
Eine Maschine ist in Leipzig in Richtung Afghanistan gestartet.Bild: dpa / Jan Woitas
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18.07.2025, 08:3618.07.2025, 12:01
Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet
Erstmals seit knapp einem Jahr ist wieder ein Abschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan gestartet. Von Leipzig aus hob am Freitag eine Maschine aus Katar ab, wie Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) nach dem Start des Flugzeugs im ARD-"Morgenmagazin" bestätigte. An Bord seien "schwere und schwerste Straftäter, die abgeschoben werden".
Laut Bundesinnenministerium sollen im Rahmen der Aktion 81 afghanische Staatsangehörige in ihr Herkunftsland gebracht werden. Alle seien "vollziehbar ausreisepflichtige afghanische Männer, die in der Vergangenheit strafrechtlich in Erscheinung getreten sind". Der Flug erfolge "unter Zuhilfenahme der strategischen Sicherheitspartnerschaft mit dem Emirat Katar".
"Wir haben das in den vergangenen Wochen immer angekündigt, dass es einen Abschiebeflug und auch künftig Abschiebungen nach Afghanistan geben wird", sagte Dobrindt im "Morgenmagazin". "Das ist heute wahr geworden." Das sei in "einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Außenministerium, dem Innenministerium, dem Kanzleramt" und unter Beteiligung von strategischen Partnern erfolgt.
EU verhängt Russland-Sanktionen
Die EU verhängt wegen des anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine neue Sanktionen. Vertreter:innen der Mitgliedstaaten verständigten sich in Brüssel nach wochenlanger Blockade durch die Slowakei auf die Verabschiedung des mittlerweile 18. Pakets mit Strafmaßnahmen, wie mehrere Diplomat:innen der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.
Es soll insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten weiter reduzieren und den russischen Finanzsektor treffen. Zudem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 auszuschließen.
Die Einigung auf das Sanktionspaket hatte eigentlich bereits direkt nach dem Juni-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs erfolgen sollen. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico verhinderte dies allerdings mit einer Vetodrohung.
Libyscher Milizenführer in Berlin festgenommen
Am Flughafen Berlin-Schönefeld ist ein libyscher Milizenführer festgenommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg bestätigte am Freitag auf Anfrage einen diesbezüglichen Bericht des "Spiegel". Den Angaben zufolge erfolgte die Festnahme am Mittwochmorgen auf Ersuchen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH).
Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut Generalstaatsanwaltschaft um den libyschen Staatsangehörigen Chaled al-Hischri, genannt al-Buti. Er solle nun an den IStGH überstellt werden. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen liege aber beim brandenburgischen Oberlandesgericht. Dem Mann werden demnach "Verbrechen gegenüber Gefangenen" vorgeworfen.
Laut "Spiegel" lautet der Vorwurf des IStGH gegen den 46-Jährigen auf Mord, Folter und Vergewaltigung. Er habe versucht, von Berlin aus in die tunesische Hauptstadt Tunis zu fliegen. Der Mann sei ein führendes Mitglied in der Rada-Miliz, die in der libyschen Hauptstadt Tripolis den Flughafen Mitiga und das umliegende Gebiet kontrolliere.
Trump will Epstein-Unterlagen teilweise veröffentlichen
Der in der Epstein-Affäre unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge einige juristische Unterlagen zu dem Fall des gestorbenen Sexualstraftäters freigeben. Die Tragweite dieser Dokumente ist unklar.
Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: "Aufgrund der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird" habe er Generalstaatsanwältin Pam Bondi gebeten, sämtliche "relevante Aussagen" vor der damaligen sogenannten Grand Jury in dem Fall vorzulegen. Er bezeichnete die Affäre um den Multimillionär dabei abermals als Schwindel der demokratischen Partei.
Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
Felix Baumgartner stirbt bei Paragliding-Unfall
Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner ist bei einem Paragliding-Unfall in Italien gestorben. Das berichtet "Blick". Globale Berühmtheit erlangte Baumgartner 2012 mit einem Sprung aus der Stratosphäre.
Medienberichten zufolge verlor der 56-Jährige am Donnerstag gegen 16 Uhr aufgrund eines Unwohlseins die Kontrolle über seinen Paragliding-Schirm. Er stürzte in den Pool einer Hotelanlage. Ersten Informationen zufolge soll Baumgartner schon einen Herzstillstand erlitten haben, bevor es zu dem Aufprall kam.

Felix Baumgartner ist bei einem Paragliding-Flug gestorben.Bild: dpa / Caroline Seidel-Dißmannel
Bei dem Sturz in den Pool wurde zudem eine Frau getroffen und verletzt. Der Vorfall ereignete sich in Porto Sant’Elpidio an der Adriaküste in Italien.
Bei seinem Stratosphärensprung aus rund 39 Kilometern Höhe durchbrach Baumgartner 2012 als erster Mensch die Schallmauer.
Florian Wellbrock holt zweites WM-Gold
Florian Wellbrock hat bei der Schwimm-WM in Singapur sein goldenes Comeback nach dem Olympia-Debakel fortgesetzt. Zwei Tage nach seinem Triumph über zehn Kilometer siegte der Tokio-Olympiasieger auch im zweiten Freiwasserrennen über die halbe Distanz.
Der 27-Jährige aus Magdeburg schlug nach drei Runden im mehr als 30 Grad warmen Meer vor der Insel Sentosa in 57:26,4 Minuten erneut vor Italiens Serien-Europameister Gregorio Paltrinieri an und sicherte sich sein insgesamt achtes WM-Gold.

Florian Wellbrock holt in Singapur das zweite WM-Gold.Bild: AP / Vincent Thian
"Es war wirklich hart heute", sagte Wellbrock, "ein Tag Pause nach den zehn Kilometern war nicht genug, um sich zu erholen. Deshalb waren alle so müde."
Ex-Trigema-Chef Grupp macht Suizid öffentlich
Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat einen Suizid-Versuch öffentlich gemacht. "Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. (...) Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden", schrieb der 83-Jährige in einem Brief an seine ehemaligen Mitarbeiter, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Am Montag war bekannt geworden, dass sich Grupp in einem Krankenhaus befindet. Es gehe dem 83-Jährigen altersentsprechend gut, hieß es damals. Unabhängig davon hatte die Polizei einen Einsatz in Burladingen bestätigt – dem Wohnort von Grupp. Demnach wurde ein verletzter Mensch aus einer Privatwohnung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei wollte weiter keine Details nennen.

Wolfgang Grupp wurde als Chef von Trigema bekannt.Bild: imago images / Uwe-Jens Igel
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(mit Material von dpa und afp)
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Der Iran hat als Reaktion auf die US-geführten Angriffe auf seine Atomanlagen mehrere amerikanische Militärstützpunkte in Katar und im Irak angegriffen. In Katars Hauptstadt Doha und in Lusail waren laut Reporter:innen der AFP Explosionen zu hören.