
Das "Tomorrowland" ist europaweit beliebt. (Archivbild)Bild: www.imago-images.de / imago images
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Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
16.07.2025, 19:0716.07.2025, 21:11
Brand an Hauptbühne vom "Tomorrowland"
Im belgischen Bloom ist auf einer Bühne des Festivals "Tomorrowland" ein Feuer ausgebrochen. Videos auf Social Media zeigten am Mittwochabend, wie sich die Flammen von der linken Seite der Hauptbühne aus ausbreiteten. Auch Explosionen sollen zu hören gewesen sein. Nach wenigen Minuten bildete sich eine dicke Rauchwolke. Anwohner:innen wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Ursache für den Brand ist derzeit noch unklar. Laut der belgischen Tageszeitung "HLN" könnte Pyrotechnik das Feuer ausgelöst haben. Offiziell bestätigt ist das aber bisher nicht. "Die Rettungskräfte sind vor Ort. Unsere oberste Priorität ist jetzt die Sicherheit", erklärte eine Sprecherin des Festivals am Abend gegenüber "De Telegraaf".
Zum Zeitpunkt des Brandes sollen etwa 100 Menschen auf dem Gelände gewesen sein. Verletzte soll es laut Veranstalter nicht gegeben haben. Das Festival soll trotz Feuer weiterhin stattfinden. "Wir konzentrieren uns darauf, Lösungen für das Festivalwochenende (Freitag – Samstag – Sonntag) zu finden", heißt es in einem Statement der Veranstalter.
Netanjahu verliert Regierungspartner
Im Streit um die Wehrpflicht für streng religiöse Männer in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen weiteren Regierungspartner verloren. Die ultraorthodoxe Schas-Partei teilte nach Angaben israelischer Medien mit, sie gebe alle ihre Posten in der Regierung auf, schließe sich im Parlament aber nicht der Opposition an. Was das für Netanjahus Mehrheit bedeutet, war zunächst unklar.
Oppositionsführer Jair Lapid teilte mit, Israel habe nun eine Minderheitsregierung. Auch einige Medien sprachen davon, dass Netanjahus Regierung die Mehrheit im Parlament verloren habe. Die Nachrichtenseite "ynet" meldete hingegen, die Schas-Partei werde sich im Parlament nicht vollständig von den Regierungsfraktionen lossagen.
Die ultraorthodoxen Parteien wollen mit ihren Entscheidungen Druck ausüben, damit die Regierung ein neues Gesetz auf den Weg bringt, das streng religiösen Männern Ausnahmen bei der Wehrpflicht gewährt.
Netanjahu dürfte jetzt zunächst die Ende Juli beginnende und drei Monate lange Sommerpause des Parlaments nutzen, um die Krise mit den ultraorthodoxen Parteien zu lösen. Sollte es einen für sie akzeptablen Kompromiss über einen Gesetzentwurf zur Wehrpflicht geben, könnten sie dann wieder in die Regierungskoalition eintreten. Sollte es keine Einigung geben, könnte die Koalition aber auch versuchen, als Minderheitsregierung an der Macht zu bleiben.
Schlag gegen prorussische Hacker: weltweites Servernetz abgeschaltet
In einer international abgestimmten Aktion sind die Strafverfolgungsbehörden zahlreicher Länder, darunter Deutschland, gegen die prorussische Hackergruppe NoName057(16) vorgegangen, die für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein soll. Dabei wurde ein aus mehreren hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Netz abgeschaltet, wie das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
In Deutschland seien sechs Haftbefehle erwirkt worden, nach den Verdächtigen werde international gefahndet.
Die Cyberkriminellen sollen zahlreiche sogenannte DDoS-Angriffe gestartet haben. Dabei wird eine Vielzahl von Datenpaketen über das Internet verschickt, um andere Datenverarbeitungssysteme zu stören.
Deutschland sei seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 Ziel von insgesamt 14 Angriffswellen gewesen, erklärte das BKA. Diese hätten insgesamt etwa 250 Unternehmen und Einrichtungen betroffen, darunter Rüstungsbetriebe, Stromversorger, Verkehrsbetriebe, öffentliche Einrichtungen und Behörden.
Israel bombardiert Damaskus – Gewalt in Syrien eskaliert
Die israelische Armee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben ein "militärisches Ziel" in der Zone des Präsidentenpalastes in der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Israel setze seine Angriffe auf militärische Einrichtungen "des syrischen Regimes" fort, erklärte die Armee.
