Deutschlands Handballer stehen bei der Heim-EM im Halbfinale. Weil Österreich gegen Island verlor und Ungarn den bereits qualifizierten Franzosen unterlag, sicherte sich das DHB--Team den Einzug in die Vorschlussrunde schon vor ihrem abschließenden Gruppenspiel am Mittwochabend gegen Kroatien.
In Russland ist ein Militärflugzeug mit 65 ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord abgestürzt. Das Flugzeug vom Typ IL-76 sei gegen 11 Uhr Ortszeit (9 Uhr MEZ) in der Grenzregion Belgorod abgestürzt, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch das russische Verteidigungsministerium. Demnach befanden sich die Ukrainer im Zuge eines Gefangenenaustauschs auf dem Weg nach Belgorod. Alle 74 Insassen an Bord seien ums Leben gekommen. Unabhängige Angaben dazu, wen oder was das Flugzeug transportierte, gibt es aber weiterhin nicht.
Nicht verifizierte Videos in Onlinediensten zeigten ein großes Flugzeug, angeblich in der Region Belgorod, das vom Himmel fällt und dann in einem Feuerball auf dem Boden aufschlägt.
"Alle Insassen an Bord sind ums Leben gekommen", schrieb der Gouverneur der Region Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch ohne Angabe zur Anzahl der Insassen auf seinem Telegram-Kanal. Der Absturzort sei abgesperrt, die Unglücksursache werde untersucht, fügte er hinzu. Zuvor hatten russische Politiker erklärt, Kiew habe das Flugzeug mit ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord abgeschossen.
Die Ukraine hat bestätigt, dass für Mittwoch eigentlich ein Austausch von Kriegsgefangenen geplant gewesen war. Die Version aus Moskau, wonach die ukrainischen Gefangenen an Bord der abgestürzten russischen Maschine saßen und nun tot sind, bestätigte Kiew nicht. Stattdessen hieß es in der Mitteilung: "Derzeit haben wir keine verlässliche und umfassende Information darüber, wer genau und wie viele sich an Bord des Flugzeugs befanden."
Alexander Zverev hat bei den Australian Open nach einer beeindruckenden Leistung das Halbfinale erreicht. Der Tennis-Olympiasieger gewann am Mittwoch in Melbourne gegen Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz mit 6:1, 6:3, 6:7 (2:7), 6:4 und zeigte dabei eine fast fehlerlose Vorstellung. In der Rod Laver Arena verwandelte Zverev gegen den spanischen Weltranglisten-Zweiten nach 3:06 Stunden seinen ersten Matchball. Er nahm damit auch Revanche für die klare Niederlage im Viertelfinale der US Open im vergangenen Jahr.
Im Halbfinale am Freitag bekommt es Zverev mit seinem Erzrivalen Daniil Medwedew zu tun. Der Russe hatte zuvor in seinem Viertelfinale den Polen Hubert Hurkacz mit 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 5:7, 6:4 niedergerungen und damit zum dritten Mal in Melbourne das Halbfinale erreicht. 2021 und 2022 stand er am Yarra River sogar im Finale, musste sich aber erst Novak Djokovic und dann Rafael Nadal geschlagen geben. Im anderen Halbfinale treffen Titelverteidiger Djokovic und der Italiener Jannik Sinner aufeinander.
Die Bundesregierung will Frauen künftig besser vor Belästigungen durch radikale Abtreibungsgegner:innen schützen. Das Kabinett beschloss dazu am Mittwoch einen Gesetzesentwurf von Frauenministerin Lisa Paus (Grüne) gegen sogenannte Gehsteigbelästigungen. Das erfuhr die dpa aus Regierungskreisen.
