-Werken zensiert. Konkret wurden all jene Abschnitte aus dem Lehrplan gestrichen, die "Pornografie oder obszöne Darstellung sexuellen Verhaltens zeigen".
Die örtliche Schulbehörde von Hillsborough County betonte, dass die Werke weiter im Unterricht behandelt werden könnten und nicht vollständig verboten würden. Auch in den Schulbibliotheken könnten die Werke von William Shakespeare weiterhin ausgeliehen werden. Floridas Gouverneur Ron DeSantis setzte zuletzt eine Ausweitung des "Don't say gay"-Gesetzes auf alle Schularten durch. Demnach dürfen Lehrkräfte keinerlei Inhalte mehr vermitteln, die sich mit sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität beschäftigen. Auch Kunstwerke, wie etwa die David-Statue von Michelangelo, fielen zuletzt unter die Zensur des Gesetzes.
(mit Material von dpa und afp)