Augenzeug:innen sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten eine Explosion in einem Teil des Gebäudekomplexes gehört, den Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa für den Empfang von Besucher:innen nutzt. Zuvor hatte Israel wegen der Attacken auf die Minderheit der Drusen im Süden Syriens bereits das Hauptquartier der syrischen Armee angegriffen. Nach Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums wurde dabei ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt.

Über Syriens Hauptstadt Damaskus steigt Rauch auf.Bild: SANA via AP / Uncredited
Ein Teil des Gebäudes, das an den Sitz des Verteidigungsministeriums grenzt, wurde zerstört, wie AFP-Korrespondent:innen berichteten. Die Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen in der südsyrischen Provinz Suwaida waren am Sonntag entflammt. Die islamistische Regierung in Damaskus schickte am Montag Soldaten in die Region. Am Dienstag rückten die Regierungstruppen in die gleichnamige Provinzhauptstadt vor, die bislang von drusischen Kämpfern gehalten wurde.
Seit Sonntag wurden bei den Kämpfen in der Provinz Suwaida nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte inzwischen mehr als 300 Menschen getötet. International sorgte der Konflikt für besorgte Reaktionen.
Brosius-Gersdorf: Gutachten entkräftet Plagiatsvorwürfe
Die Plagiatsvorwürfe gegen die SPD-Richterkandidatin für das Verfassungsgericht sind einem ersten Gutachten zufolge unbegründet. Die von Frauke Brosius-Gersdorf und ihrem Mann in Auftrag gegebene Prüfung kam zu dem Ergebnis, "dass die Vorwürfe unbegründet sind und keine Substanz haben", wie es in einer Mitteilung der beauftragten Anwält:innen heißt, berichtet das ZDF.
Richterkandidatin erhielt Drohungen
Brosius-Gersdorf, deren Wahl zur Verfassungsrichterin am Freitag wegen eines Streits um ihre politischen Positionen scheiterte, ist nach eigenen Angaben bedroht worden. "Ja, wir haben Drohungen bekommen, ich vor allem, per E‑Mail, Poststücke mit verdächtigem Inhalt, die an meinen Lehrstuhl gesendet wurden", sagte sie am Dienstag in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".
Wegen der Drohungen habe sie ihre Mitarbeiter:innen vorsorglich bitten müssen, nicht mehr am Lehrstuhl zu arbeiten, sagte die Juristin, die an der Universität Potsdam einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht innehat.
Brosius-Gersdorf schließt eigenen Angaben zufolge einen Verzicht auf ihre Kandidatur nicht aus, sollte der Streit um sie dem Gericht schaden.
Zugleich wies Brosius-Gersdorf in der ZDF-Sendung erneut die Behauptungen zurück, sie sei linksradikal. "Ich vertrete absolut gemäßigte Positionen aus der Mitte unserer Gesellschaft", sagte sie. Die Debatte um ihre Position halte sie für gefährlich.
Mehr psychische Probleme seit Cannabis-Gesetz
Seit der Teillegalisierung von Cannabis im April 2024 sind laut der Krankenkasse KKH mehr Menschen wegen durch die Droge verursachter psychischer Verhaltensstörungen ärztlich behandelt worden. 2024 waren bundesweit hochgerechnet 250.500 Patient:innen davon betroffen, wie die KKH am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zu 2023 war das ein Anstieg von 14,5 Prozent.
Die Diagnosen wie akute Rauschzustände, Abhängigkeit und Psychosen stiegen im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Auch der Anstieg binnen eines Jahres war lange nicht mehr so deutlich. Die meisten Cannabissüchtigen gibt es der KKH zufolge mit 47.100 Betroffenen in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen.
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(mit Material von dpa und afp)
Die Polizei in Thailand hat einen heftigen Sex-Skandal aufgedeckt. Das trifft nicht nur das Ansehen der Mönche im Land.
Seit Jahrhunderten gilt das Mönchswesen als Sinnbild für Enthaltsamkeit, Disziplin und spirituelle Hingabe. Mönche ziehen sich aus der Welt zurück, verzichten auf weltliche Freuden und verpflichten sich zu einem Leben der Keuschheit – ein Versprechen, das sie von irdischen Versuchungen fernhalten soll. Der Zölibat ist dabei nicht nur ein religiöses Ideal, sondern auch eine strenge Verpflichtung, deren Bruch in vielen Klöstern als schweres Vergehen gilt.