Demnach müssen die Länder künftig dafür sorgen, dass Frauen einen ungehinderten Zugang zu Beratungsstellen und Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, haben. Zur Durchsetzung soll unter anderem ein Bußgeldtatbestand eingeführt werden. Belästigungen könnten dann mit einer Geldbuße bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Die Ampel-Koalition reagiert damit auf zunehmende Protestaktionen von Abtreibungsgegner:innen vor Arztpraxen und Beratungsstellen. Die Teilnehmenden wollen schwangere Frauen, die dort Rat suchen oder eine Abtreibung vornehmen lassen, unter Druck setzen. Es sei wichtig, dass schwangere Frauen "in diesen so schwierigen Situationen eine gute Beratung bekommen und nicht konfrontiert werden mit Hass und Hetze", sagte Paus dazu am Morgen im ZDF.
Ausgetretene Faulgase haben in einer Schule im brandenburgischen Ahrensfelde für einen Einsatz von Rettungskräften gesorgt. Die Lehrerin einer Grundschulklasse wählte am Mittwochmorgen den Notruf, weil mehrere Kinder über Übelkeit und Kopfschmerzen klagten, wie ein Sprecher des Landkreises Barnim sagte. Daraufhin rückten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei an.
Insgesamt neun Kinder wurden aufgrund ihrer Symptome ärztlich versorgt. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Kinder vorsorglich in Krankenhäusern untersucht. Ursache des Vorfalls war demnach Methangeruch, der aus einem Abwasserrohr in einem Klassenzimmer nach dem Starkregen in der vorangegangenen Nacht austrat.
Laut Polizei war ein sogenanntes Rückschlagventil an der Leitung defekt. Die Feuerwehr behob den Schaden. Der Unterricht in dem betroffenen Schulbereich wurde am Mittag wieder aufgenommen.
Ein rund sechstägiger Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) legt weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahm. Der Streik hat am Dienstagabend im Güterverkehr und am frühen Mittwochmorgen im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn begonnen. Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei in der Nacht auf Mittwoch stabil angelaufen, sagte eine Bahnsprecherin am Morgen am Berliner Hauptbahnhof. "Wir sehen, dass viele von den Reisenden ihre Fahrt entweder vorziehen konnten oder auf einen späteren Zeitpunkt vertagen."
Wie schon bei den vorigen Streiks fallen laut Bahn ungefähr 80 Prozent der Fernzüge aus. Auch im Regionalverkehr gebe es erhebliche Einschränkungen, sagte die Sprecherin. Diese fallen wie zuletzt regional sehr unterschiedlich aus.
Fahrgäste können sich über die Internetseite der Bahn oder die App "DB-Navigator" über ihre Fahrt informieren. Zudem hat die Bahn eine Info-Rufnummer eingerichtet. Für gebuchte Fahrten während des Streikzeitraums ist die Zugbindung aufgehoben. Kundinnen und Kunden können ihre Reisen somit auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat der frühere Amtsinhaber Donald Trump auch bei der zweiten Vorwahl einen klaren Sieg eingefahren. Seine Konkurrentin Nikki Haley landete am Dienstagabend (Ortszeit) im Bundesstaat New Hampshire zwar mit einen passablen Ergebnis auf Rang zwei – ihre Hoffnungen auf ein knappes Rennen oder gar einen Sieg wurden allerdings nicht erfüllt.
Haley gab sich dennoch kämpferisch und kündigte an, im Rennen bleiben zu wollen. Mit der Abstimmung in New Hampshire zementierte Trump seine Macht innerhalb der Partei. Eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen ihm und dem demokratischen Präsidenten Joe Biden wird immer wahrscheinlicher.
Trump ging bei seiner Siegesrede in der Stadt Nashua in New Hampshire trotz seines Erfolgs verbal auf seine Konkurrentin los und schäumte förmlich vor Wut. "Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen", sagte er. Der 77-Jährige nannte seine frühere Botschafterin bei den Vereinten Nationen eine "Hochstaplerin" und redete ihr Ergebnis klein.
Trump gewann in New Hampshire Prognosen zufolge mit deutlich mehr als 50 Prozent der Stimmen und setzte seinen Erfolgskurs nach der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa vergangene Woche fort. Haleys Stimmenrückstand in New Hampshire wurde auf mehr als zehn Prozentpunkte beziffert.
(mit Material von dpa und afp)